Kurzsichtigkeit: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Viele Menschen kennen das Problem: Ein Buch zu lesen, bereitet keine Schwierigkeiten, aber entfernte Verkehrsschilder sind schwer zu entziffern und vertraute Gesichter erkennt man erst aus der Nähe. Wenn Gegenstände in der Nähe gut erkennbar sind, in der Ferne jedoch verschwommen erscheinen, spricht man von Kurzsichtigkeit oder Myopie.
Was ist Kurzsichtigkeit?
Kurzsichtigkeit ist keine Krankheit, sondern eine Form der Fehlsichtigkeit, ähnlich wie Weitsichtigkeit, Stabsichtigkeit und Alterssichtigkeit. Besonders bei starker Kurzsichtigkeit besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte Augenerkrankungen, weshalb regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt wichtig sind.
Entwicklung und Verlauf
Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist im Grundschulalter und nimmt bis ins junge Erwachsenenalter zu. Danach verändert sie sich in der Regel nur noch wenig. Sie lässt sich gut mit einer Brille oder Kontaktlinsen ausgleichen. Für manche Erwachsene kommt auch eine Augenlaser-Operation infrage.
Symptome und Auswirkungen
Die Ausprägung der Kurzsichtigkeit wird in Dioptrien gemessen. Je weiter der Dioptrien-Wert unter Null liegt, desto stärker ist die Kurzsichtigkeit. Ab -0,5 Dioptrien spricht man von Kurzsichtigkeit, die vor allem beim Autofahren auffällt. Bei stärkerer Kurzsichtigkeit sind alltägliche Dinge wie das Lesen von Anzeigetafeln oder das Erkennen von Blättern an Bäumen schwierig. Kinder haben oft Probleme, von der Schultafel abzulesen.
Starke Kurzsichtigkeit
Ab einem Wert von -5 oder -6 Dioptrien spricht man von starker Kurzsichtigkeit. In solchen Fällen sieht man bereits ab wenigen Zentimetern vor dem Auge unscharf und ist ohne Sehhilfe nicht mehr in der Lage, in normalem Abstand zu lesen oder alltägliche Handgriffe gut im Blick zu haben.
Funktionsweise des Auges
Lichtstrahlen, die von Gegenständen reflektiert werden, fallen in unser Auge und werden von der Hornhaut und der Augenlinse gebrochen. Der Brennpunkt liegt normalerweise genau auf der Netzhaut, wodurch ein scharfes Bild entsteht. Bei Kurzsichtigkeit liegt der Brennpunkt jedoch vor der Netzhaut, was zu unscharfem Sehen in der Ferne führt.
Akkommodation
Je näher ein Objekt liegt, desto stärker müssen die Lichtstrahlen gebrochen werden, um auf der Netzhaut zusammenzutreffen. Dieser Vorgang des „Scharfstellens“ wird Akkommodation genannt und erfolgt durch die Verformung der Augenlinse.
Verbreitung und Ursachen
Kurzsichtigkeit ist weit verbreitet: Schätzungsweise jede dritte Person in Europa ist kurzsichtig. Sie setzt meist im Grundschulalter ein und kann bis nach der Pubertät zunehmen, da der Augapfel in dieser Zeit in die Länge wächst. Diese Form wird auch „Schulmyopie“ genannt. Selten besteht die Kurzsichtigkeit bereits bei der Geburt oder schreitet im Laufe des Lebens immer weiter fort.
Fazit
Kurzsichtigkeit ist eine häufige Form der Fehlsichtigkeit, die sich gut mit Brillen, Kontaktlinsen oder operativen Eingriffen korrigieren lässt. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind wichtig, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Quelle: http://www.gesundheitsinformation.de
Thema: Informationen Gesundheit | 19.09.2024 |