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09.09.2024

Die dringende Notwendigkeit einer hochwertigen Pflegeausbildung: Forderungen des DBfK im Fokus

Die Diskussion rund um das Pflegeassistenzgesetz hat in letzter Zeit für viel Aufmerksamkeit gesorgt und offenbart die entscheidenden Herausforderungen, vor denen die Pflegebranche steht. Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an qualifiziertem Fachpersonal wird die aktuelle Ausbildungsdebatte umso kritischer. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fordert eine drastische Verkürzung der Ausbildung auf lediglich 12 Monate – und das sogar ohne Schulabschluss. Diese Forderung könnte gravierende Auswirkungen auf die Pflegequalität haben, besonders in einer Zeit, in der hochqualifizierte Pflegekräfte unerlässlich sind. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) warnt ausdrücklich davor, dass ein solches Vorhaben die Versorgungsqualität für Menschen mit Pflegebedarf gefährdet.

Der DBfK betont bereits seit Jahren die Notwendigkeit eines bundeseinheitlichen, generalistischen Ausbildungsprofils in der Pflegeassistenz. Mit der Vorlage eines Referentenentwurfs durch die Politik sieht der Verband einen ersten Schritt in die richtige Richtung, fordert jedoch eine einheitliche Ausbildungsdauer von 24 Monaten sowie eine verpflichtende Schulbildung. „Eine Pflegefachassistenz muss befähigt sein, auch in stabilen und oft komplexen Pflegesituationen kompetent zu handeln“, erklärt Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK. „Eine nur 12-monatige Ausbildung ist aus unserer Sicht unzureichend und setzt sowohl die Menschen mit Pflegebedarf als auch die qualifizierten Pflegekräfte enormen Risiken aus.“

Ein rückläufiges Ausbildungsniveau zieht nicht nur rechtliche und ethische Konsequenzen nach sich. Klapper hebt hervor, dass es unverantwortlich wäre, die Pflegequalität lediglich den wirtschaftlichen Interessen privater Anbieter unterzuordnen. Eine Ausrichtung auf Profite, ohne essentielle Qualitätsstandards zu berücksichtigen, könnte letztendlich dazu führen, dass die vorhandenen Fachkräfte das Berufsbild verlassen und der Pflegeberuf insgesamt an Attraktivität einbüßt.

Der DBfK spricht sich erneut klar für eine gesetzliche Regelung aus, die eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten festschreibt und einen schulischen Abschluss voraussetzt. Der Verband sieht hierin einen entscheidenden Schritt, um nicht nur die Widerstandsfähigkeit und Qualifikation zukünftiger Pflegekräfte zu garantieren, sondern auch um den Zugang zur Qualitätssicherung in der Pflege professionell zu regeln. Klares strukturelles Vorgehen und gemeinsame Kompetenzstandards sind unabdingbar, um die Attraktivität des Berufs zu steigern.

Klapper fordert daher eine Schulung, die sowohl die Grundsteine für eine langfristige Karriere in der Pflege legt als auch die Möglichkeit zur Weiterqualifikation zur Pflegefachperson eröffnet. „Wir brauchen ein Ausbildungssystem, das die Menschen für die Pflegeberufe begeistert und sie auf die Herausforderungen des Alltags vorbereitet“, so Klapper.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der DBfK fordert eine Qualitätsoffensive für die Pflegeausbildung, die mit 24 Monaten und Zugangsvoraussetzungen einhergeht. Ein Absenken des Ausbildungsniveaus könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Pflegebranche haben und letztlich die Menschen mit Pflegebedarf gefährden. Die Politik ist gefordert, klare Maßnahmen zu ergreifen, um die Qualität in der Pflege zu sichern und nicht nur den quantitativen, sondern auch den qualitativen Anforderungen gerecht zu werden.

Quelle: http://www.dbfk.de

Thema: Informationen | 09.09.2024 |

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