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03.09.2024

Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Das menschliche Ohr ist ein faszinierendes Organ, das Schallwellen aufnimmt und sie in Nervenreize übersetzt, die dann im Gehirn verarbeitet werden. Doch was passiert, wenn diese Fähigkeit beeinträchtigt ist? Menschen mit Schwerhörigkeit haben Schwierigkeiten, Sprache und Geräusche klar wahrzunehmen, während Gehörlosigkeit, auch als Taubheit bekannt, bedeutet, dass das Hörvermögen stark eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden ist.

Arten und Ursachen von Hörstörungen

Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit können angeboren sein oder im Kindesalter auftreten. Bei vielen Menschen beginnt das Hörvermögen jedoch erst im Alter nachzulassen, was als Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) bezeichnet wird. Die Gründe für diese Altersveränderungen sind noch nicht vollständig verstanden, vermutet wird jedoch, dass eine Kombination aus natürlichen Alterungsprozessen, jahrelanger Lärmbelastung und genetischer Veranlagung eine Rolle spielt.

Darüber hinaus können akute oder chronische Schädigungen des Ohres, wie das Verstopfen des Gehörgangs durch Ohrenschmalz oder Mittelohrentzündungen, zu hörbedingten Problemen führen. Andere seltene Ursachen sind beispielsweise Schädelverletzungen oder Tumoren.

Symptome und Verlauf

Hörstörungen können sich sehr unterschiedlich äußern. Manche Menschen hören nur leise Geräusche nicht mehr, während andere Schwierigkeiten mit lauteren Geräuschen haben. Bei Gehörlosigkeit werden Geräusche oft lediglich als Vibrationen wahrgenommen. Häufig treten auch Begleitsymptome wie Tinnitus oder Schwindel auf.

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO leiden weltweit etwa 430 Millionen Erwachsene an Hörproblemen. In Deutschland sind Schätzungen zufolge 16 bis 25 von 100 Erwachsenen betroffen. Besonders häufig sind ältere Menschen, bei denen das Gehör typischerweise schleichend und gleichzeitig in beiden Ohren abnimmt.

Auswirkungen auf das Leben

Hörstörungen können die Lebensqualität erheblich mindern. Betroffene fühlen sich häufig isoliert und sozial eingeengt, was das Risiko für Depressionen und Unfälle, beispielsweise Stürze, erhöht. Wissenschaftliche Studien zeigen zudem, dass eine verminderte Hörfähigkeit langfristig auch die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.

Diagnose und Vorsorge

Bei Verdacht auf eine Hörstörung ist eine gründliche Untersuchung der Ohren erforderlich, die in der Regel von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt durchgeführt wird. Hierbei kommen sowohl subjektive als auch objektive Tests zum Einsatz, um die Art und Schwere der Hörbeeinträchtigung zu bestimmen. Zu den objektiven Verfahren zählt beispielsweise die Messung der Reaktion der Sinneszellen im Innenohr auf Geräusche.

Um Hörschäden vorzubeugen, ist es wichtig, Gehörschutz in lauten Umgebungen zu verwenden, sei es im Beruf oder bei Freizeitaktivitäten wie Konzerten. Auch die Verwendung von Ohrstöpseln kann helfen, das Gehör zu schützen.

Behandlungsmöglichkeiten

In manchen Fällen kann eine Schwerhörigkeit behandelt werden, etwa wenn sie infolge einer Mittelohrentzündung auftritt. Bei älteren Menschen bleibt eine Schwerhörigkeit hingegen oft permanent. In diesen Fällen bieten Hörgeräte eine Möglichkeit zur Verbesserung der Hörfähigkeit. Diese Geräte verstärken leise Töne und dämpfen laute Geräusche.

Für schwerere Fälle, in denen das Gehör stark geschädigt ist, können Cochlea-Implantate in Betracht gezogen werden. Diese Innenohrprothesen bieten Menschen mit tiefgreifenden Hörschäden eine Chance, wieder an Gesprächen und sozialen Aktivitäten teilzunehmen.

Fazit

Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit sind Herausforderungen, die viele Menschen betreffen. Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, die Hörfähigkeit zu verbessern oder sich damit auseinanderzusetzen. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung können dazu beitragen, die Lebensqualität deutlich zu erhöhen und die Teilhabe am sozialen Leben zu fördern.

Quelle: http://www.gesundheitsinformation.de

Thema: Informationen Gesundheit | 03.09.2024 |

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