Wohnformen
Der Evangelische Bundesfachverband Existenzsicherung und Teilhabe e.V. (EBET) hat im Rahmen seines Bundeskongresses die Frankfurter Erklärung veröffentlicht, in der eine grundlegende Neuausrichtung der Wohnungspolitik gefordert wird. Die zentrale Forderung: Bezahlbarer Wohnraum für alle, insbesondere auch für wohnungslose Menschen.
Die Wohnsituation in deutschen Großstädten und Ballungszentren ist alarmierend. Steigende Mietpreise machen es Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen nahezu unmöglich, angemessenen Wohnraum zu finden. Viele geben mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aus und leben in überbelegten und unsanierten Wohnungen. Besonders prekär ist die Lage für wohnungslose Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keinerlei Chancen haben und häufig diskriminiert werden.
Kritik an Regeln zu neuen Wohnformen
Die geplante Aufwertung der Pflege als Heilberuf mit eigenen Befugnissen stößt auf breite Zustimmung. Anlässlich der Fachanhörung zum Entwurf des Pflegekompetenzgesetzes (PKG) dringen der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und die katholischen Krankenhäuser (KKVD) jedoch auf Verbesserungen, etwa bei der Ausgestaltung neuer Wohnformen für Pflegebedürftige. Der Paritätische Gesamtverband sprach von einem wegweisenden Schritt, den Beruf attraktiver zu machen, warnt aber vor zu viel Bürokratie bei den Regelungen zu neuen Wohngemeinschaften. Der Dachverband der Betriebskrankenkassen sieht statt Einsparungen höhere Kosten und kritisiert das Gesetz als „Milchmädchenrechnung“.
Die Auswirkungen auf Wohngruppen für Menschen mit Down-Syndrom sind noch nicht zu beurteilen. Was Parität an Bürokratie kritisiert dürften aber auch Regelungen sein, die dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor Trägerwillkür dienen. Die immer öfter in unseren Beratungen aufkommenden Kündigungen von Menschen mit Down-Syndrom mit Pfegebedarf lassen Regelungslücken erkennen.
Die jüngsten Erhöhungen der Pflegezuschläge haben kaum Entlastung für Heimbewohner gebracht. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Die Anfang Januar durchgeführte Anhebung konnte den rasanten Anstieg der Pflegekosten nicht abfedern.
Insbesondere die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die pflegebedingten Eigenanteile sind im ersten Halbjahr 2024 deutlich gestiegen, so das WIdO. Der von der Regierung erhoffte Effekt der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge ist daher ausgeblieben.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurde ein erschütternder Vorfall in Mönchengladbach dokumentiert. Eine Einrichtung der Lebenshilfe wurde zum Ziel eines rechtsradikalen Anschlags. “Mitarbeitende entdeckten am Morgen einen Ziegelstein mit der Aufschrift ‘Euthanasie ist die Lösung’ neben einer beschädigten Tür”, heißt es in dem Bericht.
Verein bittet um Unterstützung einer Petition
Verein “Zukunft Wohnen für erwachsene Menschen mit Behinderung e.V.” bittet um Unterstützung für die Petition https://akds.info/wohngruppenpetition:. Der Verein will auf die Problematik aufmerksam machen, dass erhebliche Lücken in der Anschlussversorgung nach der Schulzeit bestehen. Das führt dazu, dass viele junge Erwachsene mit Behinderungen zuhause gepflegt werden müssen, was eine riesige, oft nicht zu bewältigende Aufgabe ist. Die Petition ging bereits durch den Sozialausschuss des Bayerischen Landtags und wird in einem nächsten Schritt dem Bundestag vorgestellt.
Parallel läuft bis 16. Juni eine Umfrage an pflegende Eltern, um dazu passende Daten zu generieren https://survey.lamapoll.de/Zukunft-Wohnen/de. Mehr Infos auf der Webseite des Vereins. https://www.zukunftwohnen.info/
Wir weisen auf die Petition hin, obwohl wir diese Petitionswebsites ablehnen. Petitionen können auf der Website des Bundestags unter Beachtung des Datenschutzes gestartet werden. Die Sammlung von Mail- und sonstigen Adressen von den Spezialwebsites, die zudem von keinem deutschen Parlament anerkannt werden, ist ein Problem. Dem sind sich viele Aktivisten leider nicht bewusst.
Viele Eltern suchen für ihre erwachsenen Kinder mit Down-Syndrom einen Platz für das Leben. Dabei stoßen sie immer häufiger auf ausgebuchte Angebote der bewährten Träger der Anstalten und allen möglichen Namen. Um auch Eigeninitiative leichter zu ermöglichen und Förderung zugänglicher zu machen hat sich der Landschaftsverband Rheinland etwas überlegt:
In eigener Sache!
wir haben neben der Kategorie Informationen (die für so ziemlich alle Nachrichten dienen kann) uns jetzt vor allem auf Gesundheit und Wohnformen beschränkt. Die Kategorien sollen der Übersichtlichkeit dienen. Aber wer jetzt schaut: da steht ja nix (oder fast nix Aktuelles). Das liegt daran, dass wir die Kategorien erst in diesem Monat angelegt haben. Wir werden jetzt beginnen dort auch Nachrichten einzustellen. Also nur etwas Geduld. Und damit das niemand verpasst haben wir diese Information in alle Kategorien gestellt.
Auf soziales.lvr.de steht das „Qualitätshandbuch Betreutes Wohnen“ als Download zur Verfügung. Das LVR-Dezernat Soziales hat dieses zur Unterstützung für die Leistungserbringer im Bereich Ambulant Betreutes Wohnen entwickelt. Im Handbuch wird die bestehende Gesetzes- und Vertragslage näher erläutert. Dies soll den Leistungserbringern für die tägliche Praxis und auch vor dem Hintergrund möglicher anlassunabhängiger Qualitätsprüfungen mehr Handlungssicherheit geben. Ziel ist, im Interesse der Leistungsberechtigten eine einheitlich hohe Qualität der Leistungserbringung im Rheinland zu gewährleisten. Ebenfalls auf soziales.lvr.de ist ab sofort auch der „Prüferfassungsbogen BeWo“, den die Prüfer*innen in den Qualitätsprüfungen nutzen, abrufbar. Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Qualitätsprüfung beim LVR und die dazu gehörigen Antworten finden Sie zudem im Bereich “Informationen für Leistungserbringer und weitere Fachleute” auf bthg.lvr.de.
Selbstverständlich können auch Eltern diese Information unabhängig von den bewährten Trägern und dem finanzierenden Landschaftsverband nutzen um die Qualität der Versorgung ihrer Töchter und Söhne einer persönlichen Qualitätskontrolle zu unterziehen.
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