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28.09.2023

Zwischenstand zur Demenzstrategie veröffentlicht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesfamilien- und Seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) haben anlässlich der „Woche der Demenz“ zur Entstigmatisierung von Betroffenen aufgerufen. Zudem legten sie einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor. „Nach wie vor gibt es Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit Demenz und Alzheimer“, erklärte Paus. „Ich bin froh, dass wir mit der Demenzstrategie ein starkes Bündnis haben, das dafür sorgt, dass offen über Demenz gesprochen wird, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gesehen und die Lebensbedingungen für betroffene Menschen verbessert werden.“

Durch das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz seien Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige durchgesetzt und die finanziellen Belastungen begrenzt worden, ergänzte Lauterbach. „Große Hoffnung setze ich auf die Alzheimer- und Demenz-Forschung.“ Mit einem Medizinforschungsgesetz würden die Voraussetzungen für klinische Studien auch für die Demenzforschung entscheidend verbessert werden.

Die Nationale Demenzstrategie wurde 2020 unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie dem Co-Vorsitz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) entwickelt. Ein Bündnis aus 74 Akteuren aus Bund und Ländern, Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft will die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessern. Dafür sollen bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt werden.

In der nun von BMG und BMFSFJ veröffentlichten Broschüre steht beispielhaft, was bisher erreicht worden ist. Bei der demenzsensiblen Versorgung im Krankenhaus wird etwa als „bereits geschafft“ aufgeführt, dass verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung eines Delirs nach Klinikaufenthalt bei Patienten mit Demenz getroffen worden seien. Weiterhin würden etwa demenzspezifische Qualifikationen von Pflegefachkräften mit der gerontopsychiatrischen Aus- und Weiterbildung unterstützt. Hinsichtlich der Versorgung jung Erkrankter werde untersucht, wie diese und deren Angehörige Stigmatisierung erleben, um Ideen und Handlungsempfehlungen dagegen zu entwickeln.

In Deutschland leben laut DAlzG etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Die Zahl der Demenzerkrankten wird nach DAlzG-Schätzung bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Thema: Informationen | 28.09.2023 |

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