Informationen
Das Bundesfamilienministerium hat gemeinsam mit dem Außenwerbeunternehmen Wall eine bundesweite Plakatkampagne zur Bekanntmachung des Beratungsangebots „Hilfen im Netz“ initiiert. Ziel der Initiative ist es, Kinder und Jugendliche aus Familien mit psychischer Erkrankung oder Suchterkrankung eines Elternteils auf kostenlose, niedrigschwellige Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen.
In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen rund 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche jährlich von psychischen oder suchtbedingten Belastungen im familiären Umfeld betroffen. Die Folgen reichen von Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit bis hin zu langfristigen Einschränkungen der Bildungschancen. Das Projekt „Hilfen im Netz“ richtet sich gezielt an diese Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige und Fachkräfte.
Eine aktuelle Studie der Universität Münster zur Wirksamkeit des Mammographie-Screenings wurde in zahlreichen deutschen Medien aufgegriffen. In der Berichterstattung wird von einem Rückgang der Brustkrebssterblichkeit um 20 bis 30 Prozent bei Teilnehmerinnen des Programms gesprochen. Diese Zahlen werden unter anderem vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesamt für Strahlenschutz und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung verbreitet. Auf Basis dieser Kommunikation entsteht der Eindruck eines klaren medizinischen Nutzens. Eine detaillierte Betrachtung der wissenschaftlichen Evidenz zeigt jedoch ein differenziertes Bild.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sowie sein Regionalverband Nordwest sprechen sich entschieden gegen die bundesweite Einführung einer verkürzten Pflegefachassistenzausbildung aus, die sich am niedersächsischen Modell orientiert. Der aktuelle Referentenentwurf zum Pflegefachassistenzgesetz (PflFAssG) sieht umfangreiche Möglichkeiten vor, berufliche Vorerfahrungen anzurechnen, was zu drastischen Verkürzungen der Ausbildung führen kann. In Niedersachsen ist dieses Modell bereits Realität, wodurch eine Ausbildung entsteht, die fast ausschließlich auf praktischer Erfahrung beruht und kaum noch theoretische Grundlagen vermittelt werden.
Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 gibt aus Sicht des Paritätischen Gesamtverbands Anlass zur Sorge. Zwar setzt der Entwurf finanzpolitische Rahmenbedingungen, doch aus sozialer Perspektive bleiben zentrale Anliegen unberücksichtigt – mit spürbaren Auswirkungen auf gesellschaftliche Teilhabe und soziale Sicherung.
Eine neue Auswertung des Deutschen Alterssurveys macht deutlich, dass Einsamkeit keineswegs nur ein Thema des Alters ist. Vielmehr zeigt sich, dass Menschen zwischen 40 und 60 Jahren besonders häufig betroffen sind – sogar häufiger als Personen über 76. Etwa jede elfte befragte Person ab 43 Jahren beschreibt sich als „sehr einsam“. Dabei sind es gerade die Jahre der Lebensmitte, in denen viele Menschen zwischen familiären Verpflichtungen, beruflichem Druck und gesellschaftlichen Erwartungen den Anschluss an echte soziale Verbundenheit verlieren.
Auch im Jahr 2025 zeigten die Inklusionstage eindrucksvoll, wie lebendig, kritisch und zukunftsgerichtet der Diskurs rund um Inklusion und digitale Teilhabe in Deutschland geführt wird. Am 12. und 13. Mai kamen rund 300 Teilnehmende in Berlin zusammen, um sich unter dem Veranstaltungsmotto „Digitalisierung barrierefrei ∙ selbstbestimmt ∙ zeitgemäß“ über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Best-Practice-Projekte auszutauschen. Weitere 200 Interessierte verfolgten die Veranstaltung online – ein deutliches Zeichen für das große Engagement und Interesse am Thema.
Die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, den Bundesklinikatlas einstellen zu wollen, sorgt bei der BAG SELBSTHILFE, dem Dachverband der Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen, für tiefes Unverständnis und große Sorge. Seit Mai 2024 stellt das Portal ein zentrales Instrument dar, um Patientinnen und Patienten bei der Auswahl geeigneter Krankenhäuser zu unterstützen. Insbesondere für chronisch kranke und behinderte Menschen ist es oft essenziell, gezielt nach Kliniken mit spezifischer Expertise und entsprechender Versorgungsqualität suchen zu können.
Die BAG SELBSTHILFE begrüßt den Gesetzesentwurf zur Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung als wichtigen Schritt zur Sicherung der pflegerischen Versorgung und zur gezielten Entlastung des Fachpersonals. Ein klar definiertes Berufsprofil mit verbindlichen Qualifikationen und Aufgabenverteilungen kann zur strukturellen Stärkung des Gesundheitssystems beitragen und insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels wertvolle Potenziale erschließen.
Die Einführung einer eigenständigen Assistenzqualifikation bietet die Möglichkeit, Pflegefachpersonen durch die Übertragung geeigneter Tätigkeiten zu entlasten und gleichzeitig die Rolle der Assistenzkräfte zu professionalisieren. Ein transparenter Kompetenzrahmen fördert nicht nur die Qualität der Versorgung, sondern auch die berufliche Identifikation und die Anerkennung innerhalb interprofessioneller Teams.
Der Appell aus Sicht von Wohlfahrtspflege, Gewerkschaft sowie Umwelt- und Sozialverbänden fordert Bundestag und Bundesrat auf, mit dem Bundeshaushalt und den geplanten Sondervermögen den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Anlässlich der Beratung des Bundeshaushalts 2025 im Bundestag appelliert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis an die Verantwortung von Bundestag und Bundesrat, sozial-ökologische Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Es seien dringend massive Investitionen in die öffentliche und gemeinnützige soziale Infrastruktur erforderlich.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Ich begrüße, dass die Bundesgesundheitsministerin mit der Einladung zur hochrangigen Bund-Länder-AG Themen der Pflegepolitik erkennbar priorisiert. Es ist wichtig, zeitnah einen „Zukunftspakt Pflege“ mit den Ländern zu schmieden und es ist richtig, dabei den Fokus auf Versorgungssicherheit und Finanzierung zu legen.
Angesichts der Hitzewelle in Deutschland fordert Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa ein entschlossenes Maßnahmenpaket zum langfristigen Klima- und Hitzeschutz. Die politischen Entwicklungen der letzten Monate werfen jedoch Fragen auf: Zwar hat der Deutsche Bundestag im Frühjahr mit verfassungsändernder Mehrheit ein Sondervermögen beschlossen, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, doch nur wenige Wochen später drehen sich die öffentlichen Debatten um Wärmepumpenförderung und Strompreise, als hätte es diesen Konsens nie gegeben.
Der Deutsche Caritasverband sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Die aktuelle Hitzewelle macht deutlich, wie dringend umfassende Maßnahmen notwendig sind – besonders für jene Menschen, die am stärksten unter den Auswirkungen leiden. Dazu gehören ältere Menschen mit geringem Einkommen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben, und Beschäftigte in sozialen Berufen, die den heißen Temperaturen oft schutzlos ausgeliefert sind.
Trotz seit Jahrzehnten geltender gesetzlicher Vorgaben bleiben viele Webseiten und Apps öffentlicher Stellen für Menschen mit Behinderung schwer oder gar nicht nutzbar. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) nutzt den bundesweiten Digitaltag am 27. Juni, um auf diesen Missstand hinzuweisen – und fordert deutlich mehr Transparenz sowie spürbare Konsequenzen bei Verstößen gegen die Anforderungen zur Barrierefreiheit.
Behörden, Krankenkassen, Hochschulen und andere Träger öffentlicher Gewalt sind seit über 20 Jahren verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Spätestens seit Inkrafttreten der EU-Webseiten-Richtlinie im Jahr 2018 gilt das auch verbindlich für mobile Anwendungen. Doch ein aktueller Bericht vom März zeigt: In der Praxis bleibt der Anspruch auf digitale Teilhabe häufig unerfüllt.
Anlässlich des bundesweiten Digitaltages am 27. Juni mahnt die Caritas zu mehr Tempo und Verlässlichkeit bei der Digitalisierung der sozialen Arbeit. Die digitale Transformation berge große Chancen – doch nur, wenn sie sicher gestaltet und allen Menschen gleichermaßen zugänglich gemacht werde. Damit das gelingt, brauche es gezielte Investitionen, so die Forderung des Verbandes.
Caritas-Vorständin Susanne Pauser betont in diesem Zusammenhang, dass die notwendige finanzielle Unterstützung vor allem aus dem geplanten Infrastruktur-Sondervermögen kommen müsse. Gerade Einrichtungen in der Pflege, in Kitas, Krankenhäusern oder Beratungsstellen dürften beim digitalen Wandel nicht abgehängt werden. Pauser fordert einfache, unbürokratische Zugänge zu digitalen Systemen – wie etwa eine zentrale Registrierung „once only“ über ein Webportal zur Beschaffung und Verwaltung technischer Komponenten. Auch Investitionen in die IT-Sicherheit seien zwingend notwendig.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 18. Juni 2025 eine wichtige Neuregelung zur sogenannten Potenzialerhebung beschlossen. Diese betrifft Versicherte, die außerklinische Intensivpflege (AKI) benötigen und bislang beatmet oder trachealkanüliert sind. Bisher sah § 37c SGB V vor, dass vor jeder neuen Verordnung von AKI eine Einschätzung erfolgen muss, ob ein Entwöhnungs- oder Dekanülierungspotenzial besteht – eine verpflichtende Voraussetzung für die Verordnung der Pflegeleistung.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert klare und verbindliche Mindestvorgaben für die nächtliche Personalbesetzung in stationären Pflegeeinrichtungen – und das bundesweit. In einem heute veröffentlichten Positionspapier macht der Verband deutlich, dass die aktuelle Situation in vielen Einrichtungen nicht länger tragbar ist. Besonders nachts sei die Versorgung vielfach gefährdet, weil häufig nur eine einzelne Pflegefachperson für bis zu 80 oder mehr Bewohner:innen verantwortlich ist. Für DBfK-Präsidentin Vera Lux ist das nicht hinnehmbar: Eine derart dünne Personaldecke gefährde nicht nur die Sicherheit der betreuten Menschen, sondern auch die Gesundheit der Pflegenden selbst.
Im Vorfeld der ersten Sitzung der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform am 7. Juli fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine stärkere Einbindung der professionellen Pflege und warnt eindringlich davor, die Qualifikationsanforderungen im Pflegeberuf abzusenken. DBfK-Präsidentin Vera Lux betont, dass eine echte Reform nur dann gelingen kann, wenn sie die professionelle Pflege stärkt. Gesundheitsministerin Warken hatte zuvor erklärt, den Berufseinstieg erleichtern und zugleich den Pflegenden mehr Kompetenzen einräumen zu wollen. Für den DBfK widerspricht das einander: Mehr Kompetenzen seien zwar dringend notwendig, doch dürfe die Qualität der Ausbildung nicht zugunsten von Quantität geopfert werden. Eine zu starke Vereinfachung des Berufszugangs führe langfristig zur Deprofessionalisierung – und gefährde damit die Versorgungsqualität.
Der Film „Wir wollen mehr - Arbeit ohne Barrieren“, der ab sofort in der ARD-Mediathek verfügbar ist, setzt ein starkes Zeichen.
Der Film erzählt die Geschichten von Alma und Sam, zwei jungen Menschen mit Behinderung, die von echter Arbeit und Teilhabe träumen. Ihr Ziel: jenseits von Werkstätten für Menschen mit Behinderung beruflich Fuß fassen und aktiv zur Gesellschaft beitragen. Ihre Reise ist geprägt von ihrem unermüdlichen Einsatz für Inklusion und Gleichberechtigung.
Eine aktuelle Blitzumfrage des Evangelischen Bundesfachverbands für Teilhabe (BeB) und des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) zeigt: Internationale Fachkräfte sind bereits heute ein zentraler Pfeiler in der Eingliederungshilfe und Langzeitpflege. In 44 % der DEVAP-Mitgliedseinrichtungen liegt ihr Anteil zwischen 20 % und 50 %. Auch bei den Mitgliedern des BeB sind rund 20 % der Mitarbeitenden internationaler Herkunft – Tendenz steigend.
Trotz hoher Relevanz stoßen Träger bei der Personalgewinnung auf erhebliche Hürden. Genannt werden insbesondere die fehlende Anerkennung von Abschlüssen (71 %), aufenthaltsrechtliche Unsicherheiten (63 %) sowie ein hoher bürokratischer Aufwand (66 %). In drei Viertel der Fälle dauern Visaverfahren länger als drei Monate. Die politischen Ziele aus dem Koalitionsvertrag – etwa schnellere Verfahren und eine stärkere Einwanderungsfreundlichkeit – sind deshalb aus Sicht der Verbände dringend umzusetzen.
Der Verband Sonderpädagogik e.V. (vds) hat im Juni 2025 auf öffentliche Äußerungen von Friedrich Merz zur Eingliederungshilfe reagiert. In seiner Stellungnahme betont der Verband die grundlegende Bedeutung dieser Leistungen für die Sicherung einer demokratischen Gesellschaft. Die Eingliederungshilfe gewährleistet das Menschenrecht auf Teilhabe in allen Lebensbereichen – insbesondere in Arbeit, Bildung, Wohnen und politischer Mitbestimmung. Der Verband warnt davor, diese Unterstützungsleistungen unter dem Aspekt der Haushaltskonsolidierung in Frage zu stellen oder gar als Luxus darzustellen.
Die Paralympischen Spiele in Paris 2024 verzeichneten mit rund 2,4 Millionen verkauften Eintrittskarten und über 60 Stunden Live-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine außergewöhnlich hohe öffentliche Wahrnehmung in Deutschland. Damit waren sie die erfolgreichsten Sommer-Paralympics seit London 2012. Dieser internationale Erfolg steht allerdings in starkem Kontrast zu den Bedingungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im deutschen Alltagssport.
Im Interview mit der Deutschen Welle wiesen die Para-Athletin Flora Kliem und der Sportwissenschaftler Dr. Leopold Rupp auf strukturelle Defizite hin. Beide sprachen sich für umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der sportlichen Teilhabe aus.
Weitere Einträge →
1297 Blogeinträge insgesamt
↑ Zum Seitenanfang ↑