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05.11.2025

FASD: Wenn Alkohol in der Schwangerschaft das Kind schädigt

Nicht jede Behinderung ist auf den ersten Blick erkennbar. Eine davon ist FASD, die Fetale Alkohol-Spektrum-Störung. Menschen, die davon betroffen sind, können sehr unterschiedliche Beeinträchtigungen haben – manche leicht, andere schwerwiegend. Was sie alle verbindet, ist die gemeinsame Ursache: Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.

Fetale Alkohol-Spektrum-Störungen, kurz FASD (englisch: Fetal Alcohol Spectrum Disorder), entstehen, wenn ein ungeborenes Kind im Mutterleib Alkohol ausgesetzt ist. Schon geringe Mengen können die Entwicklung des Gehirns und anderer Organe nachhaltig schädigen. Alkohol wirkt im Körper des Babys toxisch und kann bleibende körperliche, geistige und emotionale Beeinträchtigungen verursachen. Deshalb gilt: Schwangere sollten grundsätzlich auf Alkohol verzichten. Besonders in den ersten drei Monaten ist der Alkoholkonsum für das Kind besonders gefährlich, aber auch in späteren Phasen kann er erhebliche Schäden anrichten.

Der Begriff FASD beschreibt kein einheitliches Krankheitsbild, sondern ein breites Spektrum unterschiedlicher Ausprägungen. Während manche Betroffene mit leichten Lern- oder Aufmerksamkeitsproblemen leben, haben andere schwerwiegende kognitive und körperliche Einschränkungen. Zu den typischen Folgen zählen Entwicklungsverzögerungen, Schwierigkeiten im sozialen Verhalten, Konzentrationsprobleme, Impulskontrollstörungen und teilweise auch charakteristische Gesichtsmerkmale. Diese große Bandbreite zeigt, wie komplex die Auswirkungen von Alkohol in der Schwangerschaft sind – und wie wichtig Aufklärung und Prävention bleiben.

Damit Kinder mit FASD die bestmögliche Unterstützung erhalten, ist eine frühe Diagnose entscheidend. Je früher die Störung erkannt wird, desto gezielter können Fördermaßnahmen und Hilfen eingesetzt werden. Allerdings wird FASD häufig mit anderen Störungen verwechselt, etwa mit ADHS oder Lernbehinderungen. Daher sind spezialisierte Fachärztinnen und Fachärzte gefragt, die Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung haben. Durch gezielte Untersuchungen und Tests lässt sich feststellen, ob eine Fetale Alkohol-Spektrum-Störung vorliegt und welche Unterstützung notwendig ist.

FASD ist vollständig vermeidbar – denn die einzige Ursache ist Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Absolute Alkoholabstinenz schützt das ungeborene Kind am zuverlässigsten. Neben Aufklärung und Sensibilisierung braucht es eine gesellschaftliche Haltung, die werdende Mütter stärkt und unterstützt, auf Alkohol zu verzichten. Nur so lässt sich verhindern, dass Kinder mit einer vermeidbaren Beeinträchtigung zur Welt kommen – und betroffene Familien erhalten die Aufmerksamkeit und Hilfe, die sie benötigen.

Die Lebenshilfe hat zu diesem Thema einen Artikel in einfacher Sprache veröffentlicht, um das Bewusstsein für FASD noch breiter zu stärken.

Thema: Informationen Gesundheit Familie & Kind | 05.11.2025 |

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