Pflegeassistenzausbildung: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe fordert dringende Verbesserungen im neuen Gesetzentwurf
Aktuell wurde der Referentenentwurf zum Gesetz über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung (PflAssEinfG) veröffentlicht. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und andere Verbände wurden aufgefordert, bis zum 5. August 2024 Stellung zu nehmen. Der DBfK sieht in dem Entwurf noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Die Präsidentin des DBfK, Vera Lux, fasst den Entwurf zusammen: „Das Problem ist erkannt und ein Weg eingeschlagen, der endlich eine bundesweite Vereinheitlichung der Pflegeassistenzausbildungen eröffnet. Allerdings müssen wesentliche Aspekte nachgebessert werden, sonst werden wir massive Defizite in der Ausbildungsqualität haben.“
Der DBfK fordert seit Jahren eine bundeseinheitliche, generalistische Pflegeassistenzausbildung, die über 24 Monate läuft und Pflegeassistent:innen für alle Versorgungsbereiche und Altersgruppen qualifiziert. Dies ist dringend notwendig, um bei steigendem Pflegebedarf die Grundversorgung in allen Settings auch in Zukunft sicherzustellen. Der aktuelle Entwurf sieht jedoch eine Ausbildungsdauer von 18 oder sogar nur 12 Monaten vor.
Lux betont: „Eine Ausbildungsdauer von 12 Monaten lehnt der DBfK kategorisch ab, da dies zu einer weiteren Deprofessionalisierung der Pflegeberufe führen wird. Es ist nicht möglich, in 12 Monaten alle notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, die über die bisherigen unterschiedlichen Pflegehelferausbildungen hinausgehen und für eine qualitativ hochwertige Versorgung in allen Settings und Altersstufen sowie für eine Ausweitung von Behandlungspflege qualifizieren.“
Lux argumentiert weiter für eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten und begrüßt, dass für die Pflegeassistenzausbildung ebenfalls ein Anteil von mindestens zehn Prozent für die Praxisanleitung gelten soll. Sie fordert auch, dass die praktische Ausbildung in größerem Umfang als bisher angedacht, auch in dafür geeigneten Skills Labs erfolgen könnte.
Positiv bewertet der DBfK, dass die Ausbildung im Anschluss eine Weiterqualifikation zur Pflegefachperson ermöglicht. Lux ist überzeugt: „Diese Durchlässigkeit ist wichtig, damit der Beruf attraktiv ist und auch für die Pflegeassistent:innen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven bietet. Nur so werden wir genügend gut qualifizierte Kolleg:innen für die Pflegeassistenz gewinnen. Und das ist vor allem ein Gewinn für die Menschen mit Pflegebedarf.“
Quelle: http://www.dbfk.de
Thema: Informationen | 13.08.2024 |