Gesundheit
In einer schnellen Reaktion auf den Mpox-Ausbruch in Afrika hat die EU-Behörde für Notfallvorsorge und -bewältigung (HERA) 175.420 Dosen des MVA-BN®-Impfstoffs von Bavarian Nordic beschafft und gespendet. Dieser Impfstoff ist der einzige, der sowohl von der US-amerikanischen FDA als auch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen ist. Zusätzlich hat Bavarian Nordic 40.000 Dosen an HERA gespendet. Die Afrikanischen Zentren für Krankheitsbekämpfung und Schutzmaßnahmen (Africa CDC) werden die Impfstoffe nach regionalem Bedarf verteilen.
Am 3. und 4. Juni 2024 fand die 11. Auflage der Inklusionstage statt, eine Veranstaltung, die sich der Förderung der Inklusion und der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen widmet. Unter dem Motto „MOBILITÄT barrierefrei • selbstbestimmt • zeitgemäß“ stand dieses Jahr die barrierefreie Mobilität im Mittelpunkt der Diskussionen.
Die Veranstaltung, organisiert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, zog ein breites Fachpublikum an. Darunter befanden sich Menschen mit Behinderungen, ihre Organisationen und Interessensverbände, Vertreter*innen der Politik, Leistungsträger und -erbringer.
Die Teilnehmenden tauschten sich in Podiumsdiskussionen und Projektvorstellungen aus und diskutierten über innovative und praktikable Lösungen für eine inklusive Gesellschaft. Expertinnen und Vertreterinnen aus Praxis, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft traten in einen produktiven Dialog miteinander.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat kürzlich einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform der Notfallversorgung vorgelegt. Dieser Entwurf zielt darauf ab, die Notfallstrukturen - einschließlich des vertragsärztlichen Notdienstes, der Notaufnahmen der Krankenhäuser und der Rettungsleitstellen - stärker zu vernetzen. Das übergeordnete Ziel ist es, Patientinnen und Patienten im Notfall schnellstmöglich in die medizinisch geeignete Versorgungsebene zu leiten.
In diesem Jahr raten Experten zu einer frühzeitigen Corona-Boosterkampagne. Sie prognostizieren, dass die Herbst- und Winterwelle möglicherweise früher einsetzen könnte als im Vorjahr. Der Molekularbiologe Ulrich Elling erklärte gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur Apa, dass die Sommerwelle bereits ein bis zwei Monate früher begonnen habe als im Vorjahr, als die Zahlen erst im August anstiegen.
Aktuell verzeichnen viele Länder steigende Infektionszahlen, angetrieben durch Immunfluchtvarianten wie KP.3 und KP.2. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland beobachtet diesen Trend. Die europäische Arzneimittelagentur Ema hat unterdessen ihre Entscheidung bekräftigt, bei den angepassten Corona-Boostern auf die Variante JN.1 zu setzen.
Der angepasste Corona-Impfstoff von BioNtech/Pfizer für die aktuelle Saison soll ab 12. August erhältlich sein. Er wurde speziell für die Omikron-Variante JN.1 weiterentwickelt und bietet verbesserten Schutz für die aktuell kursierenden Virusvarianten.
Die internationale Aids-Konferenz in München hat begonnen und bringt eine dringende Botschaft mit sich. Aktivisten, Wissenschaftler und Ärzte warnen vor möglichen Rückschritten im weltweiten Kampf gegen die Aids-Epidemie. Winnie Byanyima, die Leiterin von Unaids, betonte bei der Vorstellung des “Global Aids-Updates” der UN-Organisation in Genf, dass die Maßnahmen, die die Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr ergreifen, entscheidend dafür sein werden, ob es uns gelingt, Aids bis 2030 zu besiegen.
Trotz der Bemühungen sind wir derzeit nicht auf dem richtigen Weg, um das Ziel bis 2030 zu erreichen. Die 25. Welt-Aids-Konferenz, die erstmals seit drei Jahrzehnten wieder in Deutschland stattfindet, wird auch von Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnet.
Demenz ist eine Diagnose, die sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Dieser Artikel soll als Leitfaden dienen, um die verschiedenen Formen der Demenzerkrankung zu verstehen, mögliche Warnsignale für eine frühzeitige Erkennung zu identifizieren und Angehörigen zu zeigen, wie sie den Betroffenen in der Anfangsphase unterstützen können.
Im Jahr 2023 starben in Deutschland 2.227 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen und 150.000 Menschen infolge von Tabak- und Alkoholkonsum. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen warnte Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, vor weiteren Kürzungen in der Suchthilfe. Anlässlich des morgigen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende betonte er die Notwendigkeit von “Anstrengungen von allen Seiten - in den Kommunen, den Ländern, im Bund und auch bei den Sozialversicherungsträgern, um für mehr Prävention, mehr Gesundheitsschutz und noch zielgenauere Beratung und Therapie zu sorgen”.
Aktuell hat das Kabinett vier lang erwartete Gesundheitsprojekte verabschiedet. Trotz der parlamentarischen Sommerpause wurden die Notfallreform, das Gesetz zur Gründung eines Präventionsinstituts in der Medizin, das Gesetz zur Umstrukturierung der Digitalagentur Gematik und das Gesetz zur Lebendorganspende diskutiert und verabschiedet. Die erwartete Apothekenreform stand jedoch nicht auf der Tagesordnung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte, dass die “Rechtsförmlichkeitsprüfung” noch nicht abgeschlossen sei. Die Änderungen für Apotheken sollen bei der nächsten Kabinettssitzung am 21. August diskutiert werden.
Die Digitalisierung hat das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren. Laut einer Umfrage des Verbandes Bitkom begrüßen 89 Prozent der Menschen in Deutschland diese Entwicklung. Sie sehen in der Digitalisierung eine Chance, das Gesundheitswesen effizienter und patientenorientierter zu gestalten. Allerdings wünschen sich 71 Prozent der Befragten, dass die Digitalisierung schneller voranschreitet.
Trotz der allgemeinen Zustimmung zur Digitalisierung fühlt sich fast die Hälfte der Befragten von den technologischen Veränderungen überfordert. Hier besteht die Notwendigkeit, die Bevölkerung besser aufzuklären und zu unterstützen. Es ist wichtig, die Vorteile der Digitalisierung hervorzuheben, das hohe Datenschutzniveau zu betonen und digitale Kompetenzen zu fördern.
Die Bundesregierung plant für das Wahljahr 2025 keine höheren Steuerzuschüsse zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung für versicherungsfremde Leistungen. Dies geht aus dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2025 hervor, der heute von “Table.Media” veröffentlicht wurde und morgen ins Kabinett kommen soll.
Dem Entwurf zufolge soll der Etat von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) leicht sinken – um knapp 270 Millionen auf 16,4 Milliarden Euro. Der größte Ausgabenposten bleibt der Gesundheitsfonds mit 14,5 Milliarden Euro, das sind 150 Millionen Euro weniger als 2024.
Die Kliniken in Nordrhein-Westfalen (NRW) stehen vor bedeutenden Veränderungen. Wie Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute erklärte, soll in Zukunft nur noch etwa jedes zweite Krankenhaus künstliche Knie- oder Hüftgelenke einsetzen dürfen. Zudem sollen bestimmte Krebsoperationen nur noch von einem Drittel aller Kliniken durchgeführt werden.
Laumann betonte, dass diese Spezialisierung die medizinische Qualität verbessern und den Patienten nutzen würde, ohne dass die Versorgungssicherheit leidet. Die Krankenhausreform in NRW, die 2019 gestartet wurde und sich nun in der Endphase befindet, gilt als Vorbild für den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten bundesweiten Umbau der Kliniklandschaft. Ab 2025 soll die neue Planung anhand von Leistungsgruppen funktionieren.
Ein kürzlich vorgestelltes Gutachten wirft Deutschland vor, bei der Notfallversorgung seiner Bürgerinnen und Bürger nur unzureichend nachzukommen. Die Ausgestaltung der Notfallrettung durch die Länder, die indirekt über die gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, erreicht laut dem Gutachten “flächendeckend nicht das pflichtgebotene Ziel eines effektiven und gleichberechtigten Schutzes von Leben und Gesundheit”.
Das Gutachten wurde von dem ehemaligen Verfassungsrichter Udo Di Fabio für die Björn Steiger Stiftung erstellt und heute in Berlin vorgestellt. Pierre-Enric Steiger, Präsident der Stiftung, kritisierte, dass die Strukturen und Vorgaben in diesem Bereich sich inzwischen auf dem Niveau von Entwicklungsländern bewegen.
Es ist selten, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) so viel Kritik einstecken muss wie für sein neuestes Projekt, das “Gesundes-Herz-Gesetz” (GHG). Bei der heutigen Fachanhörung im Bundesgesundheitsministerium gab es einen regelrechten Proteststurm.
Die Krankenkassen bezeichneten das Gesetz als “schlechten Scherz”. Ärzte forderten einen sofortigen Stopp des Gesetzes und Experten kritisierten die fehlende wissenschaftliche Evidenz. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, urteilte, der Gesetzentwurf sei “komplett missraten”. Ihrer Meinung nach sollte die Ampel-Koalition das Gesetz schnell zurückziehen. Anstatt auf Prävention zu setzen, konzentriere sich das GHG auf “Pillen” und “Staatsmedizin”. Die Pläne sehen vor, die Präventionsangebote der Kassen zu kürzen und das Geld in Medikamente wie Statine und Massen-Screenings zu investieren.
Die soziale Pflegeversicherung (SPV) in Deutschland steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Mit einer alternden Bevölkerung, einem Mangel an Fachkräften und steigenden Kosten ist die Situation kritisch. Es ist an der Zeit, die SPV auf ein neues Fundament zu stellen.
Die aktuelle Lage
Die SPV, die 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt wurde, steht fast 30 Jahre später vor dem Kollaps. Mehr als 5,2 Millionen Menschen in Deutschland sind derzeit pflegebedürftig, und diese Zahl wird voraussichtlich auf 7,7 Millionen im Jahr 2070 ansteigen. Gleichzeitig fehlen Fachkräfte, um die Bedürftigen zu versorgen, und die Kasse der SPV klafft ein riesiges Loch in Milliardenhöhe. Nach Berechnungen des BKK Dachverbandes reichen die Einnahmen aus den Versichertenbeiträgen gerade noch bis zum Jahresende 2024, um die Ausgaben für pflegerische Leistungen zu decken.
In einer kürzlich veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme haben Expert:innen des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), des Vereins demokratischer Ärztinnen (vdää) und des Vereins demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) ihre Bedenken zur aktuellen Apothekenreform zum Ausdruck gebracht. Sie argumentieren, dass die Reform weder die dringenden Probleme in der Medikamentensicherheit adressiert noch die Möglichkeit für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung nutzt.
In einem kürzlich erschienenen Meinungsartikel von Ottmar Miles-Paul, Redakteur bei kobinet, wurde die Frage aufgeworfen: Wo bleibt der Referentenentwurf für das Behindertengleichstellungsgesetz? Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP hat am 5. Juli 2024 einen Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 vorgelegt. Dies sollte eigentlich den Weg für eine Reihe von Reformen ebnen, die im Koalitionsvertrag festgelegt sind und noch umgesetzt werden müssen.
Menschen mit Behinderungen sind es gewohnt, lange zu warten. Aber irgendwann reißt auch ihnen der Geduldsfaden. Seit 1990, als das US-amerikanische Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen verabschiedet wurde, fragen sich viele: Warum können wir nicht auch private Anbieter von Dienstleistungen und Gütern in Deutschland zur Barrierefreiheit verpflichten?
Am 26. Juni 2024 organisierte das Bundesgesundheitsministerium einen interministeriellen Runden Tisch zum Thema „Familien mit schwerst-mehrfach behinderten Kindern“. Die Veranstaltung, an der auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beteiligt waren, zog hochrangige Vertreter*innen der Ministerien, den Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel und Abgeordnete des Bundestages an.
Die breit aufgestellte Verbändelandschaft war ebenfalls vertreten. Das Hauptziel der Veranstaltung war es, die Bedürfnisse von Familien mit schwerst-mehrfach behinderten Kindern zu diskutieren und Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation zu identifizieren.
Ein neues Gesetz, das die Unterstützung für Schwangere ausbaut und die vertrauliche Geburt regelt, bietet nun Frauen, die ihre Schwangerschaft aufgrund einer besonderen Notlage nicht offenlegen möchten, die Möglichkeit, ihr Kind anonym und medizinisch sicher zur Welt zu bringen. Dies kann entweder in einer Klinik oder bei einer Hebamme erfolgen.
Während der Schwangerschaft und danach erhalten die betroffenen Frauen Beratung, Betreuung und Begleitung von den bundesweit rund 1600 Schwangerschaftsberatungsstellen.
Extreme Temperaturen können eine Vielzahl von Problemen verursachen, insbesondere für diejenigen, die regelmäßig Medikamente einnehmen. Dieser Leitfaden beleuchtet die typischen Veränderungen in der Wirksamkeit und den Nebenwirkungen von Medikamenten bei Hitze und bietet praktische Lösungen.
Nach einem heißen Sommer 2023 zeichnet sich ab, dass der Sommer dieses Jahres ähnlich hohe Temperaturen mit sich bringen wird. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie sich hohe Temperaturen auf die Wirkung von Medikamenten auswirken können. „Die Wirksamkeit von Medikamenten kann sich bei stark steigenden Temperaturen verändern. Dies betrifft auch Nebenwirkungen und die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Diese Veränderungen sind oft nicht sichtbar“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER. Sie rät dringend dazu, die Hinweise der Hersteller im Beipackzettel zu beachten und die ärztlichen Empfehlungen zur Einnahme zu befolgen. Besonders betroffen sind Kleinkinder und Senioren sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschwäche, Diabetes mellitus oder Lungenerkrankungen. Auch Patienten mit neurologischen Erkrankungen, Demenz oder Multipler Sklerose könnten feststellen, dass ihre Medikamente bei steigenden Temperaturen nicht wie gewohnt wirken.
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