01.11.2024
Selbsthilfegruppen: Mehr als nur ein Klischee
Ende August sorgte Bundesjustizminister Marco Buschmann mit einem Interview im RedaktionsNetzwerk Deutschland für Aufsehen. Mit den Worten „Wir sind keine Selbsthilfegruppe, sondern eine Bundesregierung“ und „Diese ganzen pseudotherapeutischen Selbstbespiegelungen sind mir zutiefst fremd“ zielte er sarkastisch auf seine Ampel-Kolleg*innen. Doch diese Aussagen bedienen leider alle Klischees, die Selbsthilfegruppen völlig zu Unrecht entgegengebracht werden.
Selbsthilfegruppen leisten wertvolle Arbeit für etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland, die sich gemeinsam ihren Erkrankungen und Problemen stellen. Der Landesverband des Paritätischen in NRW reagierte auf Facebook geschickt auf Buschmanns Aussagen: „Lieber Marco Buschmann, die Bundesregierung ist keine Selbsthilfegruppe? Schade, denn Selbsthilfe bedeutet, die eigenen Probleme selbst in die Hand zu nehmen und mit anderen Betroffenen aktiv nach einer Lösung zu suchen. Könnte hilfreich sein? Falls Sie irgendwann genug von „pseudotherapeutischen Selbstbespiegelungen“ haben, wenden Sie sich gerne an uns.“
Selbsthilfegruppen bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich auszutauschen, Unterstützung zu finden und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des sozialen Netzes und tragen dazu bei, dass Menschen ihre Lebensqualität verbessern können. Es ist an der Zeit, das Engagement und die Bedeutung dieser Gruppen anzuerkennen und zu würdigen.
Quelle: http://www.selbsthilfenetz.de
Thema: Informationen | 01.11.2024 |
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