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25.11.2024

Fortschritte und Herausforderungen der Gesundheitsdigitalisierung

Das elektronische Rezept (E-Rezept) und die digitale Krankmeldung (eAU) sind mittlerweile fest im Praxisalltag der Ärztinnen und Ärzte etabliert. Laut dem aktuellen „Praxisbarometer 2024“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nutzen rund 95 Prozent der niedergelassenen Praxen diese Anwendungen. Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle wird jedoch noch mit gemischten Gefühlen betrachtet. KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner betont, dass ohne erfolgreiche Tests keine flächendeckende Einführung erfolgen sollte. Auch die Anbieter von Praxisverwaltungssystemen (PVS) sind in der Pflicht.

Der Start der ePA ist zunächst für Januar in Modellregionen wie Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen geplant. Abhängig von den Testergebnissen wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entscheiden, ob die bundesweite Einführung Mitte Februar beginnen kann. Die KBV äußert insbesondere Bedenken hinsichtlich der Integration der ePA in die rund 100 verschiedenen PVS. Steiner erklärt, dass die Hersteller derzeit noch Schwierigkeiten haben, die Umsetzung ausreichend zu testen. Ein Rollout im Februar wird daher kritisch gesehen; ein Start ab dem zweiten Quartal erscheint realistischer.

Rund 90 Prozent der Praxen erwarten laut Praxisbarometer einen hohen Verwaltungs- und Zeitaufwand durch die ePA. Viele erinnern sich noch an die Herausforderungen bei der Einführung des E-Rezepts und der eAU. Daher muss die ePA „ausreichend erprobt, nutzerfreundlich umgesetzt und aufwandsarm in der Anwendung sein“, betont Steiner. Die KBV fordert zudem die schnelle Einbindung von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitsberufen in die Nutzung der ePA, da die digitale Kommunikation mit Krankenhäusern derzeit hinterherhinkt.

Die inzwischen siebte Praxisbefragung des Iges-Instituts für die KBV zeigt, dass die Digitalisierung in Arztpraxen weiter voranschreitet. Dazu zählen digitale Angebote wie Rezeptbestellungen, Terminvereinbarungen, das Verordnen digitaler Gesundheitsanwendungen und Videosprechstunden. Dennoch sehen die 2.609 befragten Ärzte und Psychotherapeuten weiterhin Hürden wie hohen Anpassungsbedarf, ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis, Störanfälligkeit und mangelnde Nutzerfreundlichkeit – jedoch mit abnehmender Tendenz gegenüber den Vorjahren.

Quelle: http://www.aok.de

Thema: Informationen Gesundheit | 25.11.2024 |

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