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11.10.2024

Enttäuschte Erwartungen: Die Krankenhausreform und die Pflege

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hatte große Hoffnungen in das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) gesetzt, nachdem die Vorschläge der Regierungskommission veröffentlicht wurden. Doch diese Hoffnungen wurden enttäuscht, als das Gesetz im Bund-Länder-Streit immer weiter abgeschwächt wurde, ohne die Bedürfnisse der Pflege zu berücksichtigen. Auch die Stellungnahme des Bundesrats und die Reaktion der Bundesregierung brachten keine Verbesserungen für die professionelle Pflege in den Gesetzesentwurf ein.

„Die Krankenhausreform ist längst überfällig“, erklärt Vera Lux, Präsidentin des DBfK. „Aber der aktuelle Gesetzesentwurf bietet der Pflege nichts. Nach den vielversprechenden Vorschlägen der Regierungskommission, die aus unserer Sicht eine echte Verbesserung der Gesundheitsversorgung bedeutet hätten, hatten wir große Erwartungen an die Reform. Sie hätte die Gesundheitsversorgung insgesamt verbessern und einen echten Paradigmenwechsel einleiten können. Doch nun stehen wir vor einer Krankenhausreform ohne Pflege.“

In seiner Stellungnahme zum Gesetzesentwurf betont der DBfK, dass eine gute Gesundheitsversorgung vom Menschen und nicht von Sektorengrenzen aus konzipiert werden müsse. Dies sei nach den zahlreichen Überarbeitungen des Gesetzesentwurfs nicht mehr der Fall.

Das Potenzial der professionellen Pflege hätte laut DBfK über die ursprünglich geplanten Level-1i-Krankenhäuser zum Wohle der Bevölkerung genutzt werden können. Die Chance, durch neue sektorenübergreifende Versorgungsformen die Lücke zwischen den bestehenden Sektoren zu schließen, wurde vertan. Diese Innovationskraft könne sich jedoch nur entfalten, wenn ein Unterschied zu bestehenden Versorgungsformen gegeben sei. In der aktuellen Konzeption unterscheiden sich die sektorenübergreifenden Einrichtungen nicht ausreichend von bestehenden Pflegeheimen. Zudem kritisiert der DBfK, dass bei der Zuweisung zu Leistungsgruppen die Pflegequalität kein Kriterium ist. „Dass die medizinische und technische Ausstattung eines Krankenhauses wichtiger ist als die Pflegequalität, entspricht nicht den Bedürfnissen der Patient:innen“, meint Lux. „Wer Spitzenmedizin leisten will, braucht auch Spitzenpflege, um den Erfolg der Behandlung zu sichern. Andernfalls verbessert sich nichts für die Patient:innen. Nach wie vor wird die Pflege nicht ausreichend als bedeutende Ressource für eine qualitativ hochwertige Versorgung gesehen und deren volles Potenzial nicht ausgeschöpft. Angesichts der ernsten Versorgungslage ist das tragisch“, so Lux.

Quelle: http://www.dbfk.de

Thema: Informationen Gesundheit | 11.10.2024 |

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