Hautkrebs: Eine wachsende Bedrohung und wie man sich schützen kann
Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit und die Zahl der Betroffenen steigt seit Jahrzehnten stetig an. Allein in Deutschland erkranken jährlich über 200.000 Menschen an Hautkrebs. Expertinnen und Experten vermuten, dass dies unter anderem auf ein verändertes Freizeitverhalten zurückzuführen ist. Aktivitäten im Freien, Sonnenbaden, Solarienbesuche und Urlaubsreisen in sonnige Länder können das Risiko für Hautkrebs erhöhen, selbst Jahrzehnte später.
Hautkrebs tritt in verschiedenen Formen auf, wobei das Basalzellkarzinom, das Plattenepithelkarzinom und das maligne Melanom die häufigsten Typen sind. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. In diesem Artikel werden die verschiedenen Arten von Hautkrebs, ihre Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen und Hinweise zur Früherkennung erläutert. Zudem erfahren Leserinnen und Leser, wie sie sich im Falle einer Erkrankung behandeln lassen können.
Das Basalzellkarzinom, auch als weißer Hautkrebs bekannt, ist die häufigste Form von Hautkrebs. Es entwickelt sich aus den Basalzellen in der unteren Schicht der Epidermis. Diese Karzinome wachsen langsam und metastasieren selten, können jedoch das umliegende Gewebe und sogar Knochen zerstören. Das Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom genannt, entsteht aus den Plattenepithelzellen in der oberen Schicht der Epidermis. Diese Karzinome wachsen schneller und haben ein höheres Risiko zu metastasieren. Das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, gilt als die gefährlichste Form von Hautkrebs. Es entsteht aus den Melanozyten, den Zellen, die das Pigment Melanin produzieren, und kann schnell wachsen und leicht über die Lymphbahnen metastasieren.
Mehrere Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken. Dazu zählt vor allem die UV-Strahlung. Übermäßige Exposition gegenüber UV-Strahlung, sei es durch Sonnenlicht oder künstliche Lichtquellen wie Solarien, ist besonders riskant. Menschen mit heller Haut, die leicht verbrennt und selten bräunt, haben ein höheres Risiko, Hautkrebs zu entwickeln. Auch eine genetische Vorbelastung und ein höheres Alter erhöhen das Risiko. Personen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa aufgrund von Organtransplantationen oder HIV, sind ebenfalls stärker gefährdet.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko einer Hautkrebserkrankung zu minimieren. Schützende Kleidung, einschließlich Hut und Sonnenbrille, kann helfen, die Haut zu schützen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr vermieden werden, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist. Auch der Besuch von Solarien sollte vermieden werden, da dies das Risiko für Hautkrebs erhöht. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sollten auf alle unbedeckten Hautbereiche aufgetragen werden, selbst an bewölkten Tagen. Die Sonnencreme sollte regelmäßig und nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut aufgetragen werden.
Die Früherkennung von Hautkrebs kann die Heilungschancen deutlich verbessern. Patientinnen und Patienten sollten regelmäßig ihre Haut auf Veränderungen untersuchen und dabei die ABCDE-Regel beachten: A - Asymmetrie: Ein Muttermal oder Hautfleck, dessen Hälften nicht symmetrisch sind. B - Begrenzung: Unregelmäßige, gezackte oder unscharfe Ränder. C - Color (Farbe): Uneinheitliche Farbe, unterschiedliche Schattierungen von braun, schwarz, rot, weiß oder blau. D - Durchmesser: Ein Durchmesser von mehr als sechs Millimetern. E - Erhabenheit und Entwicklung: Jede Veränderung in Größe, Form, Farbe oder Höhe eines Flecks oder neue Symptome wie Blutungen, Juckreiz oder Krustenbildung. Bei Auffälligkeiten sollte eine Dermatologin oder ein Dermatologe aufgesucht werden. Gesetzliche Krankenkassen bieten regelmäßige Hautkrebs-Screenings an. Der BARMER Teledoktor ermöglicht es zudem, Fotos von verdächtigen Leberflecken per Smartphone hochzuladen, um eine erste ärztliche Einschätzung zu erhalten.
Die Behandlung von Hautkrebs hängt von der Art, dem Stadium und der Lokalisation des Tumors ab. Die häufigste Methode ist die chirurgische Entfernung des Tumors und eines Randes gesunden Gewebes. Strahlentherapie wird oft bei nicht-operablen Tumoren oder zur Behandlung von Metastasen eingesetzt. Chemotherapie kommt selten zum Einsatz und hauptsächlich bei fortgeschrittenen Melanomen, die auf andere Therapien nicht ansprechen. Immuntherapie und zielgerichtete Therapien sind mittlerweile gängige Behandlungsmethoden für fortgeschrittene Melanome und haben die Prognose für Patientinnen und Patienten verbessert.
Hautkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung, die bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung häufig erfolgreich therapiert werden kann. Durch präventive Maßnahmen und regelmäßige Selbstuntersuchungen können Patientinnen und Patienten das Risiko einer unentdeckten Erkrankung verringern und mögliche Hautveränderungen frühzeitig erkennen. Bei Verdacht auf Hautkrebs sollte umgehend ein Termin in einer dermatologischen Praxis vereinbart werden, um eine ärztliche Diagnose und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Quelle: http://www.barmer.de
Thema: Informationen Gesundheit | 27.08.2024 |