Hitzeschutz ist Arbeitsschutz: Eine Investitionsoffensive für Wohlfahrt und Klimaanpassung
Hitze stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko dar – insbesondere für ältere Menschen und Kinder mit Vorerkrankungen. Der Deutsche Caritasverband (DCV) und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) sind sich einig: Hitzeschutz ist Arbeitsschutz. Gerade für die über 125.000 Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtspflege hat dies eine enorme Bedeutung.
Die Caritas fordert eine Investitionsoffensive für die Wohlfahrt, die gleichzeitig dem Arbeitsschutz und dem Klimaschutz dient. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa warnt davor, dass schlecht isolierte Altenheime und Jugendwohnanlagen im Sommer zu regelrechten Hitzefallen werden, weil notwendige Klimaanpassungen bislang nicht ausreichend finanziert wurden. Eine nachhaltige und umfassende Refinanzierung ist dringend erforderlich, um die Sicherheit und Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten.
Auch aus Sicht der Beschäftigten ist Hitzeschutz essenziell. Dr. Susanne Pauser, Caritas-Vorständin für Personal und Digitales, betont, dass herkömmliche Maßnahmen wie Markisen, kühle Getränke und Ventilatoren nicht ausreichen, um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden zu verbessern. Angesichts immer heißer werdender Sommer sei es notwendig, Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren und den bestehenden Investitionsstau aufzulösen. Die soziale Infrastruktur müsse endlich angemessen berücksichtigt werden.
Die BGW hebt hervor, dass Hitzeschutz eine immer wichtigere Rolle im Arbeitsschutz spielt – insbesondere für diejenigen, die sich beruflich oder ehrenamtlich um vulnerable Personengruppen kümmern. Neben dem eigenen gesundheitlichen Risiko müssen Fachkräfte zudem sicherstellen, dass die von ihnen betreuten Menschen bei hohen Temperaturen besonders geschützt werden. Die BGW unterstützt Betriebe dabei, dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Am Hitzeaktionstag am 4. Juni 2025 setzen sich BGW und Caritas mit ihrer Kampagne gezielt für eine bessere Prävention und eine intakte Sozialinfrastruktur ein. Fachkräfte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege spielen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Informationen zu Hitzeschutzmaßnahmen – sowohl innerhalb ihrer Teams als auch gegenüber Angehörigen und den betreuten Personen. Die BGW setzt sich aktiv dafür ein, dass Betriebe diese Aufgabe systematisch fördern.
Anlässlich des Hitzeaktionstags veröffentlicht die BGW außerdem eine neue Ausgabe ihrer Reihe „BGW test“. Im Mittelpunkt steht ein Produkttest zu Kühlwesten, die speziell für den Einsatz im Pflegebereich entwickelt wurden. Damit soll Beschäftigten eine praktische Lösung angeboten werden, um sich selbst vor Hitze zu schützen und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Der Schutz vor extremer Hitze muss ein zentrales Anliegen in der Wohlfahrtspflege bleiben. Nur mit einer gezielten und strukturellen Finanzierung können notwendige Anpassungen in der Infrastruktur umgesetzt werden, um sowohl die Gesundheit der betreuten Menschen als auch die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte langfristig zu sichern.
Thema: Informationen | 05.06.2025 |
