Gesundheit
Zur Frage der medizinischen Qualität der Frühgeborenenversorgung äußert sich Wolf-Dietrich Trenner in einem Interview mit der Zeitschrift G+G des AOK-Bundesverbands. Hart geht er darin mit den Bundesländern ins Gericht, die mit einer Verfassungsklage auf dem Rücken der Betroffenen ihre Privilegien in der Gesundheitspolitik sichern wollen (ohne ihren Pflichten immer vollumfänglich nachzukommen!).
https://akds.info/fruehgeborenenversorgung
Einen neuen Höchststand hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland erreicht. Mit 72.800 Fällen stieg die Anzahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen 2024 zum dritten Mal in Folge an, teilte das statistische Bundesamt (Destatis) heute mit. Binnen fünf Jahren erhöhten sich demnach die Fälle von Vernachlässigung, psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt um etwa ein Drittel. Insgesamt gingen die Jugendämter im vergangenen Jahr rund 240.000 Verdachtsmeldungen nach. Etwa jedes zweite von einer Kindeswohlgefährdung betroffene Kind war laut Destatis jünger als neun Jahre, jedes dritte sogar unter sechs Jahre. Im Schnitt lag das Alter bei 8,3 Jahren.
Der evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) warnt eindringlich vor den massiven Auswirkungen des für gestern geplanten Kabinettsbeschlusses zur Reform der Grundsicherung. Die vorgesehenen Änderungen gefährden zentrale Fortschritte bei sozialer Teilhabe, Inklusion und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie psychischer Erkrankung.
Filzläuse machen sich durch starken Juckreiz bemerkbar, meist nachts. Übertragen werden sie vor allem (aber nicht nur!) beim Sex. An welchen Körperstellen sie leben und wie man die Läuse wieder loswird beschreiben gewohnt detailreich und fundiert die Gesundheitsinformationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
https://www.gesundheitsinformation.de/filzlaeuse.html
Seit dem 1. Oktober gilt: Ärztinnen und Ärzte müssen Daten in der elektronischen Patientenakte hinterlegen. Insbesondere bei guter Integration im Arztsystem ist das kein großer zusätzlicher Aufwand und so sammeln sich über die Zeit Dokumente mit hilfreichen Informationen für die weitere Behandlung an. Allerdings dient die aktuelle PDF/A-Form nicht der Übersicht, so dass die Informationsnutzung einfacher wird, wenn dank der “MIOs” der Ärzteorganisationen die Daten strukturiert und allgemein verwendbar gestaltet sind.
Das vorliegende Ergebnispapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Zukunftspakt Pflege enthält wichtige Ansatzpunkte für eine nachhaltige Strukturreform in der Pflegeversicherung. Positiv hebt der DBfK die Förderung der Gesundheitskompetenz und Prävention sowie die Stärkung der Rehabilitation hervor. In Verbindung mit dem Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung, das für Pflegefachpersonen mehr Autonomie und Verantwortung vorsieht, kann das bisher nicht ausgeschöpfte Potential professioneller Pflege für eine bessere Versorgung zum Einsatz kommen. Die Eckpunkte betonen zudem, dass eine frühzeitige Erkennung von Risiken und ein stärker präventionsorientiertes Vorgehen künftig eine größere Rolle in der häuslichen Versorgung spielen sollen.
Jürgen Hohnl, Geschäftsführer beim Verband der Innungskrankenkassen, schreibt zur Ideensammlung zur Finanzierung des Gesundheitssystems heute:
Rund 300 Akteure, unzählige Fachleute, zahllose Stunden Arbeit – und wieder die Suche nach neuen Ideen für ein altbekanntes Problem: Die FinanzKommission Gesundheit hat im November zur digitalen Ideensammlung geladen – die Krankenkassen, ihre Verbände und viele weitere Stakeholder haben geliefert. Das Ergebnis: Datenberge, Positionspapiere, seitenlange Stellungnahmen. Nun muss dies alles ausgewertet werden – in der Hoffnung, irgendwo zwischen Textfeldern, Fußnoten und Tabellen eine bahnbrechende Lösung für die GKV-Finanzierung zu finden. Doch Hand aufs Herz: Eigentlich haben wir kein Erkenntnisproblem, sondern ein Handlungsdefizit, oder?
Caritas fordert Zusammenführung von Entlastungsleistungen und hybride Pflegeberatung
Berlin, 12. Dezember 2025. Der Deutsche Caritasverband fordert, dass den gestern veröffentlichten, teilweise sehr allgemein gehaltenen Eckpunkten des „Zukunftspakt Pflege“ unverzüglich konkrete Gesetzgebungsschritte zu den drängenden Fragen der Versorgungssicherheit und Finanzierung folgen. Dabei müsse die Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger Priorität haben, teilte der Verband in Berlin mit. In Deutschland werden mehr als 80 Prozent aller Pflegebedürftigen in der eigenen Wohnung gepflegt. In drei von vier Familien wird die Pflege der Angehörigen ohne Unterstützung durch einen Pflegedienst geleistet. Die professionelle Primärversorgung für pflegebedürftige Menschen ist gerade im ländlichen Raum vielerorts lückenhaft.
Medien verkünden: NRW und Bayern haben die gefährlichsten Straßen. Eine Allianz-Studie soll das belegen. Tatsächlich verwechselt sie Verkehrsaufkommen mit Unfallrisiko – und macht aus harmlosen Häufigkeiten Schein-Gefahren.
„DAS sind die gefährlichsten Straßen Deutschlands!“, titelte BILD. Die Frankfurter Rundschau formulierte es so: „Neue Analyse zeigt: Deutschlands gefährlichste Straße liegt in Frankfurt.“ Im November berichteten viele Medien über eine Unfallstatistik von Allianz Direct, die auf den Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), des Statistischen Bundesamtes und des Deutschen Unfallatlas beruht und nach eigener Aussage zeigen soll, wo das Risiko für Verkehrsunfälle am höchsten sei. Heraus kommen wenig überraschende, aber auch kaum entscheidungsrelevante Schlüsse: In bevölkerungsreichen Bundesländern gebe es mehr Unfälle und die häufigste Unfallursache seien „Unfälle zwischen Fahrzeugen auf der Fahrbahn“.
Schon dieser letzte Satz zeigt: Wir haben kein Statistik-, sondern ein Logikproblem.
Berlin. Zum Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember würdigte der Sozialverband Deutschland (SoVD) den Einsatz der Millionen Menschen, die sich in Deutschland freiwillig engagieren. Rund 28,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger übernehmen Verantwortung in Vereinen, Verbänden, Initiativen und Projekten – und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für den sozialen Zusammenhalt.
Der Deutsche Caritasverband (DCV) fordert verlässliche Rahmenbedingungen, um soziale Einrichtungen und Dienste krisenfester zu machen und vulnerable Gruppen systematisch in allen Krisen- und Katastrophen-bezogenen Resilienzmaßnahmen zu berücksichtigen. Die heute veröffentlichte Bewertung der Nationalen Plattform Resilienz zur Umsetzung der Deutschen Resilienzstrategie (2022–2025) zeigt, dass zentrale strukturelle Aufgaben ungelöst bleiben. Der DCV, der in der Plattform als einer von vier Sprechern das Akteursnetzwerk Zivilgesellschaft vertritt, sieht in dem Bericht einen klaren Auftrag an die Bundesregierung, gesellschaftliche Resilienz deutlich stärker in den Mittelpunkt zu rücken.
Bundesministerin Prien ernennt Mareike Wulf zur Kinder-Beauftragten
Bundesbildungs- und -familienministerin Karin Prien hat die Parlamentarische Staatssekretärin Mareike Wulf zur Kinder-Beauftragten der Bundesregierung ernannt. Die Ernennung gab Prien am Freitag vor Vertreterinnen und Vertretern von Kinderrechtsorganisationen, Wohlfahrtsverbänden sowie von Bund, Ländern und Kommunen im Rahmen einer Sitzung zum Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ bekannt.
Politik, Fachpublikum und Betroffene kamen zusammen
Etwa sieben Millionen Menschen übernehmen in Deutschland Pflegeaufgaben. Sie sind eine große Wählergruppe – ihre Anliegen finden jedoch in Gesellschaft und Politik bislang wenig Gehör. Die bundesweite Fachtagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V. hat ihnen eine Bühne gegeben. Unter dem Motto „Selbsthilfe stärkt: Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen im Fokus“ kamen in Berlin Betroffene, Fachleute und politische Entscheidungsträger*innen zusammen. Sie diskutierten darüber, welche politischen Veränderungen notwendig sind, um pflegende Angehörige zu entlasten – und welche Bedeutung die Selbsthilfe dabei hat.
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Die Gesundheitsinformationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen informieren: Zeigt sich im Gesicht ab und zu ein Mitesser oder Pickel, ist das für Teenager meist kein Problem. Ist die Akne hingegen deutlich sichtbar, kann das belastend sein. Es gibt einiges, was man dagegen tun kann. In unseren aktualisierten Informationen stellen wir Behandlungsmöglichkeiten vor.
Überarbeitet wurden zudem die Themen Gersten- und Hagelkorn sowie Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Triage drängt das Deutsche Institut für Menschenrechte darauf, schnell Regelungen für eine diskriminierungsfreie Triage zu verabschieden, die in allen Bundesländern einheitlich hohe Schutzstandards garantieren.
Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland e.V. hat die geplante Abschaffung des Pflegegrads 1 durch die Bundesregierung scharf kritisiert. Rund 900.000 Menschen wären von dieser Maßnahme betroffen, da Pflegegrad 1 für sie den Zugang zu wichtigen Unterstützungsleistungen ermöglicht, darunter der monatliche Entlastungsbetrag, Zuschüsse für technische Hilfsmittel wie Hausnotrufsysteme oder digitale Anwendungen sowie finanzielle Hilfe für barrierefreie Wohnraumanpassungen.
Ein Bündnis aus Akteuren des Gesundheitswesens, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsberufe, der ärztlichen Versorgung, der Patientensicherheit, der öffentlichen Gesundheit, der Selbsthilfe sowie des Apothekenwesens, fordert die verbindliche Beibehaltung der gedruckten Packungsbeilage im Rahmen eines hybriden Modells, das durch digitale Formate sinnvoll ergänzt werden kann. Ziel ist es, Patientensicherheit, gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsinformationen, Inklusion und Datenschutz zu gewährleisten.
Die elektronische Packungsbeilage (ePI) kann einen echten Mehrwert bieten – etwa durch bessere Zugänglichkeit, aktuellere Informationen oder die Möglichkeit zur Personalisierung der Inhalte. Sie darf jedoch nicht die ausschließliche Informationsquelle werden. Patientinnen und Patienten müssen frei wählen können, ob sie gesundheitsrelevante Informationen digital oder in gedruckter Form erhalten möchten. Ein verpflichtender digitaler Zugang würde insbesondere ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Personen mit geringem Einkommen, in ländlichen Regionen oder mit begrenztem Internetzugang sowie sozial benachteiligte Gruppen ausschließen und damit die Patientensicherheit gefährden.
Das Medizinregistergesetz steht kurz vor der Umsetzung: Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat einen Referentenentwurf vorgelegt und diesen an die Verbände zur Stellungnahme geschickt. Mit dem Gesetz sollen die rund 350 in Deutschland existierenden Medizinregister auf eine gemeinsame Grundlage gestellt werden, um die Nutzung ihrer Daten zu verbessern und die Qualität der Versorgung zu erhöhen. Interessierte Verbände können ihre Rückmeldungen bis zum 17. November an die BAG SELBSTHILFE übermitteln.
Medizinregister liefern wertvolle, strukturierte Daten über Krankheitsverläufe und Behandlungen in der realen Versorgung. Bislang werden diese Datenpotenziale jedoch nicht optimal genutzt, da die Register auf unterschiedlichen rechtlichen Grundlagen beruhen. Nur wenige wie das Krebs- oder Implantatregister arbeiten auf spezieller gesetzlicher Basis; die meisten Register nutzen die allgemeinen Datenschutzvorgaben, was die Datenverknüpfung und Nutzung erschwert.
Mit dem Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz will die Bundesregierung die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem stärken. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) plant, die pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken auszubauen, mehr Impfungen direkt in Apotheken zu ermöglichen und die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente zu vereinfachen. Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung zu verbessern, Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und den Zugang zu medizinischen Leistungen für Patientinnen und Patienten einfacher zu gestalten.
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