08.04.2025
Inklusion am Arbeitsmarkt: Fortschritte erzielen, Barrieren abbauen
Seit 2009, als Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnete, hat sich die Inklusion junger Menschen mit Behinderungen in Ausbildung und Arbeitswelt langsam, aber kontinuierlich entwickelt. Doch wie weit sind wir wirklich gekommen, und was bleibt noch zu tun?
Die Zahlen zeigen einerseits Fortschritte: Der Anteil inklusiver Maßnahmen bei der Bundesagentur für Arbeit stieg von 15 Prozent im Jahr 2009 auf 17 Prozent im Jahr 2023 – ein kleiner, aber wichtiger Schritt nach vorn. Besonders bemerkenswert ist der Zuwachs bei schwerbehinderten Auszubildenden in betrieblicher Ausbildung: Ihre Zahl erhöhte sich von rund 6.300 im Jahr 2009 auf fast 8.000 im Jahr 2022. Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Auszubildendenzahlen stieg ihr Anteil an allen Azubis von 0,4 auf 0,7 Prozent.
Diese Entwicklungen sind ermutigend, doch sie sind kein Grund zum Zurücklehnen. Denn eine inklusive Ausbildung bietet jungen Menschen mit Behinderungen klare Vorteile: Nach einer betriebsnahen Ausbildung finden rund 74 Prozent von ihnen einen Job – deutlich mehr als nach außerbetrieblichen Programmen oder Ausbildungen in Berufsbildungswerken.
Um den Weg für mehr Inklusion zu ebnen, braucht es allerdings weiterhin konkrete Maßnahmen. Dazu gehören individuell zugeschnittene Unterstützungsangebote ebenso wie barrierefreie Berufsschulen. Auch der UN-Fachausschuss hat wiederholt die schleppende Umsetzung der UN-Konvention in Deutschland kritisiert. Es liegt nun an der Bundesregierung, gemeinsam mit Behindertenverbänden und Gewerkschaften ambitionierte Ziele zu setzen und die Teilhabe behinderter Menschen energischer voranzutreiben.
Die Richtung stimmt – jetzt gilt es, Tempo aufzunehmen. Denn wahre Inklusion bedeutet, dass alle jungen Menschen die gleichen Chancen auf eine berufliche Zukunft haben, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen.
Quelle: http://www.dgb.de
Thema: Informationen | 08.04.2025 |
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