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17.07.2020

Studie: Pflegebedürftige leiden besonders unter Einsamkeit

Die Situation in der häuslichen Pflege hat sich in der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Mainz. Fast die Hälfte der 330 von den Forschern Befragten gibt danach an, dass sich die Krise negativ auf den Gesundheitszustand der Pflegebedürftigen ausgewirkt habe. In Deutschland werden den Angaben zufolge 2,6 Millionen Menschen zu Hause von Angehörigen versorgt.

Besonders negativ haben sich den Wissenschaftlern zufolge die während der Krise verhängten Kontaktbeschränkungen ausgewirkt. So erklärten fast drei Viertel der Befragten, dass sich die pflegebedürftigen Menschen einsamer oder auch depressiver gefühlt hätten. 85 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass Besuche von Verwandten und Freunden aus Angst vor einer Covid-19-Infektion eingeschränkt wurden. Auch fast die Hälfte der pflegenden Angehörigen schränkte den Kontakt zu den Pflegebedürftigen ein.

Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass sich 68 Prozent der Pflegenden in der Krise von der Politik alleingelassen fühlten. „Dies ist folgenschwer“, betonte Studienleiterin Cornelia Schweppe. Pflegende Angehörige könnten oft nicht auf tragfähige Entlastungs- und Unterstützungsstrukturen zurückgreifen. Fast jeder dritte Befragte hätte in dieser Situation niemanden gehabt, mit dem er über seine Nöte und Sorgen hätte sprechen und um Unterstützung bitten können, sagte Schweppe.

Thema: Informationen | 17.07.2020 |

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