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08.08.2024

Der Kampf gegen Aids: Eine globale Herausforderung

Die internationale Aids-Konferenz in München hat begonnen und bringt eine dringende Botschaft mit sich. Aktivisten, Wissenschaftler und Ärzte warnen vor möglichen Rückschritten im weltweiten Kampf gegen die Aids-Epidemie. Winnie Byanyima, die Leiterin von Unaids, betonte bei der Vorstellung des “Global Aids-Updates” der UN-Organisation in Genf, dass die Maßnahmen, die die Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr ergreifen, entscheidend dafür sein werden, ob es uns gelingt, Aids bis 2030 zu besiegen.

Trotz der Bemühungen sind wir derzeit nicht auf dem richtigen Weg, um das Ziel bis 2030 zu erreichen. Die 25. Welt-Aids-Konferenz, die erstmals seit drei Jahrzehnten wieder in Deutschland stattfindet, wird auch von Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnet.

Im Jahr 2016 haben sich die Staats- und Regierungschefs auf einer Generalversammlung der Vereinten Nationen darauf geeinigt, Aids bis 2030 als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu beseitigen. Ein Zwischenziel ist es, die Zahl der jährlichen Neuinfektionen bis 2025 auf unter 370.000 zu senken. Doch dieses Ziel scheint noch weit entfernt zu sein. Laut Unaids infizierten sich 2023 rund 1,3 Millionen Menschen neu mit dem Virus. Während afrikanische Länder deutliche Erfolge verzeichnen konnten, stieg die Zahl der Neuinfektionen in Osteuropa, Zentralasien, Lateinamerika und im Nahen Osten. Insgesamt leben weltweit 39,9 Millionen Menschen mit HIV.

Byanyima hob die Fortschritte im Kampf gegen die Infektionskrankheit hervor. Vor neun Jahren wurden nur 47 Prozent der Menschen mit HIV medikamentös behandelt, heute sind es 77 Prozent. Gleichzeitig äußerte sie Besorgnis über die Kürzungen der Entwicklungshilfe durch westliche Länder und warnte, dass die Kosten für die Nichtbekämpfung von Aids exponentiell höher wären.

Der amerikanische Wissenschaftler und HIV-Forscher Anthony Fauci betonte in einer Videobotschaft die Notwendigkeit, mehr zu tun, um das Ziel 2030 zu erreichen. “Scheitern ist hier keine Option”, sagte er. Der Erzbischof von Kapstadt, Thabo Makgoba, forderte die Länder auf, ihre Entwicklungshilfe nicht zu kürzen, sondern zu erhöhen. Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, zeigte sich erleichtert, dass der Beitrag Deutschlands für Unaids auch im Haushalt 2025 stabil geblieben ist. Sie wies jedoch darauf hin, dass das Bundesentwicklungsministerium weniger Mittel zur Verfügung habe. Der Unaids-Bericht macht deutlich, dass die HIV-Epidemie noch nicht vorbei ist. “Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen”, betonte sie.

Quelle: http://www.barmer.de

Thema: Informationen Gesundheit | 08.08.2024 |

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