Vielfalt und Zuversicht: Der 17. Kinder- und Jugendbericht
Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen heute in einer beispiellosen Vielfalt auf. Trotz dieser Diversität eint sie der Wunsch nach Sicherheit und Orientierung. Dies ist eine der zentralen Erkenntnisse des 17. Kinder- und Jugendberichts, den Bundesjugendministerin Lisa Paus gemeinsam mit Experten vorgestellt hat. Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Situation der jungen Generation und die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.
Die Bedeutung von Vertrauen und Unterstützung
Bundesjugendministerin Lisa Paus betont: “Zuversicht braucht eine Basis. Es ist entscheidend, dass junge Menschen frühzeitig auf vertrauenswürdige Personen und Strukturen treffen – sei es durch engagierte Erzieherinnen und Erzieher, Schulen, die mehr als nur Wissen vermitteln, oder offene Jugendclubs. Menschen, die in Krisenzeiten unterstützen können, sind unerlässlich.” Dies ist ein klarer Auftrag aus dem Bericht an alle staatlichen Ebenen.
Gleiche Chancen für alle jungen Menschen
Ein zentrales Anliegen der Ministerin ist es, dass alle jungen Menschen Zugang zu solchen Angeboten haben, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Wohnort. “Junge Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Rechte und Stimmen bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen Gewicht haben”, so Paus. Daher arbeitet sie an einem Nationalen Aktionsplan, der zeigt, wie verbindliche und wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland aussehen kann.
Herausforderungen und Ressourcen
In Deutschland leben derzeit rund 22 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Der Bericht zeigt, dass ihre Generation so vielfältig wie nie zuvor ist. Dennoch haben sie eines gemeinsam: Sicherheit und Orientierung sind für ein gutes Aufwachsen unerlässlich. Die aktuellen Herausforderungen – wie Krieg, Klimawandel, globale Fluchtmigration, Nachwirkungen der Pandemie, Fachkräftemangel und Druck auf die Demokratie – prägen ihre Lebenswelt.
Zuversicht trotz Krisen
Die meisten jungen Menschen in Deutschland blicken mit Zuversicht auf die kommenden Jahre, obwohl ihr Vertrauen in die Zukunft abgenommen hat. Die Auswirkungen der aktuellen Krisen sind unterschiedlich stark, abhängig von den individuellen Lebensbedingungen und Zugehörigkeiten.
Ressourcen gerecht verteilen
Die Gesellschaft verfügt über vielfältige Ressourcen für die junge Generation. Allerdings gelingt es nicht, diese allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen zugänglich zu machen. Die Berichtskommission fordert daher Politik und Gesellschaft auf, die Bedürfnisse junger Menschen und künftiger Generationen stärker zu berücksichtigen.
Starke Kinder- und Jugendhilfe als Basis
Der Bericht unterstreicht, dass junge Menschen auch in schwierigen Zeiten vertrauenswürdige Rahmenbedingungen benötigen. Eine starke Kinder- und Jugendhilfe ist dafür unverzichtbar. Dazu gehören viele Arbeitsfelder und Aufgaben – von der Kinderbetreuung in Kitas und Schulen über Jugendzentren und Jugendverbände bis hin zur Jugendsozialarbeit und den vielfältigen Leistungen der Jugendämter vor Ort.
Beteiligung junger Menschen
Prof. Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der Berichtskommission, betont: “Die Kinder- und Jugendhilfe ist trotz der Ausnahmesituationen der letzten Jahre funktionsfähig, kommt aber zunehmend an ihre Grenzen. Zum guten Aufwachsen gehören Zuversicht und Vertrauen. Wenn die Kinder- und Jugendhilfe weiterhin dazu beitragen soll, muss sie verlässlich sein und sich weiter verbessern.” Bei der Erstellung des Berichts wurde großer Wert auf die Beteiligung junger Menschen gelegt. Insgesamt wurden rund 5.400 junge Menschen zwischen fünf und 27 Jahren zu verschiedenen Fragestellungen befragt.
Quelle: http://www.bmfsfj.de
Thema: Informationen | 25.09.2024 |