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19.08.2025

Gesundheitskompetenz in Deutschland: DBfK fordert flächendeckende Präventionsstrukturen

Der DKV-Report 2025 zeigt ein besorgniserregendes Bild der Gesundheitslage in Deutschland. Nur zwei Prozent der Bevölkerung erfüllen alle Kriterien für einen rundum gesunden Lebensstil. Besonders kritisch wird die digitale Gesundheitskompetenz bewertet: Mehr als die Hälfte der Befragten hat Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen korrekt zu verstehen und anzuwenden.

Der DBfK reagiert mit einem klaren Appell an die Politik: Es braucht dringend mehr präventive Gesundheitsstrukturen, die direkt in der Lebenswelt der Menschen ansetzen. DBfK-Präsidentin Vera Lux betont, dass viele Menschen nicht wissen, was ihrer Gesundheit nützt, wie sie entsprechende Maßnahmen umsetzen oder Informationen richtig bewerten können. Hier könnten Community Health Nurses und Schulgesundheitspflegende gezielt unterstützen – mit alltagsnaher Gesundheitsbildung bereits im Kindesalter, individueller Beratung und kontinuierlicher Begleitung vor Ort.

Diese spezialisierten Pflegefachpersonen übernehmen eine zentrale Rolle in der Förderung von Gesundheitskompetenz. Sie beraten vertrauensvoll in der persönlichen Lebenswelt, begleiten Menschen mit chronischen Erkrankungen durch den gesamten Versorgungsprozess und stärken das Selbstmanagement – auch bei Kindern. Darüber hinaus vermitteln sie grundlegende Kompetenzen in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung und verknüpfen bestehende Angebote mit individueller Beratung, insbesondere für jene, die bisher von Präventionsmaßnahmen nicht erreicht wurden.

Damit diese Berufsgruppen ihre Wirkung flächendeckend entfalten können, fordert der DBfK eine klare gesetzliche Grundlage. Das Pflegekompetenzgesetz sowie das angekündigte Gesetz für Advanced Practice Nurses (APN) müssten den Weg für eigenständiges Arbeiten und eine nachhaltige Finanzierung ebnen. Gleichzeitig sei es notwendig, Schulgesundheitspflegende flächendeckend an Schulen zu etablieren. Denn je früher Gesundheitskompetenzen vermittelt werden, desto wirksamer sind präventive Maßnahmen.

Lux macht deutlich: Gesundheitsförderung darf nicht länger als individuelle Aufgabe betrachtet werden, sondern muss als gesamtgesellschaftlicher Auftrag verstanden werden – und in allen Lebensbereichen der Menschen verankert sein.

Thema: Informationen Gesundheit | 19.08.2025 |

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