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11.09.2024

Reform der Grundsicherung: Mehr Anreize für Arbeit und Effizienz

Eine umfassende Reform der Grundsicherung könnte die Attraktivität von Arbeit für Bezieher von Bürgergeld deutlich erhöhen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des ifo Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die Studie untersucht verschiedene Reformoptionen für Bürgergeld, Wohngeld und die geplante Kindergrundsicherung.

Eine zentrale Empfehlung der Studie ist die Integration des Wohngeldes in das Bürgergeld. Gleichzeitig sollen die Erwerbstätigenfreibeträge reformiert werden, um mehr Arbeitsanreize zu schaffen und das System effizienter zu gestalten. Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, betont, dass durch diese Maßnahmen das Arbeitsangebot um etwa 144.000 Vollzeitäquivalente steigen könnte.

Die Reform würde nicht nur das Budget leicht entlasten, sondern auch zu einer geringen Zunahme der Haushalte mit Transferbezug führen. Laut ifo Forscher Maximilian Blömer würden etwa 1,6 Millionen Haushalte mehr Bürgergeld erhalten, während 1,8 Millionen Haushalte weniger Wohngeld beziehen würden. Das bisherige Wohngeld würde vollständig in die Kosten der Unterkunft (KdU) des Bürgergeldes integriert. Zudem könnten die Anrechnungsbeträge für Erwerbseinkommen im Bürgergeld auf 65 Prozent gesenkt werden.

Ein weiterer Reformvorschlag zielt darauf ab, die Nachteile zu minimieren, die entstehen, wenn Wohngeld und Kindergrundsicherung gleichzeitig sinken. Blömer schlägt vor, entweder die Anrechnung des Elterneinkommens beim Kinderzusatzbetrag zu senken oder die Formel zur Berechnung des Wohngeldanspruchs anzupassen. Diese Maßnahmen könnten das Arbeitsangebot um weitere 25.000 Vollzeitäquivalente erhöhen, ohne das Staatsbudget erheblich zu belasten.

Die Studie des ifo Instituts untersucht die Wechselwirkungen zwischen Bürgergeld, geplanter Kindergrundsicherung und Wohngeld. Ziel ist es, Reformoptionen zur Verbesserung der Arbeitsanreize im Bereich der Grundsicherung zu evaluieren. Mit Hilfe des ifo Mikrosimulationsmodells, das auf repräsentativen Mikrodaten basiert, werden Arbeitsangebot und Transfernutzung der betroffenen Haushalte abgebildet. Diese Reformvorschläge könnten einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung und zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsanreize im Bereich der Grundsicherung leisten.

Quelle: http://www.ifo.de

Thema: Informationen | 11.09.2024 |

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