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24.07.2025

Bürgerbeteiligung als zentrale Säule der Corona-Aufarbeitung

Mehr Demokratie e.V. und das nexus Institut haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um die geplante Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen durch die Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger zu erweitern. Beide Organisationen betonen, dass Politik und Wissenschaft nicht im Alleingang klären sollten, welche Entscheidungen im Umgang mit der Pandemie falsch oder richtig waren. Schon während der Pandemie sei es häufig an Alltagsverstand gefehlt – genau dieser solle jetzt in die Aufarbeitung einfließen, sagt Roman Huber, geschäftsführender Bundesvorstand von Mehr Demokratie e.V. Die Erfahrungen einer alleinerziehenden Mutter, isolierter Kinder oder überlasteter Pflegekräfte seien unverzichtbar für eine ehrliche Debatte.

Das Konzept sieht einen dreistufigen Beteiligungsprozess vor. In der ersten Phase sollen Bürgerinnen und Bürger ihre Erlebnisse und Sichtweisen in regionalen Dialogforen und strukturierten Onlineformaten austauschen. In Phase zwei werden Bürgerbotschafterinnen und -botschafter benannt, die ihre Empfehlungen direkt an die Mitglieder der Enquete-Kommission übergeben. Diese Vorschläge sollen in der dritten Phase die politische, fachliche und gesetzgeberische Aufarbeitung unterstützen und bereichern.

Ziel ist es, eine kollektive Reflexion zu ermöglichen, die der vom Bundespräsidenten angesprochenen gesellschaftlichen Sprachlosigkeit entgegenwirkt. Jacob Birkenhäger, Geschäftsführer von nexus, unterstreicht, wie wichtig eine offene Diskussion ist: Die Maßnahmen der Corona-Zeit haben das Leben vieler Menschen nachhaltig geprägt. Wenn die Gesellschaft nun gemeinsam über diese Erfahrungen spricht, kann sie gestärkt aus der Krise hervorgehen und die Spaltungen der Pandemiezeit überwinden.

Thema: Informationen Gesundheit | 24.07.2025 |

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