03.02.2025
Aktuelle Diskussion um das Pflegefachassistenzgesetz
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat erneut die Parteien dazu aufgerufen, dringend notwendige Reformen für die professionelle Pflege nicht aus wahlkampftaktischen Gründen zu verzögern. Konkret geht es dabei um das bundeseinheitliche Pflegefachassistenzgesetz. Während Erich Irlstorfer (CSU) nach der ersten Lesung im Dezember noch von einem „wirklich guten Vorschlag“ sprach, äußerte er sich kürzlich gegenüber Table.Media kritisch und bezeichnete die geplante Ausbildungsdauer von eineinhalb Jahren als zu lang. Der DBfK sieht dadurch die Pflegequalität gefährdet und fordert eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten.
DBfK-Präsidentin Vera Lux betont, dass hier mit der Pflegequalität und der Sicherheit der Patient:innen gespielt werde. Lux führt aus, dass das Absenken von Mindestanforderungen in der Pflegeausbildung dramatische Folgen für die Qualität der Versorgung habe. Aus professioneller Sicht sei eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten erforderlich, um den gestiegenen Anforderungen in der Versorgung gerecht zu werden. Ein vermeintlich schneller Aufbau von Personal durch geringe Qualifikation sei kurzsichtig und nicht zielführend. Eine sichere Versorgung erfordere sowohl Quantität als auch Qualität.
Zur Untermauerung ihrer Argumentation vergleicht Lux die Situation in der Pflege mit der im medizinischen Bereich: Beim Ärztemangel fordere ebenfalls niemand, die Dauer des Medizinstudiums zu verkürzen, da dies die Sicherheit der Patienten gefährden würde. Eine niedrige Qualifizierung in der Pflegeassistenz würde zudem die Belastung der Pflegefachpersonen erhöhen und dazu führen, dass Personal abwandere, weil sie die zunehmende Deprofessionalisierung nicht mittragen könnten.
Lux fordert die Abgeordneten auf, das bundeseinheitliche Pflegefachassistenzgesetz nicht zu blockieren und den Einschätzungen der Berufsgruppe zu folgen. Die Pflegefachpersonen versorgen täglich die Patient:innen und Bewohner:innen und könnten daher am besten einschätzen, welche Kompetenzen in der Pflege benötigt würden, um eine sichere und bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.
Quelle: http://www.dbfk.de
Thema: Informationen Gesundheit | 03.02.2025 |
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