14.08.2025
BAG SELBSTHILFE kritisiert geplantes Aus des Bundesklinikatlas als Rückschritt für Patiententransparenz
Die geplante Einstellung des Bundesklinikatlas durch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat bei der BAG SELBSTHILFE großes Unverständnis und Entsetzen ausgelöst. Als Dachverband für chronisch kranke und behinderte Menschen warnt die Organisation eindringlich vor den Folgen dieses Schrittes für die Patiententransparenz und die Qualität der Krankenhausversorgung in Deutschland.
Seit seiner Einführung im Mai 2024 hat sich der Bundesklinikatlas als ein zentrales Instrument etabliert, das Patientinnen und Patienten eine verlässliche Orientierung über die Leistungsangebote, die Versorgungsqualität und die personelle Ausstattung deutscher Kliniken bietet. Besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, die bei der Wahl eines geeigneten Krankenhauses auf gut aufbereitete und unabhängige Informationen angewiesen sind, stellt das Portal eine unverzichtbare Hilfe dar. Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE, betont, dass der Klinikatlas nicht nur Transparenz schafft, sondern auch auf einem erheblichen Maß an Expertise basiert. Diese wurde unter anderem im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung beim Aufbau des Vorläuferportals „Weisse Liste“ entwickelt.
Die Kritik, der Klinikatlas sei lediglich eine Doppelstruktur zum bestehenden Deutschen Krankenhausverzeichnis, weist die BAG SELBSTHILFE entschieden zurück. Zwar existieren mehrere Informationsangebote, doch liegt die Verantwortung für objektive und unabhängige Qualitätsinformationen über Krankenhäuser eindeutig beim Staat. Ein Rückzug des Bundesgesundheitsministeriums aus dieser Verantwortung wäre aus Sicht der BAG SELBSTHILFE ein fatales Signal an alle Patientinnen und Patienten.
Statt den Klinikatlas voreilig einzustellen, fordert die BAG SELBSTHILFE eine konstruktive Prüfung darüber, wie bereits investierte öffentliche Mittel, die Expertise unabhängiger Akteure und die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung in einem qualitativ hochwertigen Angebot zusammengeführt werden können. Dr. Danner appelliert an Ministerin Warken, den angekündigten Dialog ernsthaft zu führen und sicherzustellen, dass die Perspektive der Patientinnen und Patienten sowie deren Rechte bei der Weiterentwicklung der Krankenhausversorgung und ihrer Transparenzinstrumente angemessen berücksichtigt werden.
Die BAG SELBSTHILFE sieht in der Debatte um den Bundesklinikatlas weit mehr als eine technische Frage. Es geht um die Grundwerte einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung, um Teilhabe und um das Recht auf informierte Entscheidungen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Themen ist aus ihrer Sicht unerlässlich.
Thema: Informationen Gesundheit Selbsthilfe | 14.08.2025 |
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