05.05.2025
Pflegepolitik am Wendepunkt: Was jetzt passieren muss
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase, und die Pflege spielt dabei eine Schlüsselrolle. Mit der neuen Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums unter Nina Warken sowie den Staatssekretären Tino Sorge und Georg Kippels wird die Zukunft der Pflegepolitik maßgeblich gestaltet. Zudem soll Katrin Staffler als Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fungieren. Doch reicht das aus, um die drängenden Probleme zu lösen? Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine mutige und zukunftsorientierte Strategie.
Die Bedeutung der Pflege wird oft unterschätzt, dabei ist sie das Fundament einer funktionierenden Gesundheitsversorgung. DBfK-Präsidentin Vera Lux fordert eine stärkere politische Präsenz der Pflegeberufe – idealerweise mit einer Position als Chief Government Nurse direkt im Kanzleramt. Nur wenn Pflege ressortübergreifend gedacht wird, lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln.
Ein weiteres großes Thema ist die Führung des Ministeriums selbst. Nina Warken bringt keine tiefere gesundheitspolitische Erfahrung mit, doch gerade deshalb ist der Dialog mit Fachleuten essenziell. Der DBfK lädt Ministerin Warken zu einem offenen Austausch ein, um dringend notwendige Reformen zu besprechen. Pflegepolitik verlangt Führungsstärke, Dialogbereitschaft und Mut zu Veränderungen.
Tino Sorge und Georg Kippels sind erfahrene Gesundheitspolitiker, doch Pflegepolitik bedeutet mehr als das Reagieren auf aktuelle Engpässe. Der demografische Wandel und der medizinische Fortschritt erfordern eine langfristige Strategie. Es braucht echte Kompetenzerweiterungen für Pflegefachpersonen, bessere Arbeitsbedingungen und eine strukturelle Umverteilung der Aufgaben.
Die kommenden Jahre sind entscheidend, um die Pflege krisenfest zu machen. Die Babyboomer-Generation wird zunehmend pflegebedürftig, und das System muss darauf vorbereitet sein. Pflege betrifft uns alle – direkt oder indirekt. Deshalb muss sie endlich den politischen Stellenwert bekommen, den sie verdient.
Die neue Bundesregierung steht vor der Aufgabe, Pflege nicht nur als politische Randnotiz zu behandeln, sondern aktiv zu gestalten. Symbolische Anerkennung allein reicht nicht – jetzt sind echte Maßnahmen gefragt.
Thema: Informationen Gesundheit | 05.05.2025 |
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