Gesundheit
Die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, den Bundesklinikatlas einstellen zu wollen, sorgt bei der BAG SELBSTHILFE, dem Dachverband der Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen, für tiefes Unverständnis und große Sorge. Seit Mai 2024 stellt das Portal ein zentrales Instrument dar, um Patientinnen und Patienten bei der Auswahl geeigneter Krankenhäuser zu unterstützen. Insbesondere für chronisch kranke und behinderte Menschen ist es oft essenziell, gezielt nach Kliniken mit spezifischer Expertise und entsprechender Versorgungsqualität suchen zu können.
Die BAG SELBSTHILFE begrüßt den Gesetzesentwurf zur Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung als wichtigen Schritt zur Sicherung der pflegerischen Versorgung und zur gezielten Entlastung des Fachpersonals. Ein klar definiertes Berufsprofil mit verbindlichen Qualifikationen und Aufgabenverteilungen kann zur strukturellen Stärkung des Gesundheitssystems beitragen und insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels wertvolle Potenziale erschließen.
Die Einführung einer eigenständigen Assistenzqualifikation bietet die Möglichkeit, Pflegefachpersonen durch die Übertragung geeigneter Tätigkeiten zu entlasten und gleichzeitig die Rolle der Assistenzkräfte zu professionalisieren. Ein transparenter Kompetenzrahmen fördert nicht nur die Qualität der Versorgung, sondern auch die berufliche Identifikation und die Anerkennung innerhalb interprofessioneller Teams.
Der Appell aus Sicht von Wohlfahrtspflege, Gewerkschaft sowie Umwelt- und Sozialverbänden fordert Bundestag und Bundesrat auf, mit dem Bundeshaushalt und den geplanten Sondervermögen den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Anlässlich der Beratung des Bundeshaushalts 2025 im Bundestag appelliert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis an die Verantwortung von Bundestag und Bundesrat, sozial-ökologische Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Es seien dringend massive Investitionen in die öffentliche und gemeinnützige soziale Infrastruktur erforderlich.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Ich begrüße, dass die Bundesgesundheitsministerin mit der Einladung zur hochrangigen Bund-Länder-AG Themen der Pflegepolitik erkennbar priorisiert. Es ist wichtig, zeitnah einen „Zukunftspakt Pflege“ mit den Ländern zu schmieden und es ist richtig, dabei den Fokus auf Versorgungssicherheit und Finanzierung zu legen.
Angesichts der Hitzewelle in Deutschland fordert Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa ein entschlossenes Maßnahmenpaket zum langfristigen Klima- und Hitzeschutz. Die politischen Entwicklungen der letzten Monate werfen jedoch Fragen auf: Zwar hat der Deutsche Bundestag im Frühjahr mit verfassungsändernder Mehrheit ein Sondervermögen beschlossen, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, doch nur wenige Wochen später drehen sich die öffentlichen Debatten um Wärmepumpenförderung und Strompreise, als hätte es diesen Konsens nie gegeben.
Der Deutsche Caritasverband sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Die aktuelle Hitzewelle macht deutlich, wie dringend umfassende Maßnahmen notwendig sind – besonders für jene Menschen, die am stärksten unter den Auswirkungen leiden. Dazu gehören ältere Menschen mit geringem Einkommen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben, und Beschäftigte in sozialen Berufen, die den heißen Temperaturen oft schutzlos ausgeliefert sind.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert klare und verbindliche Mindestvorgaben für die nächtliche Personalbesetzung in stationären Pflegeeinrichtungen – und das bundesweit. In einem heute veröffentlichten Positionspapier macht der Verband deutlich, dass die aktuelle Situation in vielen Einrichtungen nicht länger tragbar ist. Besonders nachts sei die Versorgung vielfach gefährdet, weil häufig nur eine einzelne Pflegefachperson für bis zu 80 oder mehr Bewohner:innen verantwortlich ist. Für DBfK-Präsidentin Vera Lux ist das nicht hinnehmbar: Eine derart dünne Personaldecke gefährde nicht nur die Sicherheit der betreuten Menschen, sondern auch die Gesundheit der Pflegenden selbst.
Immer mehr werdende Mütter in Deutschland lassen das Erbgut ihres ungeborenen Kindes auf genetische Besonderheiten wie Trisomie 21, 18 oder 13 untersuchen. Laut einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse Barmer, über die MDR AKTUELL berichtet, nutzten im Jahr 2024 bereits 48,8 Prozent der Schwangeren diesen nicht-invasiven Pränataltest – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2023, als der Anteil noch bei 32 Prozent lag. Besonders groß ist das Interesse bei Frauen ab 36 Jahren: In dieser Altersgruppe machten 66,9 Prozent einen solchen Test.
Auffällig sind auch die regionalen Unterschiede. In Sachsen-Anhalt entschieden sich 2024 rund 54,4 Prozent der werdenden Mütter für den NIPT, während der Anteil in Thüringen bei 49,4 Prozent lag. In Sachsen hingegen waren es lediglich 37,2 Prozent – obwohl sich der Wert dort im Vergleich zum Vorjahr (19,1 Prozent) fast verdoppelt hat. Bei Schwangeren über 36 Jahren setzte sich dieser Trend noch deutlicher fort: In Sachsen-Anhalt ließen sich sogar 76,6 Prozent testen, in Thüringen 63,4 Prozent und in Sachsen nur 48,4 Prozent.
In Deutschland leben laut Mikrozensus 2021 10,3 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Trotz dieses großen Anteils an der Gesamtbevölkerung bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe für viele Betroffene nach wie vor eine Herausforderung. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) fordert daher von der neuen Bundesregierung entschlossene Maßnahmen für mehr Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung.
Mehr als 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist klar, dass noch viel zu tun bleibt. Die Vorsitzende des bvkm, Beate Bettenhausen, betont, dass Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung grundlegende Voraussetzungen für eine demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft sind. Die neue Regierung müsse dabei besonders Menschen mit komplexer Behinderung in den Fokus nehmen und die Finanzierung umfassender Teilhabe sicherstellen.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase, und die Pflege spielt dabei eine Schlüsselrolle. Mit der neuen Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums unter Nina Warken sowie den Staatssekretären Tino Sorge und Georg Kippels wird die Zukunft der Pflegepolitik maßgeblich gestaltet. Zudem soll Katrin Staffler als Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fungieren. Doch reicht das aus, um die drängenden Probleme zu lösen? Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine mutige und zukunftsorientierte Strategie.
Die Bedeutung der Pflege wird oft unterschätzt, dabei ist sie das Fundament einer funktionierenden Gesundheitsversorgung. DBfK-Präsidentin Vera Lux fordert eine stärkere politische Präsenz der Pflegeberufe – idealerweise mit einer Position als Chief Government Nurse direkt im Kanzleramt. Nur wenn Pflege ressortübergreifend gedacht wird, lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln.
Die bundesweite Krankenhausreform zielt darauf ab, die Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern, indem bundeseinheitlich definierte Leistungsgruppen Mindestansprüche an Personal, Medizintechnik und Abläufe festlegen. Kliniken müssen für bestimmte Versorgungsaufträge vorgegebenen Standards entsprechen – etwa durch die Beschäftigung einer festgelegten Anzahl spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte und den Betrieb moderner medizintechnischer Einrichtungen. Ein beratender Ausschuss, in den Vertreter verschiedener Akteure aus Klinikbetrieb, Ärzteschaft, Pflege und den Krankenkassen eingebunden sind, arbeitet an der weiteren Konkretisierung dieser Kriterien.
Pflegende Angehörige bilden das Rückgrat der häuslichen Pflege in Deutschland, in der rund 80 % der Pflegebedürftigen in ihrer vertrauten Umgebung betreut werden. Häufig übernehmen nahestehende Personen diese anspruchsvolle Aufgabe, wobei sie ihre eigenen Bedürfnisse oftmals hintanstellen. Die Belastungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme und Angstzustände können die Folge sein, während zugleich auch die soziale Teilhabe leidet. Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, bieten medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen eine dringend benötigte Entlastung und fördern langfristig die Gesundheit der Pflegepersonen.
In spezialisierten Einrichtungen startet der Prozess meist mit einer sozialmedizinischen Untersuchung, bei der nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch psychische und soziale Belastungen erfasst werden. Auf Basis dieser ganzheitlichen Betrachtung wird ein individueller Therapieplan erstellt, der Elemente wie Bewegungstherapie, Physiotherapie, psychosoziale Beratung, Ernährungsberatung, künstlerische Therapie und Sozialberatung umfassen kann. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Pflegealltag besser zu bewältigen, ernsthafte gesundheitliche Schädigungen zu verhindern und neue Kraft sowie Selbstfürsorge zu erlernen.
Es klingt paradox: Noch nie war es so einfach, an Gesundheitsinformationen zu gelangen, doch gleichzeitig fällt es immer mehr Menschen schwer, diese richtig einzuordnen und anzuwenden. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit der Apotheken Umschau zeigt, dass ganze 75 Prozent der Deutschen Schwierigkeiten haben, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und sinnvoll zu nutzen. Damit hat sich die Lage innerhalb eines Jahrzehnts drastisch verschlechtert – mit Folgen für jeden Einzelnen und für das gesamte Gesundheitssystem.
Es ist kein Geheimnis, wie die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung verbessert und damit ihre allgemeine Gesundheit gefördert werden kann. Dieses Wissen liegt seit Langem auf dem Tisch – es fehlt jedoch an der konsequenten Umsetzung.
Genau hier setzen die Ergebnisse der jüngsten Studien an, die von Prof. Dr. Kai Kolpatzik (Wort & Bild Verlag) und Prof. Dr. Orkan Okan (Technische Universität München) geleitet wurden. Gemeinsam haben sie zehn zentrale Forderungen formuliert, die als dringende Handlungsanweisungen an die Politik gerichtet sind.
Die langen Wartezeiten auf Facharzttermine für gesetzlich Versicherte stellen ein erhebliches Problem dar. Viele Patient*innen sehen sich gezwungen, sich gleichzeitig auf mehrere Wartelisten setzen zu lassen, um überhaupt die Möglichkeit einer zeitnahen Behandlung zu erhalten. Die aktuelle Situation führt zu zusätzlichem Druck für Betroffene und verdeutlicht das unzureichende Terminmanagement der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Die Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege hat im Rahmen der Koalitionsverhandlungen ein Papier vorgelegt, das wichtige Maßnahmen zur Unterstützung der professionellen Pflege enthält. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die darin enthaltenen Vorschläge zur Stärkung der Pflegeberufe, sieht jedoch zusätzlichen Handlungsbedarf, um die Herausforderungen in der Pflege nachhaltig zu bewältigen.
Im Papier wird die Bedeutung der professionellen Pflege für das Gesundheitssystem anerkannt. Es sieht vor, die berufliche Eigenständigkeit und Selbstverwaltung der Pflegeberufe zu fördern und die ausstehenden Gesetze zu Pflegekompetenz, Pflegefachassistenz und Advanced Practice Nursing zügig umzusetzen. Diese Initiativen werden vom DBfK positiv bewertet.
Die Versorgung von Menschen mit Behinderung soll deutlich verbessert werden. Der Bundestag hat einen wichtigen Beschluss gefasst, der sicherstellen soll, dass medizinische Hilfsmittel wie Schienen, Rollstühle oder Hörgeräte künftig schneller zur Verfügung stehen. Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und frühere Bundesministerin für Gesundheit, zeigt sich erleichtert über diesen Schritt und appelliert an den Bundesrat, die Reform nicht zu blockieren.
Bislang war es üblich, dass Krankenkassen oder der Medizinische Dienst zusätzliche Prüfungen durchführen, bevor Hilfsmittel bewilligt werden – trotz vorliegender ärztlicher Verordnung. Dieses bürokratische Vorgehen führte oft zu massiven Verzögerungen, die besonders für Kinder problematisch sind. Wenn Rollstühle oder Schienen nicht mehr passen, weil Kinder gewachsen sind, sind schnelle Lösungen entscheidend.
Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) setzen sich gemeinsam dafür ein, die im Rahmen der PPR 2.0 erhobenen Daten effektiv zu nutzen. Dieses Instrument gilt als zentral, um den tatsächlichen Personalbedarf in Krankenhäusern präzise zu erfassen und langfristig die Pflegequalität zu sichern.
Die DBfK-Präsidentin Vera Lux fordert die Politik auf, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit die erhobenen Daten pflegewissenschaftlich ausgewertet werden können. Dazu soll das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), wohin die Daten aus den Krankenhäusern übermittelt werden, mit pflegewissenschaftlicher Expertise ausgestattet werden. Dies würde ermöglichen, die Informationen zielgerichtet zur Optimierung der Personalausstattung und zur Verbesserung der Versorgung von Patient:innen in der Pflege einzusetzen.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) führt vom 19. März bis zum 13. April 2025 eine Online-Befragung unter beruflich Pflegenden durch. Ziel der Befragung ist es, die Zufriedenheit mit den beruflichen Rahmenbedingungen zu erfassen und ein aktuelles Bild der Stimmungslage innerhalb der Pflegeberufe zu gewinnen. Diese Umfrage wurde bereits im vergangenen Jahr durchgeführt und stieß auf großes Interesse: Über 6.000 beruflich Pflegende beteiligten sich und lieferten wertvolle Einblicke.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Altenhilfeeinrichtungen, Sozial-Beratungsstellen, Kitas, Jugendhilfsdiensten und Kommunen ist. Eine Umfrage des Deutschen Caritasverbands (DCV) verdeutlicht, dass viele dieser Organisationen mit einer starken Bürokratie-Last kämpfen mussten. Gleichzeitig sehen die Führungskräfte die Digitalisierung als zentralen Faktor zur Stärkung der Resilienz ihrer Einrichtungen in Krisenzeiten.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 82 Prozent der Teilnehmenden eine anhaltende Erschöpfung ihrer Mitarbeitenden aufgrund der Pandemie beobachten. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa betont, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommunen zur Krisenresilienz der Gesellschaft beiträgt.
Im Februar sorgte eine Studie über die Deep-Learning-Architektur Brain2Qwerty für Aufsehen. Verschiedene Medien berichteten, dass Metas KI Gedanken mit 80-prozentiger Genauigkeit lesen könne. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass diese Aussagen stark übertrieben sind.
Die Studie wurde von Meta und dem Baskischen Zentrum für Kognition, Gehirn und Sprache mit 35 Teilnehmern durchgeführt. Diese Technologie nutzt EEG (Elektroenzephalographie) und MEG (Magnetoenzephalographie), um Signale zu entschlüsseln, die beim Tippen auf einer Tastatur entstehen. Die Teilnehmer mussten kurze Sätze tippen, während ihre Gehirnströme gemessen wurden. Die KI versuchte dann, die getippten Sätze anhand dieser Signale zu rekonstruieren. Dies könnte als „Gedankenlesen“ bezeichnet werden, allerdings nur unter streng kontrollierten Laborbedingungen.
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