02.07.2025
Pflegereform: Qualität vor Quantität – DBfK fordert stärkere Rolle der professionellen Pflege
Im Vorfeld der ersten Sitzung der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform am 7. Juli fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine stärkere Einbindung der professionellen Pflege und warnt eindringlich davor, die Qualifikationsanforderungen im Pflegeberuf abzusenken. DBfK-Präsidentin Vera Lux betont, dass eine echte Reform nur dann gelingen kann, wenn sie die professionelle Pflege stärkt. Gesundheitsministerin Warken hatte zuvor erklärt, den Berufseinstieg erleichtern und zugleich den Pflegenden mehr Kompetenzen einräumen zu wollen. Für den DBfK widerspricht das einander: Mehr Kompetenzen seien zwar dringend notwendig, doch dürfe die Qualität der Ausbildung nicht zugunsten von Quantität geopfert werden. Eine zu starke Vereinfachung des Berufszugangs führe langfristig zur Deprofessionalisierung – und gefährde damit die Versorgungsqualität.
Besonders kritisch sieht der Verband auch die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe. Nach aktuellem Stand ist offenbar keine direkte Vertretung der beruflich Pflegenden vorgesehen – für den DBfK ein schwer nachvollziehbares Versäumnis. Wer über die Zukunft der Pflege entscheidet, müsse zwingend diejenigen einbinden, die täglich für die Versorgung verantwortlich sind. Nur durch ihre Erfahrungen und Perspektiven können tragfähige und praxistaugliche Lösungen entstehen.
Für den DBfK ist klar: Eine gelungene Pflegereform muss den Rahmen schaffen, damit Pflegefachpersonen ihre Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung umfassend wahrnehmen können. Besonders akademisch qualifizierte Pflegekräfte tragen dazu bei, Pflegebedarf zu verzögern oder gar zu vermeiden, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und unnötige Krankenhausaufenthalte zu verhindern. Prävention und Gesundheitsförderung seien dabei zentrale Hebel. Professionelle Pflege entlaste das System, verbessere die Versorgungsqualität – und müsse endlich als eigenständige, gleichberechtigte Akteurin im Gesundheitswesen anerkannt werden. Der DBfK signalisiert dabei seine Bereitschaft, sich aktiv und konstruktiv in die bevorstehenden Gespräche einzubringen.
Thema: Informationen | 02.07.2025 |
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