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In der Mai-Ausgabe der „Unstatistik des Monats“ geht es um die oft verzerrt dargestellten Arbeitszeiten in Deutschland. Bundeskanzler Friedrich Merz fordert eine „gewaltige Kraftanstrengung“ der Beschäftigten und beruft sich auf eine Statistik des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die zeigt, dass deutsche Arbeitnehmer im internationalen Vergleich weniger Stunden leisten. Doch die Quelle dieser Daten, eine OECD-Statistik, enthält einen klaren Warnhinweis: Länder-Vergleiche sollten mit Vorsicht betrachtet werden, da Unterschiede in Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen das Bild verfälschen.
Die politische Landschaft Deutschlands hat eine bedeutende Neuerung erfahren: Erstmals wurde in der 21. Legislaturperiode des Bundestages ein Hauptausschuss für Engagementpolitik geschaffen – der Ausschuss »Sport und Ehrenamt«. Dies ist ein längst überfälliger Schritt, für den sich das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) seit Jahren eingesetzt hat.
Bislang wurden Themen rund um die Rahmenbedingungen für Engagement und Ehrenamt im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement behandelt, der dem Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend untergeordnet war. Mit der Einrichtung des neuen Hauptausschusses erfährt die Engagementpolitik nun eine eigene institutionelle Anerkennung und kann gezielter beraten und entschieden werden.
Die Selbsthilfe spielt eine zentrale Rolle in der Bewältigung persönlicher und gesundheitlicher Herausforderungen – und gewinnt durch gesellschaftliche Entwicklungen immer mehr an Bedeutung. Doch um langfristig bestehen zu können, braucht sie verlässliche Strukturen, eine solide Finanzierung und eine stärkere digitale Integration.
Der Paritätische hat die aktuellen Herausforderungen der Selbsthilfe analysiert und in einem Eckpunktepapier klare Forderungen formuliert. Denn Faktoren wie der demografische Wandel, steigende soziale Ungleichheit und der Mangel an Ärztinnen und Psychotherapeutinnen erhöhen den Bedarf an psychosozialer Unterstützung. Gerade seit der Corona-Pandemie ist die Zahl neuer Selbsthilfegruppen deutlich gestiegen – insbesondere junge Menschen suchen vermehrt nach einem solidarischen Austausch.
Die häusliche Pflege ist für viele Familien eine immense Herausforderung. Daher begrüßt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) den Vorstoß von Familienministerin Prien, pflegende Angehörige finanziell zu entlasten. Doch eine reine Lohnersatzleistung reicht bei Weitem nicht aus, um die Belastung der Pflegenden zu mindern.
Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK, macht deutlich: „Pflegende Angehörige brauchen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern ein stabiles Netzwerk aus professioneller Begleitung und Entlastung – direkt dort, wo Pflege stattfindet: zu Hause.“ Ein Pflegegeld allein kann keine Fachkraft ersetzen und bietet keine Anleitung in Notfällen.
Die Zahngesundheit von Kindern in Deutschland hat sich in den letzten Jahren spürbar verbessert, und frühkindliche Karies tritt immer seltener auf. Um diesen positiven Trend weiter zu unterstützen und Eltern noch besser zu informieren, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Kinderuntersuchungsheft überarbeitet. Zukünftig werden die Ergebnisse der sechs zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen direkt darin dokumentiert und mit zusätzlichen Hinweisen ergänzt.
Bisher wurden diese Untersuchungen separat in Kinderzahnpässen festgehalten, doch nun finden Eltern alle relevanten Informationen an einem Ort. Besonders praktisch ist die neue Übersicht auf der Umschlagseite, die die empfohlenen Zeitfenster für die zahnärztlichen Untersuchungen deutlich sichtbar macht.
Am 12. und 13. Mai 2025 fanden in Berlin zum zwölften Mal die Inklusionstage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) statt. Unter dem Motto „Digitalisierung und Inklusion“ kamen über 250 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft, Sozialverbänden und der Zivilgesellschaft zusammen, um die Rolle digitaler Technologien für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu diskutieren.
Bärbel Bas, die neue Bundesministerin für Arbeit und Soziales, eröffnete die Veranstaltung mit einer klaren Botschaft: Digitale Teilhabe ist ein entscheidender Faktor für ein selbstbestimmtes Leben im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. Sie betonte, dass eine inklusive Gesellschaft nur dann möglich sei, wenn Menschen mit Behinderungen ihr Recht auf eine volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe verwirklichen können. Gerade im Zeitalter rasanter technologischer Entwicklungen sei es notwendig, dass digitale Innovationen von Anfang an barrierefrei gestaltet werden.

Martina Gödde wurde einstimmig zur Schatzmeisterin in den Vorstand gewählt. Ihre Tochter Anna kam im Jahr 1988 als erstes Kind zur Welt; ihre Geschwister Jona und Miriam sind 33 und 25 Jahre alt. Anna wohnt seit 2012 im ‚Appartementhaus am Bültmannshof‘. Sie legt großen Wert auf Selbstbestimmung. Beruflich hat sie gerade eine schwierige Phase, daher nimmt sie derzeit an einer tagesstrukturierenden Maßnahme teil. Das macht sie inzwischen gern, so ihre Mutter, die weiß, dass die Herausforderungen an Eltern erwachsener Menschen mit Behinderung nicht aufhören. Daher ist es ihr wichtig, sich für den Fortbestand des AKDS zu engagieren. Sie möchte dazu beitragen, neue Mitglieder zu gewinnen und die Finanzierung zu sichern. „Der Arbeitskreis ist für mich nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle für Fragen und Sorgen rund um meine Tochter mit Trisomie21. Ich nutze gerade intensiv die Themenabende und stelle fest, wie gut dieser direkte und regelmäßige Austausch ist.“
Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nimmt weiter deutlich zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der betroffenen Arbeitslosen um über 9.000 gestiegen. Während im April 2024 noch 173.765 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet waren, waren es im April 2025 bereits 182.868.
Diese Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Arbeitsmarktpolitik dar und wirft die Frage auf, inwieweit die angekündigten Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag 2025 tatsächlich umgesetzt werden. Die neue Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas, wird sich daran messen lassen müssen, ob sie die Interessen von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen konsequent in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt.
Auf den Inklusionstagen am 12. Mai 2025 wurde offiziell der Zwischenbericht zur Bundesinitiative Barrierefreiheit vorgestellt. Die Ressorts der Bundesregierung haben auf Arbeitsebene die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Monate zusammengefasst und zeigen auf, welche Maßnahmen zur Förderung von Barrierefreiheit bereits umgesetzt wurden und welche nächsten Schritte geplant sind.
Beim 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in Leipzig setzten die Fachverbände für Menschen mit Behinderung ein starkes Zeichen für die Verwirklichung der Menschenrechte auf Inklusion, Partizipation und gleichberechtigte Teilhabe junger Menschen mit Behinderung in Deutschland.
Unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!“ wurde die Bedeutung der Mitbestimmung aller jungen Menschen betont. Besonders die aktive Beteiligung von jungen Menschen mit Behinderung spielte eine zentrale Rolle, da sie die Grundlage für echte Gleichberechtigung bildet.
Die Beratungsarbeit im Bereich Antidiskriminierung und Antirassismus steht vor zunehmenden Herausforderungen. Eine aktuelle qualitative Kurzstudie des DeZIM Instituts zeigt, mit welchen Bedrohungen Beratungsstellen konfrontiert sind und welche Maßnahmen notwendig wären, um ihre Arbeit zu schützen und zu stärken.
Zivilgesellschaftliche Beratungsstellen berichten von einem wachsenden Druck. Neben Fällen physischer Gewalt prägt ein allgemeines Klima der Unsicherheit den Alltag vieler Einrichtungen. Die Bedrohung geht dabei nicht nur von extremistischen Randgruppen aus, sondern zunehmend auch von der gesellschaftlichen Mitte. Diese subtile Einschüchterung erschwert es vielen Organisationen, frei und sicher zu arbeiten.
Am 12. Mai war der Internationale Tag der Pflegenden – ein Tag, an dem die unverzichtbare Arbeit von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen gewürdigt wurde. Doch während die Anerkennung wichtig ist, kommt es jetzt darauf an, dass den Worten konkrete Maßnahmen folgen.
Der Deutsche Caritasverband (DCV) und der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) betonen, dass längst überfällige Reformen nicht weiter hinausgezögert werden dürfen. Die Einführung einer bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenz-Ausbildung ist überfällig, um klare berufliche Perspektiven zu schaffen und die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern. Auch die Integration internationaler Fachkräfte muss erleichtert werden, um dem steigenden Personalbedarf gerecht zu werden.
Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit aus Nürnberg zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt steigt weiter an. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Statistik für April 2025 einen Anstieg um über 9.000 Personen – insgesamt sind damit 182.868 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, während es im April 2024 noch 173.765 waren. Diese Entwicklung macht deutlich, dass die bisherigen Bemühungen zur Förderung der Inklusion nicht ausreichen und dringend verstärkt werden müssen.
Junge Menschen aus ganz Europa haben sich in Köln getroffen, um sich über die gemeinsame Geschichte ihrer Länder auszutauschen und neue Perspektiven zu gewinnen. Das internationale Netzwerktreffen brachte rund 120 Gäste zusammen, darunter 80 Jugendliche aus Italien, Griechenland, Frankreich, Polen, Belgien, den Niederlanden, Tschechien, der Slowakei und der Ukraine. Die Wahl des Datums war kein Zufall: Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs, ein entscheidender Wendepunkt in der europäischen Geschichte.
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, widmet sich die junge Künstlerin Sophie Trapet der abstrakten Malerei mit einer besonderen Hingabe. Ihre Werke sind frei von festen Formen oder erkennbaren Motiven und laden dazu ein, sich ganz auf die eigene Vorstellungskraft einzulassen. Die 24-Jährige arbeitet intuitiv und setzt oft auf ihre Lieblingsfarbe Rosa, manchmal in dunkleren Pink-Tönen. Über die Jahre hat sie bereits mehr als 2000 kleine rechteckige Pastellkreidebilder geschaffen, von denen nun 16 Stück in einer Ausstellung im Café „Wo ist Tom?“ am Elisabeth-von-Mumm-Platz zu einem großen Gesamtbild zusammengesetzt wurden.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) setzt sich aktiv für mehr Inklusion bei öffentlichen Veranstaltungen ein und fördert Events, die Barrierefreiheit besonders großschreiben. In diesem Jahr gehören der Come-Together-Cup (CTC) und der Weltkindertag in Köln zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Feiern für alle“. Die Veranstalter dieser Events haben mit ihren Konzepten überzeugt und erhalten ein Unterstützungspaket, um ihre Veranstaltungen noch inklusiver zu gestalten.
Der Come-Together-Cup ist weit mehr als ein Fußballturnier – er ist ein Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und ein respektvolles Miteinander. Seit seiner Gründung hat das Event Tausende von Menschen zusammengebracht, die nicht nur Fußball spielen, sondern auch ein buntes Bühnenprogramm genießen können. Auch der Weltkindertag ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in Köln. Hier steht die ganze Stadt einen Tag lang im Zeichen der Kinder, mit zahlreichen Aktionen, Spielen und Informationsständen, die sich speziell an Familien richten.
Die Verbände der Krankenkassen sehen die neue schwarz-rote Regierungskoalition und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken in der Verantwortung, die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die soziale Pflegeversicherung (SPV) schnell finanziell zu stabilisieren. Angesichts der aktuellen Herausforderungen fordern sie ein sofortiges Ausgabenmoratorium sowie die Umsetzung der versprochenen Strukturreformen in den Sozialsystemen. Rasches Handeln ist essenziell, um das Vertrauen der Bevölkerung in die sozialen Sicherungssysteme und die Demokratie nicht weiter zu gefährden.
In Deutschland leben laut Mikrozensus 2021 10,3 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Trotz dieses großen Anteils an der Gesamtbevölkerung bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe für viele Betroffene nach wie vor eine Herausforderung. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) fordert daher von der neuen Bundesregierung entschlossene Maßnahmen für mehr Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung.
Mehr als 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist klar, dass noch viel zu tun bleibt. Die Vorsitzende des bvkm, Beate Bettenhausen, betont, dass Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung grundlegende Voraussetzungen für eine demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft sind. Die neue Regierung müsse dabei besonders Menschen mit komplexer Behinderung in den Fokus nehmen und die Finanzierung umfassender Teilhabe sicherstellen.
Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, rückt eine zentrale Forderung in den Fokus: Die Arbeitswelt muss inklusiver werden – und die Regierung muss endlich aktiv werden.
Menschen mit Behinderung verdienen faire Löhne, bessere berufliche Perspektiven und uneingeschränkte Teilhabe. Doch noch immer gibt es große Hürden. Besonders das Werkstattentgelt bleibt niedrig, viele Betroffene haben kaum Chancen auf reguläre Arbeitsplätze, und die bestehenden Förderstrukturen sind nicht ausreichend. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe fordert deshalb: Höhere Löhne für Werkstatt-Beschäftigte, bessere Unterstützung für den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt und ein attraktiveres Budget für Arbeit.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase, und die Pflege spielt dabei eine Schlüsselrolle. Mit der neuen Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums unter Nina Warken sowie den Staatssekretären Tino Sorge und Georg Kippels wird die Zukunft der Pflegepolitik maßgeblich gestaltet. Zudem soll Katrin Staffler als Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fungieren. Doch reicht das aus, um die drängenden Probleme zu lösen? Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine mutige und zukunftsorientierte Strategie.
Die Bedeutung der Pflege wird oft unterschätzt, dabei ist sie das Fundament einer funktionierenden Gesundheitsversorgung. DBfK-Präsidentin Vera Lux fordert eine stärkere politische Präsenz der Pflegeberufe – idealerweise mit einer Position als Chief Government Nurse direkt im Kanzleramt. Nur wenn Pflege ressortübergreifend gedacht wird, lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln.
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