Zukunft der Pflege: DBfK verlangt umfassende Reformen
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat ein Forderungspapier an die zukünftige Bundesregierung vorgelegt. Der Verband fordert darin wesentliche Veränderungen, um die Kompetenzen der Pflegeberufe in einem reformierten Gesundheitssystem voll entfalten zu können.
„Unser Gesundheitssystem gerät bereits jetzt aufgrund der demografischen Entwicklung unter immensen Druck und dieser wird weiter zunehmen“, prognostiziert Vera Lux, Präsidentin des DBfK. Sie betont, dass umfassende Reformen notwendig sind, die über die klassische Krankheitsbehandlung hinausgehen und auf Gesundheitsförderung und Prävention abzielen. Dafür sei eine Umverteilung der Aufgaben innerhalb der Gesundheitsberufe unerlässlich, wobei die Pflegeberufe eine Schlüsselposition einnehmen sollen.
Die Hauptforderungen des DBfK an die kommende Bundesregierung lauten:
- Eine bundeseinheitliche 24-monatige Pflegefachassistenzausbildung und die Weiterentwicklung der generalistischen Pflegeausbildung
- Einführung eines Pflegeberufegratifikationsscheins, um die Attraktivität und Anerkennung der Pflegeberufe zu erhöhen
- Stärkung der Pflegeprozesse als Kernaufgabe und Sicherung durch Vorbehaltsaufgaben
- Etablierung von Advanced Practice Nurses und Community Health Nurses auf breiter Basis
- Einführung einer Chief Government Nurse sowie die Etablierung von Pflegeberufekammern als Teil der Selbstverwaltung
- Ausbau der Akademisierung und Pflegeforschung an Hochschulen und Garantie deren Finanzierung
- Schnelle Anerkennung und Integration internationaler Pflegefachpersonen sowie die Anerkennung ihrer akademischen Abschlüsse unter Beachtung ethischer Standards
- Reduzierung der Pflegelast durch Fokussierung auf Gesundheitsförderung und Prävention
„Mit dem Pflegekompetenzgesetz befinden wir uns bereits auf dem richtigen Weg“, erklärt Lux. „Doch es sind noch wichtige Ergänzungsgesetze erforderlich, wie das Pflegefachassistenz- und das Advanced Practice Nursing-Gesetz. Die neue Regierung muss diese ausstehenden Gesetze ohne Verzögerung verabschieden und umsetzen“, fordert sie entschlossen.
Quelle: http://www.dbfk.de
Thema: Informationen | 20.01.2025 |