04.05.2022
Jetzt Barrierefreiheit umsetzen!
Zusammen mit unserem Dachverband BAG SELBSTHILFE fordern wir von der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag versprochenen Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit und vollständiger Teilhabe von Menschen mit Behinderung endlich anzugehen.
Düsseldorf/Bielefeld, 04.05.2022. Anlässlich des morgigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erinnern wir die Bundesregierung an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, in Deutschland in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens, insbesondere bei der Mobilität (Deutsche Bahn/ÖPNV), beim Wohnen, in der Gesundheit und im digitalen Bereich Barrierefreiheit umzusetzen und dafür auch das Bundesprogramm Barrierefreiheit einzusetzen.
„Wir müssen jetzt Tempo machen, denn jede Barriere verhindert die gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Mobilität von Menschen mit Behinderung, deswegen können und dürfen wir uns nicht mit den kleinen bisher erreiche Teilschritten zufriedengeben, denn leider ist von den vielen angekündigten Maßnahmen zur Umsetzung von Barrierefreiheit noch nicht viel bei den Betroffenen angekommen“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE deutlich. „Gerade die Verpflichtung der private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zum Abbau von Barrieren muss jetzt kommen. Hier ist, trotz aller Forderungen seitens der Behindertenverbände, seit Jahren nichts Bahnbrechendes passiert. Aber auch vom barrierefreien Zugang zu öffentlichen Gebäuden und einem barrierefreien Gesundheitswesen sind wir noch meilenweit entfernt. Hierzu bedarf es der Überarbeitung von Gesetzen wie dem Behindertengleichstellungsgesetz, dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz sowie dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Und das muss jetzt in die Hand genommen werden. Bei allem Verständnis für die derzeitigen außenpolitischen Rahmenbedingungen.“
Der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V. setzt sich speziell dafür ein, dass allgemeine Wegbeschreibungen so gefasst und angebracht werden, dass auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen in der Lage sind ihre Ziele zu finden. „Schilderwälder rund um die häufigen Baustellen im städtischen Bereich sind nicht nur für Menschen mit Down-Syndrom unverständlich, selbst viele Autofahrer scheitern daran den Sinn zu verstehen und werden so unabhängig von ihren sonstigen Fähigkeiten erheblich behindert“, ergänzt Wolf-Dietrich Trenner.
Anlässlich des 5. Mai finden auch dieses Jahr bundesweit Veranstaltungen und Protestaktionen statt, die unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ auf Missstände und Barrieren in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebensaufmerksam machen.
Thema: | 04.05.2022 |
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