19.02.2025
Inklusion und Teilhabe: Sorgen und Forderungen zur kommenden Legislaturperiode
Eine kürzlich durchgeführte bundesweite Online-Umfrage von Aktion Mensch hat gezeigt, dass viele Menschen mit Behinderung besorgt auf die kommende Legislaturperiode blicken. 67 Prozent der Befragten befürchten, dass Themen wie Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung von den politischen Parteien und Politiker*innen zunehmend vernachlässigt und als weniger wichtig betrachtet werden könnten. Nahezu zwei Drittel haben Angst, dass ihre Anliegen nach der Wahl weniger berücksichtigt werden. Zudem befürchten über die Hälfte der Befragten eine Zunahme der Behindertenfeindlichkeit in der Gesellschaft.
Christina Marx, Sprecherin von Aktion Mensch, betont: „Die Umfrageergebnisse sind alarmierend. Es ist essenziell, dass die politischen Entscheidungsträger*innen diese Sorgen ernst nehmen. Inklusion ist ein fundamentales Menschenrecht, und Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, diese Rechte zu schützen und zu fördern. Unsere Botschaft an die Politik ist klar: Die bestehende strukturelle Diskriminierung und die erheblichen Barrieren im Alltag müssen endlich angegangen werden.“
Menschen mit Behinderung benennen Inflation und steigende Lebenshaltungskosten (43 Prozent) sowie Armut und soziale Ungleichheit (36 Prozent) als die drängendsten Themen. Angesichts ihres hohen Armutsrisikos fordern sie von der nächsten Bundesregierung verstärkte Maßnahmen zur sozialen Absicherung, einschließlich der Verbesserung der Krankenversicherung und des Bürgergelds (47 Prozent), mehr barrierefreie Wohnungen (46 Prozent) und bessere Arbeitsmarktchancen (36 Prozent).
Trotz der Unsicherheiten in Bezug auf Existenzsicherung und Diskriminierung möchten Menschen mit Behinderung aktiv an der politischen Entscheidungsfindung teilnehmen: 94 Prozent der Befragten planen, ihr Stimmrecht bei der kommenden Bundestagswahl zu nutzen. Zwei Drittel von ihnen gaben an, bei der letzten Wahl keine Barrieren in Bezug auf Barrierefreiheit erlebt zu haben, sehen jedoch weiterhin Verbesserungsbedarf bei Sitzgelegenheiten, dem Zugang zu Wahllokalen und der Orientierung innerhalb der Wahllokale.
Quelle: http://www.aktion-mensch.de
Thema: Informationen | 19.02.2025 |
↑ Zum Seitenanfang ↑