Lehren aus der Pandemie: Resilienz im Sozialsektor stärken
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Altenhilfeeinrichtungen, Sozial-Beratungsstellen, Kitas, Jugendhilfsdiensten und Kommunen ist. Eine Umfrage des Deutschen Caritasverbands (DCV) verdeutlicht, dass viele dieser Organisationen mit einer starken Bürokratie-Last kämpfen mussten. Gleichzeitig sehen die Führungskräfte die Digitalisierung als zentralen Faktor zur Stärkung der Resilienz ihrer Einrichtungen in Krisenzeiten.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 82 Prozent der Teilnehmenden eine anhaltende Erschöpfung ihrer Mitarbeitenden aufgrund der Pandemie beobachten. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa betont, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommunen zur Krisenresilienz der Gesellschaft beiträgt.
Die Caritas-Träger konnten während der Krise auf die Unterstützung freiwillig Engagierter zählen, wodurch sie entlastet wurden. Etwa die Hälfte der Führungskräfte unterstreicht die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für ihre Einrichtungen. Die von der Politik bereitgestellten Rettungsschirme für die soziale Infrastruktur erwiesen sich als hilfreich.
In der Umfrage wurden 685 Mitarbeitende der oberen und mittleren Führungsebene aus Caritas-Einrichtungen in ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise zur Stärkung der gesellschaftlichen Krisenresilienz.
47 Prozent der Befragten nannten den Ausbau digitaler Ausstattung und Online-Beratung als wichtige Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie. 92 Prozent sehen digitale Kommunikationstools als entscheidend für die künftige Resilienz ihrer Organisationen. Finanzielle und personelle Engpässe werden als Haupthindernisse bei der Einführung digitaler Tools genannt. Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa fordert deshalb eine wirksame Förderung der digitalen Transformation im Sozialsektor.
94 Prozent der Befragten beklagten bürokratische Hürden, die die Krisenbewältigung erschwerten. Ein Großteil wünscht sich eine Reform der öffentlichen Verwaltung, um staatliche Stellen in Krisenzeiten handlungsfähiger zu machen. Innerhalb des Caritasverbands wurde die Zusammenarbeit positiv bewertet.
Die Debatte um die einrichtungsbezogene Impfpflicht während der Pandemie hat in der Altenhilfe kaum Nachwirkungen hinterlassen. Allerdings gaben mehr als ein Viertel der Befragten an, dass sich die Grippe-Impfquoten seit der Pandemie reduziert haben.
Die Umfrage hebt die außerordentlichen Leistungen der Mitarbeitenden in der Altenpflege unter Ausnahmebedingungen hervor. Ihre Resilienzfaktoren waren interne Krisenstäbe, Teamvertrauen, Wertschätzung und Anerkennung sowie gute Führung und Kommunikation.
Für eine stärkere Krisenresilienz wünschen sich die Befragten eine Kultur des Vertrauens, die Angst und Ohnmacht entgegenwirkt. Angesichts möglicher zukünftiger Krisen ist es wichtig, aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie zu lernen.
Quelle: caritas.de
Thema: Informationen Gesundheit | 07.03.2025 |