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09.01.2025

Der dringende Ruf nach Schutz: Ein Gesetz für Frauen in Not

Jede dritte Minute erfährt eine Frau in Deutschland häusliche Gewalt, und fast jeden zweiten Tag wird eine Frau von ihrem Expartner getötet. Diese erschreckenden Zahlen machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ein neuer Gesetzentwurf der Ampelregierung zielt darauf ab, bedrohten Frauen einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung zu garantieren und könnte noch vor den Neuwahlen im Bundestag verabschiedet werden. Doch es gibt Bedenken, dass dieses wichtige Gesetz im politischen Ränkespiel untergehen könnte.

Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, mahnt: „Seit Jahren steigt die Zahl der gemeldeten Fälle von Partnerschaftsgewalt, während fast 14.000 Plätze in Frauenhäusern fehlen. Diese Situation ist untragbar. Von Gewalt betroffene Frauen brauchen sofortigen Schutz und Unterstützung. Ich appelliere an alle Bundestagsabgeordneten: Der Schutz von Frauen muss Vorrang haben. Parteipolitische Taktiken dürfen das Gewalthilfegesetz nicht blockieren. Ein bundesweit einheitlicher Rechtsrahmen ist unerlässlich, um eine verlässliche Finanzierung der Frauenhäuser zu gewährleisten. Aber es reicht nicht, nur den Schutz zu verbessern – wir müssen die Ursachen der Gewalt angehen und präventiv mit den Tätern arbeiten.“

Das Bundeskriminalamt berichtet für das Jahr 2023 von 256.276 Fällen häuslicher Gewalt, wobei 65,5 Prozent der Fälle Partnerschaftsgewalt betreffen. Dieser Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigt, wie dringend Maßnahmen erforderlich sind. 70,5 Prozent der Opfer sind Frauen. Dennoch müssen Frauenhäuser weiterhin schutzsuchende Frauen und Kinder abweisen, weil es an Plätzen fehlt. Laut der aktuellen Frauenhausstatistik fehlen in Deutschland 13.300 Plätze in Frauenhäusern. 61 Prozent der im Jahr 2023 in Frauenhäusern untergebrachten Frauen suchten gemeinsam mit ihren minderjährigen Kindern Schutz.

Die Politik muss schnell und entschlossen handeln, um den Schutz und die Beratung für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sicherzustellen. Nur durch eine verlässliche Finanzierung der Frauenhäuser und präventive Maßnahmen gegen die Ursachen von Männergewalt kann diese Herausforderung gemeistert werden.

Quelle: http://www.diakonie.de

Thema: Informationen | 09.01.2025 |

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