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23.04.2025

Neue Studie zeigt: Deutschlands Gesundheitskompetenz auf historischem Tiefstand

Es klingt paradox: Noch nie war es so einfach, an Gesundheitsinformationen zu gelangen, doch gleichzeitig fällt es immer mehr Menschen schwer, diese richtig einzuordnen und anzuwenden. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit der Apotheken Umschau zeigt, dass ganze 75 Prozent der Deutschen Schwierigkeiten haben, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und sinnvoll zu nutzen. Damit hat sich die Lage innerhalb eines Jahrzehnts drastisch verschlechtert – mit Folgen für jeden Einzelnen und für das gesamte Gesundheitssystem.

Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig. Während früher der Hausarzt oder Apotheker als erste Informationsquelle diente, sind es heute soziale Medien, Werbekampagnen und eine unüberschaubare Flut an digitalen Gesundheitsangeboten. Besonders jüngere Menschen scheinen von der Informationsvielfalt überfordert zu sein, was dazu führt, dass wichtige präventive Maßnahmen nicht wahrgenommen werden oder falsche Entscheidungen im Umgang mit der eigenen Gesundheit getroffen werden.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind gravierend. Fehlende Gesundheitskompetenz kann nicht nur individuelle Risiken erhöhen, sondern verursacht auch immense Kosten im Gesundheitssystem. Laut Weltgesundheitsorganisation belaufen sich die finanziellen Schäden durch mangelnde Aufklärung und falsche medizinische Entscheidungen auf bis zu 24 Milliarden Euro pro Jahr – allein in Deutschland.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben Experten nun klare Forderungen an die Politik formuliert. Sie plädieren für eine gezielte Gesundheitsbildung von klein auf – bereits in Schulen und Kindergärten soll das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gesundheit gefördert werden. Auch die Medienkompetenz junger Menschen muss gestärkt werden, um Falschinformationen besser erkennen zu können. Weitere Maßnahmen betreffen die bessere Schulung von Gesundheitspersonal in moderner Kommunikation, den Ausbau barrierefreier Angebote und die stärkere Verankerung der Gesundheitskompetenz in allen Politikbereichen.

Die Studie macht deutlich: Gesundheit ist nicht nur eine persönliche Angelegenheit, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Während politische Maßnahmen nun gefragt sind, liegt es auch an jedem Einzelnen, sich aktiv mit Gesundheitsinformationen auseinanderzusetzen, verantwortungsvoll zu handeln und sich nicht von irreführenden Quellen beeinflussen zu lassen. Denn nur wer informiert ist, kann selbstbestimmt gesund leben.

Quelle: http://www.nakos.de

Thema: Informationen Gesundheit | 23.04.2025 |

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