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15.04.2025

Reparaturrecht: Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit

Ein Bündnis aus 21 Unternehmen und Organisationen fordert von der nächsten Bundesregierung eine konsequente Umsetzung des Rechts auf Reparatur. Dabei geht es nicht nur um die Anpassung an die EU-Richtlinie, sondern auch um die Schaffung sozialverträglicher Bedingungen, die kostengünstige und zugängliche Reparaturen ermöglichen.

Hohe Reparaturkosten schrecken viele Menschen davon ab, ihre defekten Haushaltsgeräte instand setzen zu lassen. Dies gefährdet nicht nur den Umweltschutz, sondern auch soziale Gerechtigkeit. Katrin Meyer vom Runden Tisch Reparatur betont, dass Reparaturen kein Luxus sein dürfen und fordert finanzielle Anreize wie einen Reparaturbonus, reduzierte Mehrwertsteuersätze auf Reparaturdienstleistungen sowie eine Begrenzung von Ersatzteilpreisen.

Ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ist dringend erforderlich. Laut Arndt von Massenbach vom INKOTA-netzwerk trägt das Reparaturrecht dazu bei, den hohen Rohstoffverbrauch zu senken und die Umweltbelastungen, die durch Abbau und Verarbeitung entstehen, zu verringern. Gleichzeitig könnten soziale Angebote wie Repair Cafés, wie sie von der Diakonie betrieben werden, stärker unterstützt werden. Dort lernen Menschen nicht nur, ihre Geräte selbst zu reparieren, sondern auch den Wert von Ressourcenschonung und Gemeinschaft.

Langfristig braucht es klare Regeln, die den Zugang zu Ersatzteilen und Reparaturanleitungen sichern, erklärt Steffen Vangerow, Geschäftsführer eines großen Reparaturnetzwerks. Nur so kann ein fairer Wettbewerb gewährleistet werden, von dem Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso profitieren wie Umwelt und Handwerksbetriebe.

Eine Reparaturkultur, in der Defektes nicht sofort entsorgt wird, sondern repariert werden kann, fördert Nachhaltigkeit, reduziert globale Ungerechtigkeiten und stärkt lokale Strukturen. Damit dies gelingt, ist jedoch ein entschlossenes Handeln der Politik erforderlich. Das Bündnis setzt darauf, dass die kommende Regierung diese Chance ergreift.

Quelle: http://www.diakonie.de

Thema: Informationen | 15.04.2025 |

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