Beratungstelefon: 0521 - 442998

12.05.2025

Wie eine junge Künstlerin mit Downsyndrom die Malerei neu interpretiert

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, widmet sich die junge Künstlerin Sophie Trapet der abstrakten Malerei mit einer besonderen Hingabe. Ihre Werke sind frei von festen Formen oder erkennbaren Motiven und laden dazu ein, sich ganz auf die eigene Vorstellungskraft einzulassen. Die 24-Jährige arbeitet intuitiv und setzt oft auf ihre Lieblingsfarbe Rosa, manchmal in dunkleren Pink-Tönen. Über die Jahre hat sie bereits mehr als 2000 kleine rechteckige Pastellkreidebilder geschaffen, von denen nun 16 Stück in einer Ausstellung im Café „Wo ist Tom?“ am Elisabeth-von-Mumm-Platz zu einem großen Gesamtbild zusammengesetzt wurden.

Das inklusive Café wurde gezielt als Ausstellungsort gewählt, denn Sophie teilt mit einigen der dort arbeitenden und verweilenden Menschen eine besondere Verbindung. Sie wurde mit drei Kopien des 21. Chromosoms geboren, was als Trisomie 21 oder Downsyndrom bekannt ist. Trotz dieser genetischen Besonderheit geht sie ihren eigenen Weg und ist seit Langem beruflich in der Werkstatt der Lebenshilfe Bonn-Beuel tätig. Doch die Kunst war immer ein fester Bestandteil ihres Lebens. Schon als Kind fing sie an zu malen, zunächst mit Buntstiften und Wasserfarben, später mit Pastellkreiden, Temperafarben und Acryl. Ihre ersten Bilder entstanden in Köln, wo sie aufwuchs, bevor sie nach Bonn zog.

Ihr Stil ist geprägt von kontrastreichen Farbkompositionen und einer klaren Ordnung. Oft ist ein rautenförmiger Mittelpunkt zu erkennen, der von blütenartigen Formen umgeben wird. Die schrägen Linien der Rauten stehen im spannenden Gegensatz zu den geraden Seiten der Bilder, was ihre Werke besonders harmonisch wirken lässt.

Die Ausstellung im Café „Wo ist Tom?“ zeigt nicht nur Sophies beeindruckende Entwicklung als Künstlerin, sondern auch, wie Kunst Barrieren überwinden kann. Ihre Bilder sind offen für Interpretationen und erlauben es den Betrachtenden, ganz eigene Assoziationen zu entwickeln. Dabei geht es nicht um eine festgelegte Bedeutung, sondern darum, sich auf die Farben und Formen einzulassen und sie wirken zu lassen.

Mit dieser Ausstellung findet Sophie Trapet erneut eine Plattform, um ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren. Ihr kreativer Ausdruck steht sinnbildlich für eine grenzenlose Kunst, die nicht an Normen oder Erwartungen gebunden ist. Sie zeigt, dass Malerei eine universelle Sprache sein kann, die Menschen unabhängig von Herkunft, Erfahrung oder individuellen Besonderheiten verbindet.

Thema: Informationen | 12.05.2025 |

↑   Zum Seitenanfang   ↑