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11.01.2023

Steigende Pflegebeiträge und Besserstellung der Pflege durch Angehörige

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will im Rahmen der für dieses Jahr angekündigten Pflegereform vor allem die Situation der Pflege durch Angehörige und durch ambulante Dienste zu Hause verbessern. „Die brauchen unsere Unterstützung. Zumal die Personalkosten in der ambulanten Pflege auch zu Recht gestiegen sind“, sagte der SPD-Politiker der Zeitschrift „Stern“. Zugleich stimmte Lauterbach die Arbeitnehmer auf höhere Abgaben vom Lohn für die Pflege ein. Deutschland werde „nicht umhinkommen, dass die Beitragssätze steigen“. Im Koalitionsvertrag seien zudem „zu Recht“ auch weitere Steuerzuschüsse vorgesehen. „Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, auch weil durch mehr Pflege zu Hause das System insgesamt entlastet wird.“

Die Pflegeversicherung wies nach Zahlen des GKV-Spitzenverbandes zum Jahresende 2022 einen Fehlbetrag von rund 2,2 Milliarden Euro auf. Die Liquiditätsreserve lag bei rund 5,7 Milliarden Euro und damit 1,2 Milliarden unter der gesetzlich vorgesehenen Höhe. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Gernot Kiefer, hatte Ende Dezember erklärt, eine Anhebung des Beitragssatzes zum 1. Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte wäre eigentlich dringend notwendig gewesen.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert unterdessen „wirksame pflegepolitische Reformen für das Jahr 2023“. Das betreffe mehrere Bereiche, erklärte Präsidentin Christel Bienstein anlässlich des 120-jährigen Verbandsjubiläums. „Es sind die Arbeitsbedingungen, es ist die Pflegebildung, für die wir die konsequente Umsetzung eines schlüssigen und umfassenden Bildungskonzepts für die Pflegeberufe brauchen, es sind die neuen pflegerischen Rollen wie Community Health Nurses und es geht um die Selbstbestimmung im Beruf.“

Thema: Informationen | 11.01.2023 |

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