Engagementstrategie stärkt Ehrenamt: Neue Impulse für freiwilliges Engagement
Im Vorfeld des Internationalen Tags des Ehrenamts am 5. Dezember hat das Bundeskabinett zwei zentrale Vorhaben zur Förderung des freiwilligen Engagements beschlossen: die ressortübergreifende Engagementstrategie des Bundes und den Vierten Engagementbericht zum Thema „Zugangschancen zum freiwilligen Engagement“. Damit setzt die Bundesregierung wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Engagementpolitik und stärkt das freiwillige Engagement.
Der Vierte Engagementbericht untersucht die Möglichkeiten für freiwilliges Engagement in Deutschland. Er zeigt auf, wie soziale Unterschiede die Beteiligungsmöglichkeiten beeinflussen und wie Staat und Zivilgesellschaft Barrieren abbauen können. Bundesministerin Lisa Paus betont, dass die deutsche Engagementlandschaft lebendig und vielfältig ist und unglaublich viel Gutes bewirkt. Doch der Bericht zeigt auch, dass freiwilliges Engagement inklusiver werden muss. Paus fordert einfache Zugangsmöglichkeiten zum Engagement und für gesellschaftliche Beteiligung. Politik und Zivilgesellschaft können dazu beitragen, dass wirklich alle, die sich engagieren wollen, die Möglichkeit dafür bekommen.
Der Bericht analysiert, warum bestimmte Gruppen, wie Menschen mit niedrigem Einkommen oder Migrationshintergrund, es schwerer haben, sich freiwillig zu engagieren. Zu den identifizierten Barrieren zählen finanzielle Hürden, Zeitmangel und Diskriminierung. Besonders hervorgehoben wird die Bedeutung von Partizipationserfahrungen in der Kindheit und Jugend für das spätere Engagement. Die Empfehlungen des Berichts umfassen die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen, den Abbau von Bürokratie und die Förderung neuer, inklusiver Organisationen.
Die ebenfalls beschlossene Engagementstrategie der Bundesregierung stärkt das freiwillige Engagement und verbessert die Rahmenbedingungen für Engagierte. Bundesministerin Lisa Paus erklärt, dass diese Strategie die Leitplanken für jede künftige Engagementpolitik des Bundes setzt. Ziel ist es, Beratung, Qualifizierung und Vernetzung zu verbessern und den Zugang zu freiwilligem Engagement zu erleichtern. Die Engagierten sind ein Garant für den demokratischen Zusammenhalt und verdienen einen verlässlichen Rahmen für ihre wertvolle Arbeit.
Die Engagementstrategie wurde im Rahmen eines breiten Beteiligungsprozesses entwickelt, bei dem über 10.000 Menschen ihre Ideen und Wünsche einbrachten. Sie verfolgt fünf zentrale Ziele, darunter die Förderung von Vielfalt und die Stärkung des Engagements in Krisenzeiten. Ein besonderes Anliegen ist es, den Zugang zum Engagement für alle Menschen zu erleichtern, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status. Auch die digitale Transformation des Engagements wird vorangetrieben. Die Strategie wird alle zwei Jahre überprüft und weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Zivilgesellschaft gerecht zu werden.
Mit der Engagementstrategie und dem Vierten Engagementbericht verfolgt die Bundesregierung das Ziel, mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu gewinnen und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zu stärken. Beide Vorhaben sind ein wichtiger Schritt, um freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in einer zunehmend digitalen und vielfältigen Gesellschaft zukunftssicher zu machen.
In Deutschland sind rund 28,8 Millionen Menschen freiwillig und ehrenamtlich engagiert. Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung 2009 aufgefordert, in jeder Legislaturperiode einen wissenschaftlichen Bericht einer unabhängigen Sachverständigenkommission vorzulegen. Der Vierte Engagementbericht konzentriert sich auf das Thema „Zugangschancen zum Freiwilligen Engagement“ und wurde von einer neunköpfigen Kommission unter dem Vorsitz von Professor Dr. Chantal Munsch erarbeitet.
Quelle: http://www.bmfsfj.de
Thema: Informationen | 07.01.2025 |