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02.08.2024

Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen: Große Veränderungen stehen bevor

Die Kliniken in Nordrhein-Westfalen (NRW) stehen vor bedeutenden Veränderungen. Wie Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute erklärte, soll in Zukunft nur noch etwa jedes zweite Krankenhaus künstliche Knie- oder Hüftgelenke einsetzen dürfen. Zudem sollen bestimmte Krebsoperationen nur noch von einem Drittel aller Kliniken durchgeführt werden.

Laumann betonte, dass diese Spezialisierung die medizinische Qualität verbessern und den Patienten nutzen würde, ohne dass die Versorgungssicherheit leidet. Die Krankenhausreform in NRW, die 2019 gestartet wurde und sich nun in der Endphase befindet, gilt als Vorbild für den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten bundesweiten Umbau der Kliniklandschaft. Ab 2025 soll die neue Planung anhand von Leistungsgruppen funktionieren.

Laumann wehrte sich gegen Kritik, die Reform in seinem Bundesland werde zu zaghaft angegangen. Er betonte, dass Kritiker, die behaupten, diese Reform würde am Ende nichts in der Krankenhauslandschaft verändern, nach NRW kommen und sich mit den Krankenhäusern dort unterhalten sollten. Gleichzeitig versicherte er, dass es bei der Grundversorgung keine Abstriche geben wird. Für 90 Prozent der Menschen in NRW wird ein Krankenhaus der Grund- und Notfallversorgung innerhalb von 20 Minuten per Auto erreichbar sein.

Der CDU-Politiker hob die gute Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Kliniken, Krankenkassen, Ärzteschaft und Pflegekammer hervor. Er betonte, dass eine solche gewaltige und zum Teil auch schmerzhafte Veränderung nicht “im Alleingang” erreicht werden kann. Das NRW-Modell sei eine “Blaupause” für eine “machbare Gesundheitsreform auch in anderen Bundesländern”. Er betonte, dass die Krankenhausplanung Ländersache ist und es bei Krankenhäusern keine Bundesschablone geben kann.

Matthias Mohrmann, der stellvertretende Vorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, betonte, dass Veränderungen in den Krankenhausstrukturen erforderlich sind, diese aber immer mit “dezidierter Ortskenntnis” erfolgen müssen. Ingo Morell, der Chef der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, betonte die Bedeutung von Auswirkungsanalysen. Die Vorgaben wurden in NRW immer wieder überprüft, um zu sehen, ob sie in der Praxis funktionieren. Laumann stimmte dem mit Blick auf die Bundesreform zu: “Die Katze im Sack kaufen, geht in dieser Sache nicht.” Wenn das Finanzierungssystem verändert wird, müssen die Kliniken wissen, was dies “in Euro und Cent” für sie bedeutet. Die Bundesländer fordern seit langem eine solche Analyse von Lauterbach.

Quelle: http://www.aok.de

Thema: Informationen Gesundheit | 02.08.2024 |

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