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12.03.2025

Lösungsansätze für die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten

Die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen steht unter großem Druck. Um mögliche Lösungen zu erörtern, veranstalteten der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und der Bosch Health Campus eine Konferenz mit dem Titel „Gesundheit in der Kommune“.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Fehlende Versorgungsstrukturen, überlastete Hausarztpraxen und eine wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen machen deutlich, dass die bisherige Primärversorgung nicht ausreicht. Es bedarf eines stärkeren Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention sowie einer Überwindung von Sektorengrenzen und einer neuen Aufgabenverteilung. Der DBfK fordert daher im Rahmen der aktuellen Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD dringend eine umfassende Reform der Gesundheitsversorgung.

Britta Schlegel, die Bundesgeschäftsführerin des DBfK, hob hervor, dass eine stärkere Einbindung der professionellen Pflege der Schlüssel zu einer besseren und kosteneffizienteren Versorgung sei. Internationale Beispiele belegen, dass qualifizierte Pflegefachkräfte, wie Community Health Nurses, maßgeblich zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen. „Indem wir die professionelle Pflege stärken, stärken wir die Kommunen. Prävention und Gesundheitsförderung sind keine Kostentreiber, sondern sparen langfristig Kosten, indem sie Pflegebedürftigkeit hinauszögern und Krankenhausaufenthalte reduzieren“, betonte Schlegel.

Während der Veranstaltung wurde deutlich, dass viele Kommunen nach Wegen suchen, die Gesundheitsversorgung vor Ort zu sichern. Tahnee Leyh veranschaulichte, wie sie als Community Health Nurse das Leben der Menschen in ihrer Gemeinde verbessert – von einer Mutter mit Depressionen bis hin zu einem älteren Herrn mit einer Lungenerkrankung. Der Bürgermeister von Luckau, Gerald Lehmann, schilderte, wie eine Sozialraumanalyse zur Einführung und Finanzierung einer Community Health Nurse-Stelle führte, und wie viel Kreativität bei der Finanzierung gefragt ist, solange gesetzliche Regelungen fehlen.

Auch die Kranken- und Pflegekassen sehen dringenden Handlungsbedarf. Yvonne Ehmen vom AOK Bundesverband betonte, dass Community Health Nurses eine lohnende Investition in eine bessere und kosteneffizientere Versorgung darstellen. Die Krankenkassen schlagen eine Ko-Finanzierung durch Krankenkassen, Pflegekassen und Kommunen vor, um eine bedarfsorientierte Versorgung zu ermöglichen. Hierfür sei eine schnelle Anpassung des Pflegekompetenzgesetzes erforderlich.

Der DBfK appelliert an die kommende Regierung, mutige Reformen nicht aufzuschieben. Eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in Stadt und Land erfordert gut ausgebildete Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen. „Eine starke Gesundheitsversorgung fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und diesen brauchen wir in Zeiten globaler Krisen mehr denn je“, so Schlegel.

Quelle: http://www.dbfk.de

Thema: Informationen | 12.03.2025 |

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