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06.05.2024

Kommunalpolitisches Ehrenamt unter Druck

Am 10. und 11. April 2024 kamen auf Einladung des Bundespräsidenten und der Körber-Stiftung über 80 ehrenamtliche Bürgermeister*innen sowie Ortsvorstehende in Berlin zu einem Erfahrungsaustausch zusammen. Deutlich wurde, dass Bürgermeister*innen die aktuellen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit kritisch sehen und fehlenden Nachwuchs fürchten. Das Ausmaß der Probleme beleuchtet eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung von über 1.500 ehrenamtlichen Bürgermeister*innen, deren Ergebnisse eine Grundlage des Treffens bildeten. Dabei sind 50 Prozent mit den Rahmenbedingungen für die Ausführung des Amtes unzufrieden. In Rheinland-Pfalz, das kommunalpolitisch vorwiegend im Ehrenamt regiert wird, ist die Unzufriedenheit besonders hoch (63 Prozent). Weniger gut beurteilten sie die Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik (88 Prozent) sowie die derzeitige finanzielle Situation ihrer Gemeinde (63 Prozent). Zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) sind neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Bürgermeister*in erwerbstätig – dies überwiegend in Vollzeit (46 Prozent). Von Anfeindungen im Ehrenamt berichten 40 Prozent der Bürgermeisterinnen - und jeder vierte Betroffene (28 Prozent) hat schon einmal darüber nachgedacht, sich aus der Politik zurückzuziehen, aus Sorge um die eigene Sicherheit. Zudem berichten fast zwei Drittel der Befragten (61 Prozent), dass sich in ihrer Gemeinde zunehmend Unmut und Unzufriedenheit unter den Bürger*innen breit macht. 35 Prozent sehen im Rechtsextremismus in den kommenden Jahren eine große Herausforderung für die eigene Gemeinde und knapp jeder Fünfte (17 Prozent) berichtet von vermehrt demokratiefeindlichen Tendenzen, in Ostdeutschland sogar fast jeder Vierte (24 Prozent).

Dokumente: https://akds.info/koerber-stiftung

Thema: Informationen | 06.05.2024 |

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