Ein Leben voller Inspiration: Bobby Brederlow
Vor 25 Jahren eroberte Rolf Brederlow, ein Mann mit Down-Syndrom, die Herzen eines Millionen-Publikums. An der Seite von Fernsehstars wie Senta Berger, Friedrich von Thun und Suzanne von Borsody glänzte er in der Rolle des „Bobby“ im ARD-Vierteiler „Liebe und weitere Katastrophen“. Diese Rolle prägte ihn so sehr, dass er fortan nur noch Bobby genannt werden wollte. Sein beeindruckender Auftritt inspirierte die Bundesvereinigung Lebenshilfe dazu, einen eigenen Medienpreis zu schaffen. Bobby Brederlow war 1999 nicht nur der erste Preisträger, sondern gab dem Preis auch seinen Namen. Am 22. November verstarb der Münchner Schauspieler im Alter von 63 Jahren. Die Lebenshilfe würdigt ihn als großes Vorbild für alle Menschen mit Down-Syndrom.
„Bobby Brederlow hat viel dazu beigetragen, dass Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft mehr und mehr als gleichberechtigt anerkannt werden. Die Lebenshilfe wird ihn nicht vergessen, sein Name wird immer mit unserem Medienpreis BOBBY verbunden sein“, sagt Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D.
Seit 1999 wurden viele Persönlichkeiten mit dem BOBBY ausgezeichnet: Günther Jauch, Annette Frier, Kai Pflaume und ChrisTine Urspruch, ebenso wie weitere Menschen mit Down-Syndrom, darunter die Berliner Schauspielerin Juliana Götze und die Aktivistin Natalie Dedreux aus Köln.
Bobby Brederlow stand später immer wieder vor der Kamera, und sogar sein Leben wurde verfilmt – mit ihm und Veronica Ferres in den Hauptrollen. Neben dem BOBBY erhielt der wohl bekannteste Deutsche mit Down-Syndrom weitere Ehrungen: den Goldenen Gong, den Bambi, die Goldene Kamera und das Bundesverdienstkreuz. Seine Berühmtheit und Beliebtheit setzte er auch für wohltätige Zwecke ein. So wurde er Pate des Deutschen Down-Sportlerfestivals und warb für die deutschlandweite Kampagne „Du bist Deutschland“.
Vor einigen Jahren musste Bobby Brederlow seine TV-Karriere wegen einer Demenz-Erkrankung beenden. Bis zu seinem Tod wurde er liebevoll von seinem Bruder Gerd Brederlow und dessen Ehemann Udo Bandel-Brederlow umsorgt.
Bobby Brederlow hinterlässt eine bleibende Inspiration für Inklusion und Akzeptanz in unserer Gesellschaft. Seine Rolle als „Bobby“ und sein Engagement haben die Wahrnehmung von Menschen mit Down-Syndrom nachhaltig positiv beeinflusst. Sein Vermächtnis lebt in den zahlreichen Auszeichnungen und der Anerkennung, die er erhielt, weiter.
Quelle: http://www.lebenshilfe.de
Thema: Informationen | 04.12.2024 |