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05.02.2025

Gutachten zeigt Wege zur Sicherstellung der Pflegeversicherung auf

Ein aktuelles Gutachten des Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen zeigt auf, wie die Pflegeversicherung gestärkt und nachhaltig finanziert werden kann. Mitglieder verschiedener Organisationen, darunter der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), haben das Gutachten in Auftrag gegeben.

Der Bericht schlägt die Einführung einer Bürgerversicherung vor, die alle pflegebedingten Kosten abdecken soll. Prof. Dr. Rothgangs Analysen zeigen, dass eine solche Vollversicherung im Rahmen der Sozialversicherung langfristig finanzierbar ist, ohne signifikante Beitragssatz-Erhöhungen.

„Unser Gutachten belegt, dass eine Vollversicherung – auch langfristig – im Rahmen der Sozialversicherung tragbar wäre, wenn die Pflegeversicherung zu einer Bürgerversicherung weiterentwickelt wird, in die alle Einkommensarten einbezogen werden“, erklärt Prof. Dr. Rothgang.

Dr. Joachim Rock vom Paritätischen Gesamtverband betont, dass das Gutachten klare Wege aufzeigt, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren und die steigenden Pflegekosten zu kontrollieren. Eine solidarische Pflegevollversicherung, die als Kernpunkt dieses Vorschlags hervorgehoben wird, sollte laut Rock eine Priorität der künftigen Bundesregierung sein. Eine aktuelle Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl 2025 bestätigt, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung Gesundheit und Pflege als zentrale politische Themen ansieht.

Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK, unterstreicht die Bedeutung einer starken pflegerischen Versorgung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie sieht die Sicherstellung der Finanzierung von Pflege und die Stärkung der Pflegeberufe als gesamtgesellschaftliche Aufgaben.

Sylvia Bühler von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hebt die Notwendigkeit guter Arbeitsbedingungen und fairer Löhne hervor, um qualifizierte Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten. Eine gerechte Pflegeversicherung, die allen Menschen den Zugang zu hochwertiger Pflege ermöglicht, sei daher unabdingbar.

Dr. Manfred Stegger vom BIVA-Pflegeschutzbund macht deutlich, dass Pflegebedürftige oft an finanzielle Grenzen stoßen und auf eine solidarische Pflegeversicherung angewiesen sind, die das Pflegerisiko vollständig abdeckt.

Das Gutachten beleuchtet die finanziellen Vorteile einer Vollversicherung durch eine Bürgerversicherung. Die Mehrausgaben für Pflegebedürftige könnten damit nahezu vollständig ausgeglichen werden. Versicherte müssten lediglich monatliche Mehrkosten von weniger als 5 Euro aufbringen, um alle pflegebedingten Kosten gedeckt zu bekommen, während Pflegebedürftige derzeit rund 2970 Euro pro Monat selbst tragen müssen.

Das Gutachten wurde vom Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung beauftragt, dem unter anderem der Paritätische Gesamtverband, ver.di, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der DBfK und viele weitere Organisationen angehören. Angesichts der steigenden Kosten für Pflegebedürftige setzt sich das Bündnis für umfassende Reformen der Pflegeversicherung ein.

Quelle: http://www.dbfk.de

Thema: Informationen Gesundheit | 05.02.2025 |

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