Blog Aktuell
Die frühere Bundesministerin Ulla Schmidt hieß rund 350 Abgesandte örtlicher Lebenshilfen aus ganz Deutschland, darunter mehr als 50 sogenannte Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter mit geistiger Beeinträchtigung, in der Marburger Stadthalle willkommen. Heute und morgen soll es um wichtige Zukunftsfragen gehen: Wie können Selbstvertreter*innen mit geistiger Beeinträchtigung in der Lebenshilfe, in Politik und Gesellschaft mehr mitreden und mitentscheiden? Was kann die Lebenshilfe tun, damit auch Menschen mit schwerer und schwerster Behinderung umfassende Unterstützung erhalten? Und wie findet die Lebenshilfe die notwendigen Fachkräfte für ihre Arbeit?
Alle Menschen gut und verlässlich informieren – das ist das Ziel vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Es hat daher zusammen mit Special Olympics Deutschland e. V. drei neue Gesundheitsinformationen in Leichter Sprache veröffentlicht.
Die neuen Informationen richten sich an Menschen mit eingeschränkter Lesekompetenz oder geringen Deutschkenntnissen.
Übersichtlich strukturiert informieren die Texte in Leichter Sprache über:
Es wird nicht lange dauern bis sich die bewährten großen Anstaltsträger rühmen, dass sie sich erfolgreich für uns Eltern durchgesetzt hätten:
Die Bundesregierung hat gestern den Gesetzentwurf für die Kindergrundsicherung beschlossen. Der Beschluss berücksichtigt eine Ausnahmeregelung für erwachsene Kinder mit Behinderung auf, die auch unser Vorstand in Gesprächen mit den Regierungsfraktionen gefordert hatten. Denn im vorangegangenen Referentenentwurf des Bundesfamilienministeriums war diese Leistung verschwunden. Durch die neue Regelung ist sichergestellt, dass das Kindergeld – das künftig Kindergarantiebetrag heißen soll – den betroffenen Eltern weiterhin zugutekommt.
Der Vorstand des Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V.: „Eine wichtige finanzielle Leistung, die das Kindergeld für Eltern von erwachsenen Kindern mit Behinderung spielt, bleibt erhalten.“ Wir müssen weiter darauf achten, dass durch die Umbenennung nicht doch ein aufwändiger bürokratischer Prozess eingeführt wird.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesfamilien- und Seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) haben anlässlich der „Woche der Demenz“ zur Entstigmatisierung von Betroffenen aufgerufen. Zudem legten sie einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor. „Nach wie vor gibt es Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit Demenz und Alzheimer“, erklärte Paus. „Ich bin froh, dass wir mit der Demenzstrategie ein starkes Bündnis haben, das dafür sorgt, dass offen über Demenz gesprochen wird, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gesehen und die Lebensbedingungen für betroffene Menschen verbessert werden.“
8,3 Millionen ältere Menschen in Deutschland haben 2022 mindestens einmal ein potenziell inadäquates Medikament (PIM) verordnet bekommen, das zu unerwünschten Wechsel- oder Nebenwirkungen führen kann. Das zeigt eine aktuelle Analyse des WIdO. Damit war mehr als jeder zweite Mensch ab 65 Jahren (50,3 Prozent) davon betroffen. Grundlage der Auswertung sind die an die 16,4 Millionen älteren GKV-Versicherten verordneten Arzneimittel, die auf der PRICUS-2.0-Liste verzeichnet sind.
Im Jahr 2022 ist eine aktualisierte PRISCUS-2.0-Liste von potenziell ungeeigneten Arzneimitteln für ältere Menschen ab 65 Jahren veröffentlicht worden. Anhand dieser Liste und auf Grundlage der alters- und geschlechtsadjustiert hochgerechneten Arzneiverordnungen für über 65-jährige GKV-Versicherte im Jahr 2022 ermittelte das WIdO, dass immerhin 12,3 Prozent aller an ältere Menschen verordneten Tagesdosen potenziell ungeeignet sind.
https://www.priscus2-0.de
Den Umgang mit den Behörden in Sachen Behinderung und Nachteilsuasgleiche beschreibt Patricia Koller so: “Wenn wir mal von den freundlichen Sachbearbeiter*innen absehen, die es zumindest gerüchteweise auch geben soll, ist dies in den meisten Fällen so erfreulich wie eine Weisheitszahn-Operation – ohne wirksame Narkose.” Lesen Sie weiter:
https://dieneuenorm.de/kolumne/zerbuerokratisierung/
Väter engagieren sich immer stärker in der Familie – allerdings stimmen Wunsch und Wirklichkeit oft nicht überein
Bundesfamilienministerin Lisa Paus veröffentlichte in Berlin den neuen Väterreport und diskutierte zentrale Befunde auf der Fachtagung „Gute Chancen für alle Familien – Trends, Herausforderungen und politische Perspektiven“ gemeinsam mit Prof. Jutta Allmendinger (WZB), Christina Ramb (BDA) und Tillmann Prüfer (Journalist und Autor). Der Väterreport beschreibt auf Basis amtlicher Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer Bevölkerungsbefragungen die Lebenslagen, Werte und Einstellungen von Vätern in Deutschland. Er nimmt erstmals auch verschiedene Vätertypen und ihre Wünsche, Aufgabenteilung und berufliche Situation in den Blick. Die Publikation ist auf der Website des BMFSFJ zu finden.
https://akds.info/vaeterreport2023
Beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist die Studie zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Entgeltsystem für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und deren Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. der Abschlussbericht dazu erhältlich.
Die Studie dient dazu, ein transparentes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Entgeltsystem in Werkstätten für behinderte Menschen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, wie Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt verbessert werden können. Das derzeitige Entgeltsystem wird in der Literatur, der gesellschaftlichen Diskussion und ebenso aus rechtswissenschaftlicher Perspektive kritisch gesehen. In breit angelegten Befragungen von Werkstattleitungen und Werkstattbeschäftigten, von deren Angehörigen und Bezugspersonen sowie von Werkstatträten, Frauenbeauftragten und ehemaligen Beschäftigten werden diese Kritikpunkte konkretisiert und Vorschläge zu möglichen Verbesserungen des Entgeltsystems ebenso wie der Übergangsmöglichkeiten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ermittelt.
§ 43a SGB XI begrenzt die Leistungen der Pflegeversicherung für die Bewohner:innen besonderer Wohnformen auf 266 Euro im Monat. Die Leiterin der Rechtsabteilung des bvkm, Katja Kruse, hält die Vorschrift deshalb für verfassungswidrig. In einem aktuellen Beitrag auf http://www.reha-recht.de analysiert sie dazu das Urteil des LSG Bayern vom 22. September 2022 - Az. L 4 P 56/21.
Ob für die Betroffenen selbst etwas herauskommt wenn die Einrichtungen Zugriff auf Gelder der Pflegeversicherung über die Tagessätze hinaus bekommen würden bleibt ungewiss.
https://www.reha-recht.de/fachbeitraege/beitrag/artikel/beitrag-a10-2023
Unter dem Motto „Kürzt uns nicht weg“ demonstrieren heute Dutzende Sozialverbände und Organisationen in Berlin gegen die geplanten Haushaltskürzungen im Bereich Kinder, Jugend, Familie und Engagement. Die Mittel im sogenannten Kinder- und Jugendplan sollen laut Haushaltsplanung gegenüber 2023 um etwa ein Fünftel gekürzt werden. Der Weltkindertag am 20.09. war eine Gelegenheit in Berlin zu protestieren.
Viele Kinder und Jugendliche leiden massiv unter den Folgen der Pandemie, etwa, weil sie während der Lockdowns nicht ordentlich Lesen lernen konnten, weil sie dauerhaft den Anschluss in der Schule verloren oder den Start ins Berufsleben verpasst haben, weil Furcht vor Viren und Klimaangst sie in Depressionen stürzten, oder weil sich die Eltern vor lauter Existenzängsten nicht kümmern konnten. Zusätzlich sind sie belastet durch den Krieg in der Ukraine und die Erfahrungen steigender Gewaltbereitschaft im unmittelbaren Umfeld. Gerade bei Angeboten, die diese Probleme adressieren, soll gekürzt werden - etwa bei der Jugendsozialarbeit und den Frühen Hilfen. „Hier wird Hilfe verwehrt, die für junge Menschen Hoffnung und Perspektive bedeuten könnte“, so Caritas Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
„Mit den drastischen Kürzungen bei Familienferienstätten und bei der Müttergenesung steht zu befürchten, dass unverzichtbare Entlastungs-Angebote wegbrechen. Gerade für Ein-Eltern-Familien oder Familien mit vielen Kindern ginge damit ein Angebot verloren, dessen Bedeutung als Kraftquelle und Mutmach-Oase unbestritten ist,“ betont die Caritas-Präsidentin.
Hat jemand von unseren Leserinnen und Lesern schon mal die Gelegenheit gehabt mit einem Kind mit Behinderung ein solches Angebot zu finden und zu nutzen? Wir haben viele Meldungen, dass wegen der Behinderung der Kinder leider kein gemeinsamer Platz angeboten werden könne.
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Der sogenannte Transformationsbericht der Bundesregierung zu menschlichem Wohlbefinden, Fähigkeiten und sozialer Gerechtigkeit liegt seit dem 28. August 2023 als Unterrichtung (Drucksache 20/8050) vor. Ein Kapitel widmet sich speziell der Stärkung der Teilhabe und Beteiligungsmöglichkeiten der 14 Millionen jungen Menschen, die den Angaben zufolge in Deutschland leben und dem Nationalen Aktionsplan (NAP) »Neue Chancen für Kinder in Deutschland«. Mit dem NAP verfolge Deutschland das Ziel, bis zum Jahr 2030 benachteiligten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung, zu Bildungsangeboten und schulbezogenen Aktivitäten, zu Gesundheitsversorgung, gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum zu gewährleisten. Benachteiligte Kinder und Jugendliche als Zielgruppe des NAP sollen den Prozess eng begleiten.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/080/2008050.pdf
Die aktuellen Pläne der Regierung können zu einer massiven Verschlechterung für erwachsene Kinder mit Behinderung und ihre Eltern führen. „Würde das bisherige Kindergeld, das künftig Kindergarantiebetrag heißen soll, direkt an die volljährigen Kinder mit Behinderung ausgezahlt, würden die 250 Euro gleich wieder vom Sozialamt einkassiert.” kritisiert Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe im Namen der Einrichtungsträger.
Das Ministerium ist von der Analyse seiner Planungen überrascht, ihm fällt aber nur eine sehr bürokratische mit vielen besonderen Pflichten für Eltern verbundene Lösung ein. Die Bürokratie für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien bleibt ein Monster!
Nach der Staatenprüfung in Genf hat jetzt der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung seine Abschließenden Bemerkungen veröffentlicht. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe sieht darin kräftigen Rückenwind für mehr Inklusion in Deutschland. Wie weit gerade ein Träger von vielen aussondernden Einrichtungen da Rückenwind erkennen kann bleibt der Redaktion verschlossen.
https://akds.info/FachausschussUN
Der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V. gehört von Gesetz wegen der Berufsgenossenschaft Gesundheitswesen (BGW) an. Die BGW veröffentlicht zu verschiedenen Themen auch Interviews in einem Podcast. Aktuell beschäftigt sich der Podcast mit der Angst vor dem Tod.
“Das Thema Tod ist aus ihrem Arbeitsalltag nicht wegzudenken. Wie gehe ich mit dem Tod um? Und was macht es mit Menschen, die tagtäglich mit dem Thema Sterben in Berührung kommen? Marion erzählt uns von ihren eigenen Erfahrungen und gibt uns wertvolle Tipps sowohl für Pflegekräfte als auch für pflegende Angehörige. Wie sie überhaupt zu diesem Beruf gekommen ist und sogar eine Leidenschaft dafür entwickelt hat.”
https://akds.info/Todesangst
Sollte der AKDS auch einen Podcast herausgeben und monatlich zu einem Thema in einem oder mehreren Gesprächen mit Fachleuten Informationen geben? Schreiben Sie uns an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
Die Zahl der (erwachsenen) Menschen mit Behinderung, die Leistungen der Eingliederungshilfe erhalten, steigt bundesweit weiter an. Rund 454.500 Leistungsberechtigte erhielten 2021 bundesweit eine Unterstützung der Eingliederungshilfe im Bereich Wohnen und Alltag - 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der LVR verzeichnete einen Anstieg um 3,5 Prozent auf knapp 64.900. Sowohl bundesweit als auch im Rheinland geht der Fallzahlanstieg ausschließlich auf Unterstützungsleistungen außerhalb besonderer Wohnformen zurück. Bei der Zahl der Menschen, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt sind, ist bundesweit für 2021 hingegen ein leichter Fallzahlrückgang festzustellen (um 0,3 Prozent).
Kennzahlen der überörtlichen Träger: https://akds.info/kennzahlvergleichbagues
Die Situation im Rheinland: https://akds.info/kennzahlenrheinland
Die Unstatistik des Monats August ist die Interpretation einer OECD-Statistik zur durchschnittlichen jährlichen Arbeitszeit in den Industrieländern. Deutschland liegt im Jahr 2022 weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Gerade einmal 1.341 Stunden je Erwerbstätigen wurden geleistet; der OECD-Schnitt lag bei 1.752 Stunden. Mexiko lag mit 2.126 Stunden an der Spitze.
Mit schöner Regelmäßigkeit werden diese Zahlen völlig fehlinterpretiert.
Auf soziales.lvr.de steht das „Qualitätshandbuch Betreutes Wohnen“ als Download zur Verfügung. Das LVR-Dezernat Soziales hat dieses zur Unterstützung für die Leistungserbringer im Bereich Ambulant Betreutes Wohnen entwickelt. Im Handbuch wird die bestehende Gesetzes- und Vertragslage näher erläutert. Dies soll den Leistungserbringern für die tägliche Praxis und auch vor dem Hintergrund möglicher anlassunabhängiger Qualitätsprüfungen mehr Handlungssicherheit geben. Ziel ist, im Interesse der Leistungsberechtigten eine einheitlich hohe Qualität der Leistungserbringung im Rheinland zu gewährleisten. Ebenfalls auf soziales.lvr.de ist ab sofort auch der „Prüferfassungsbogen BeWo“, den die Prüfer*innen in den Qualitätsprüfungen nutzen, abrufbar. Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Qualitätsprüfung beim LVR und die dazu gehörigen Antworten finden Sie zudem im Bereich “Informationen für Leistungserbringer und weitere Fachleute” auf bthg.lvr.de.
Selbstverständlich können auch Eltern diese Information unabhängig von den bewährten Trägern und dem finanzierenden Landschaftsverband nutzen um die Qualität der Versorgung ihrer Töchter und Söhne einer persönlichen Qualitätskontrolle zu unterziehen.
Das European Disability Forum (EDF) führt derzeit eine Kampagne gegen Zwangssterilisation von Frauen mit Behinderungen durch. Anlass ist das EU-Gesetzgebungsverfahren für die Richtlinie gegen Gewalt gegen Frauen. Einige deutsche Medien haben das Thema aufgegriffen, zum Beispiel die ZDF-Nachrichten, auch in einer ZDF-Berichterstattung sowie der TV-Sender ARTE in einer Dokumentation.
Bestellinformationen der gedruckten Fassungen und weiteren Infos rund um die Staatenprüfung finden Sie auf der Webseite des Deutschen Behindertenrats (DBR).
https://www.deutscher-behindertenrat.de/ID292569
Auf dem Web TV-Kanal der Vereinten Nationen stehen noch die beiden Konstruktiven Dialoge mit der Staatendelegation Deutschlands vom 29. August und 30. August mit Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung. Es lohnt sich, mal rein zu schauen.
https://media.un.org/en/asset/k1a/k1aee33qdr und https://media.un.org/en/asset/k1a/k1athepunl
Ein Herr aus Thüringen hat behindertenfeindlichen Schwachsinn von sich gegeben. Jede Menge seriöser Verbände distanziert sich, schaltet gar eine Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Gegensatz zu den vielen Unterzeichnern haben wir uns als Elternverband nicht geäußert, wir haben den Schwachsinn ignoriert so gut es nur ging, wollten ihm auf jeden Fall keine zusätzliche Bühne geben. Haben wir das richtig beurteilt? Hätten wir anders reagieren sollen oder gar müssen?
Schreiben Sie uns an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
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