16.05.2025
Bedrohungslagen in der zivilgesellschaftlichen Beratungsarbeit
Die Beratungsarbeit im Bereich Antidiskriminierung und Antirassismus steht vor zunehmenden Herausforderungen. Eine aktuelle qualitative Kurzstudie des DeZIM Instituts zeigt, mit welchen Bedrohungen Beratungsstellen konfrontiert sind und welche Maßnahmen notwendig wären, um ihre Arbeit zu schützen und zu stärken.
Zivilgesellschaftliche Beratungsstellen berichten von einem wachsenden Druck. Neben Fällen physischer Gewalt prägt ein allgemeines Klima der Unsicherheit den Alltag vieler Einrichtungen. Die Bedrohung geht dabei nicht nur von extremistischen Randgruppen aus, sondern zunehmend auch von der gesellschaftlichen Mitte. Diese subtile Einschüchterung erschwert es vielen Organisationen, frei und sicher zu arbeiten.
Neben diesen direkten und indirekten Bedrohungen kämpfen viele Beratungsstellen mit finanziellen und personellen Einschränkungen. Ressourcenmangel erschwert die Umsetzung notwendiger Schutzmaßnahmen und erhöht die Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders mobile Beratungsstellen, die direkt vor Ort arbeiten, sind häufig betroffen und berichten von konkreten Angriffen.
Um diese Bedrohungslagen zu entschärfen, formuliert die Studie Empfehlungen für den Bund. Dazu gehören eine bessere finanzielle Unterstützung, verstärkte Schutzmechanismen und eine gezielte Stärkung der Beratungsstrukturen. Nur durch eine stabile und sichere Grundlage kann die wichtige Arbeit im Bereich Antidiskriminierung und Vielfalt fortgesetzt werden.
Die Erkenntnisse der Studie machen deutlich, dass Beratungsstellen mehr Unterstützung brauchen, um effektiv gegen Diskriminierung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Gesellschaftlicher Wandel erfordert entschlossenes Handeln, und es ist wichtig, dass diese Institutionen nicht allein gelassen werden.
Thema: Informationen | 16.05.2025 |
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