16.06.2025
Neurodiversität im Beruf – Eine Doku über die Stärken neurodivergenter Menschen
Neurodiverse Menschen, darunter Personen mit Autismus, ADHS oder Tourette, wurden lange auf dem Arbeitsmarkt übersehen. Doch ihre besondere Art der Informationsverarbeitung kann auch ein Vorteil sein – eine Erkenntnis, die zunehmend von Unternehmen anerkannt wird.
Leonie Land lebt mit dem Tourette-Syndrom und erlebt seit ihrem siebten Lebensjahr unkontrollierte Tics. Trotzdem verfolgt sie eine vielseitige Ausbildung: Sie studiert Wirtschaftsinformatik im Fernstudium, lernt eine neue Sprache und Gitarre. Ihre außergewöhnliche Aufnahmefähigkeit zeigt, dass neurodiverse Menschen nicht nur durch ihre Herausforderungen definiert werden sollten.
Am Zentrum für Neurodiversitätsforschung in Hamburg untersucht Psychologe André Zimpel die Vielfalt menschlicher Gehirne. Als Synästhetiker erlebt er Buchstaben als Farben und Melodien als Geschmäcker. Seine Forschung soll dazu beitragen, dass Unternehmen neurodivergente Menschen nicht als „Problemfälle“ sehen, sondern ihre besonderen Fähigkeiten gezielt nutzen.
Ein Unternehmen, das diese Potenziale erkannt hat, ist auticon. Die Firma beschäftigt weltweit 440 autistische IT-Berater, die Unternehmen wie Siemens, BMW und Airbus unterstützen. Einer von ihnen ist Tilman Müller, der von Großraumbüros überfordert war und nun im Home-Office oder Einzelbüro arbeitet – eine Anpassung, die ihm ermöglicht, sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Die Doku zeigt, dass Neurodiversität nicht nur Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch Chancen für eine inklusivere Arbeitswelt. Die Dokumentation ist jetzt in der Arte-Mediathek verfügbar.
Thema: Informationen | 16.06.2025 |
↑ Zum Seitenanfang ↑