10.11.2025
Bundesregierung plant Ausbau von Impf- und Versorgungsangeboten
Mit dem Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz will die Bundesregierung die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem stärken. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) plant, die pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken auszubauen, mehr Impfungen direkt in Apotheken zu ermöglichen und die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente zu vereinfachen. Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung zu verbessern, Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und den Zugang zu medizinischen Leistungen für Patientinnen und Patienten einfacher zu gestalten.
Ein Schwerpunkt des Gesetzes ist die Ausweitung der Impfangebote in Apotheken. Künftig sollen dort mehr Schutzimpfungen durchgeführt werden können, um die Impfquoten zu erhöhen und den Zugang zu Impfungen zu erleichtern. Für Bürgerinnen und Bürger entstehen dadurch keine zusätzlichen Pflichten oder Kosten. Für die gesetzliche Krankenversicherung können allerdings zunächst Mehrausgaben entstehen, da Apotheken für die Durchführung von Impfungen vergütet werden. Wie hoch diese Kosten ausfallen, ist noch unklar, da die Vergütung derzeit verhandelt wird. Gleichzeitig könnten durch die neue Regelung auch Einsparungen entstehen – etwa, wenn die Vergütung pro Impfung niedriger ist als bei Ärztinnen und Ärzten oder wenn durch eine höhere Impfquote Krankheiten und damit teure Behandlungen vermieden werden.
Für Länder und Kommunen entstehen laut Entwurf keine zusätzlichen Ausgaben, ebenso wenig für Bürgerinnen und Bürger. Auch der Verwaltungsaufwand bleibt gering: Für Bund und Länder ist nur ein einmaliger, organisatorischer Anpassungsaufwand vorgesehen. Die Wirtschaft, insbesondere Apotheken, rechnet dagegen mit einem jährlichen Mehraufwand von rund 20 Millionen Euro – vor allem durch Schulungen und organisatorische Pflichten im Zusammenhang mit den neuen Aufgaben. Einmalige Kosten fallen dabei nicht an.
Auf die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher soll das Gesetz keine Auswirkungen haben. Weder Einzelpreise noch das allgemeine Preisniveau werden sich durch die neuen Regelungen verändern.
Mit dem Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz möchte die Bundesregierung die Gesundheitsversorgung insgesamt flexibler und bürgernäher gestalten. Impfungen und Arzneimittel sollen künftig einfacher zugänglich sein, während gleichzeitig die ärztlichen Praxen entlastet werden. Auch wenn die finanziellen Auswirkungen für die Krankenkassen derzeit noch nicht genau beziffert werden können, zielt das Gesetz langfristig darauf ab, die Versorgung effizienter zu machen und die Prävention zu stärken.
Thema: Informationen Gesundheit | 10.11.2025 |
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