Gesundheit
Die geplante Einstellung des Bundesklinikatlas durch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat bei der BAG SELBSTHILFE großes Unverständnis und Entsetzen ausgelöst. Als Dachverband für chronisch kranke und behinderte Menschen warnt die Organisation eindringlich vor den Folgen dieses Schrittes für die Patiententransparenz und die Qualität der Krankenhausversorgung in Deutschland.
Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt hat seit 2022 an der Universität Heidelberg Rahmenbedingungen für ein mögliches genomisches Neugeborenen-Screening in Deutschland erarbeitet. Ziel des Projekts „NEW_LIVES“ ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass künftig das gesamte Genom von Neugeborenen auf genetisch bedingte Erkrankungen untersucht werden kann. Ein solches Screening würde eine frühzeitige Diagnose ermöglichen und damit die Chancen auf eine rechtzeitige Behandlung verbessern.
Der Tag beginnt für viele mit einer dampfenden Tasse Kaffee – für manche ist sie sogar unverzichtbar. Was viele nicht wissen: Das beliebte Heißgetränk kann die Wirkung verschiedener Arzneimittel beeinflussen. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Kaffee mit Medikamenten interagiert, welche Kombinationen ärztlich bedenklich sein können und worauf Patientinnen und Patienten beim Kaffeegenuss achten sollten.
Kaffee enthält zahlreiche bioaktive Substanzen, am bekanntesten ist Koffein. Es regt das zentrale Nervensystem an, steigert kurzfristig die Konzentration und vertreibt Müdigkeit. Doch Koffein kann auch die Aufnahme, den Abbau und die Wirkung von Medikamenten im Körper verändern. Darauf weist Dr. André Breddemann hin, Arzneimittel-Experte bei der BARMER.
Etwa 9,2 Stunden täglich sitzen Menschen in Deutschland – Tendenz steigend. Dabei ist der menschliche Körper für Bewegung gemacht, nicht für dauerhafte Inaktivität. Wer zu viel sitzt, riskiert ernsthafte gesundheitliche Folgen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes. Doch die gute Nachricht ist: Bereits kleine Veränderungen im Alltag können das Risiko deutlich senken.
Bis in die frühen 2000er war es in deutschen Büros nicht ungewöhnlich, dass beim Arbeiten geraucht wurde. Obwohl die gesundheitlichen Risiken bekannt waren, dauerte es lange, bis gesetzliche Regelungen wie der Nichtraucherschutz in Kraft traten. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Satz „Sitzen ist das neue Rauchen“ von Dr. James A. Levine an Bedeutung. Denn obwohl längst bekannt ist, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist, verbringen viele Menschen immer mehr Zeit im Sitzen. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2023 hat sich die durchschnittliche tägliche Sitzzeit von 8,7 Stunden (2021) auf 9,2 Stunden erhöht. Besonders betroffen sind Menschen im Homeoffice: Sie verbringen im Schnitt 11,5 Stunden pro Tag sitzend.
In einem kommunalen Krankenhaus in Brandenburg wurde kürzlich die Geschäftsführungsposition für den Pflegebereich ersatzlos abgeschafft – ein Schritt, der exemplarisch für einen bundesweiten Trend steht. Immer häufiger werden pflegerische Führungsstrukturen auf oberster Leitungsebene gestrichen, obwohl zahlreiche Studien die Bedeutung einer pflegefachlich verankerten Führungsebene für Qualität, Sicherheit und nachhaltige Versorgung belegen.
Am 28. und 29. Oktober 2025 lädt die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) nach Berlin zum diesjährigen Jahreskongress. Im Mittelpunkt stehen junge Menschen mit komplexen gesundheitlichen Herausforderungen – sei es durch körperliche Einschränkungen oder psychische Belastungen. Der Kongress geht der Frage nach, wie individuell benötigte Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen gelingen können.
Mehr Demokratie e.V. und das nexus Institut haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um die geplante Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen durch die Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger zu erweitern. Beide Organisationen betonen, dass Politik und Wissenschaft nicht im Alleingang klären sollten, welche Entscheidungen im Umgang mit der Pandemie falsch oder richtig waren. Schon während der Pandemie sei es häufig an Alltagsverstand gefehlt – genau dieser solle jetzt in die Aufarbeitung einfließen, sagt Roman Huber, geschäftsführender Bundesvorstand von Mehr Demokratie e.V. Die Erfahrungen einer alleinerziehenden Mutter, isolierter Kinder oder überlasteter Pflegekräfte seien unverzichtbar für eine ehrliche Debatte.
Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 gibt aus Sicht des Paritätischen Gesamtverbands Anlass zur Sorge. Zwar setzt der Entwurf finanzpolitische Rahmenbedingungen, doch aus sozialer Perspektive bleiben zentrale Anliegen unberücksichtigt – mit spürbaren Auswirkungen auf gesellschaftliche Teilhabe und soziale Sicherung.
Eine neue Auswertung des Deutschen Alterssurveys macht deutlich, dass Einsamkeit keineswegs nur ein Thema des Alters ist. Vielmehr zeigt sich, dass Menschen zwischen 40 und 60 Jahren besonders häufig betroffen sind – sogar häufiger als Personen über 76. Etwa jede elfte befragte Person ab 43 Jahren beschreibt sich als „sehr einsam“. Dabei sind es gerade die Jahre der Lebensmitte, in denen viele Menschen zwischen familiären Verpflichtungen, beruflichem Druck und gesellschaftlichen Erwartungen den Anschluss an echte soziale Verbundenheit verlieren.
Die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, den Bundesklinikatlas einstellen zu wollen, sorgt bei der BAG SELBSTHILFE, dem Dachverband der Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen, für tiefes Unverständnis und große Sorge. Seit Mai 2024 stellt das Portal ein zentrales Instrument dar, um Patientinnen und Patienten bei der Auswahl geeigneter Krankenhäuser zu unterstützen. Insbesondere für chronisch kranke und behinderte Menschen ist es oft essenziell, gezielt nach Kliniken mit spezifischer Expertise und entsprechender Versorgungsqualität suchen zu können.
Die BAG SELBSTHILFE begrüßt den Gesetzesentwurf zur Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung als wichtigen Schritt zur Sicherung der pflegerischen Versorgung und zur gezielten Entlastung des Fachpersonals. Ein klar definiertes Berufsprofil mit verbindlichen Qualifikationen und Aufgabenverteilungen kann zur strukturellen Stärkung des Gesundheitssystems beitragen und insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels wertvolle Potenziale erschließen.
Die Einführung einer eigenständigen Assistenzqualifikation bietet die Möglichkeit, Pflegefachpersonen durch die Übertragung geeigneter Tätigkeiten zu entlasten und gleichzeitig die Rolle der Assistenzkräfte zu professionalisieren. Ein transparenter Kompetenzrahmen fördert nicht nur die Qualität der Versorgung, sondern auch die berufliche Identifikation und die Anerkennung innerhalb interprofessioneller Teams.
Der Appell aus Sicht von Wohlfahrtspflege, Gewerkschaft sowie Umwelt- und Sozialverbänden fordert Bundestag und Bundesrat auf, mit dem Bundeshaushalt und den geplanten Sondervermögen den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Anlässlich der Beratung des Bundeshaushalts 2025 im Bundestag appelliert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis an die Verantwortung von Bundestag und Bundesrat, sozial-ökologische Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Es seien dringend massive Investitionen in die öffentliche und gemeinnützige soziale Infrastruktur erforderlich.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Ich begrüße, dass die Bundesgesundheitsministerin mit der Einladung zur hochrangigen Bund-Länder-AG Themen der Pflegepolitik erkennbar priorisiert. Es ist wichtig, zeitnah einen „Zukunftspakt Pflege“ mit den Ländern zu schmieden und es ist richtig, dabei den Fokus auf Versorgungssicherheit und Finanzierung zu legen.
Angesichts der Hitzewelle in Deutschland fordert Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa ein entschlossenes Maßnahmenpaket zum langfristigen Klima- und Hitzeschutz. Die politischen Entwicklungen der letzten Monate werfen jedoch Fragen auf: Zwar hat der Deutsche Bundestag im Frühjahr mit verfassungsändernder Mehrheit ein Sondervermögen beschlossen, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, doch nur wenige Wochen später drehen sich die öffentlichen Debatten um Wärmepumpenförderung und Strompreise, als hätte es diesen Konsens nie gegeben.
Der Deutsche Caritasverband sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Die aktuelle Hitzewelle macht deutlich, wie dringend umfassende Maßnahmen notwendig sind – besonders für jene Menschen, die am stärksten unter den Auswirkungen leiden. Dazu gehören ältere Menschen mit geringem Einkommen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben, und Beschäftigte in sozialen Berufen, die den heißen Temperaturen oft schutzlos ausgeliefert sind.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert klare und verbindliche Mindestvorgaben für die nächtliche Personalbesetzung in stationären Pflegeeinrichtungen – und das bundesweit. In einem heute veröffentlichten Positionspapier macht der Verband deutlich, dass die aktuelle Situation in vielen Einrichtungen nicht länger tragbar ist. Besonders nachts sei die Versorgung vielfach gefährdet, weil häufig nur eine einzelne Pflegefachperson für bis zu 80 oder mehr Bewohner:innen verantwortlich ist. Für DBfK-Präsidentin Vera Lux ist das nicht hinnehmbar: Eine derart dünne Personaldecke gefährde nicht nur die Sicherheit der betreuten Menschen, sondern auch die Gesundheit der Pflegenden selbst.
Immer mehr werdende Mütter in Deutschland lassen das Erbgut ihres ungeborenen Kindes auf genetische Besonderheiten wie Trisomie 21, 18 oder 13 untersuchen. Laut einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse Barmer, über die MDR AKTUELL berichtet, nutzten im Jahr 2024 bereits 48,8 Prozent der Schwangeren diesen nicht-invasiven Pränataltest – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2023, als der Anteil noch bei 32 Prozent lag. Besonders groß ist das Interesse bei Frauen ab 36 Jahren: In dieser Altersgruppe machten 66,9 Prozent einen solchen Test.
Auffällig sind auch die regionalen Unterschiede. In Sachsen-Anhalt entschieden sich 2024 rund 54,4 Prozent der werdenden Mütter für den NIPT, während der Anteil in Thüringen bei 49,4 Prozent lag. In Sachsen hingegen waren es lediglich 37,2 Prozent – obwohl sich der Wert dort im Vergleich zum Vorjahr (19,1 Prozent) fast verdoppelt hat. Bei Schwangeren über 36 Jahren setzte sich dieser Trend noch deutlicher fort: In Sachsen-Anhalt ließen sich sogar 76,6 Prozent testen, in Thüringen 63,4 Prozent und in Sachsen nur 48,4 Prozent.
In Deutschland leben laut Mikrozensus 2021 10,3 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Trotz dieses großen Anteils an der Gesamtbevölkerung bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe für viele Betroffene nach wie vor eine Herausforderung. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) fordert daher von der neuen Bundesregierung entschlossene Maßnahmen für mehr Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung.
Mehr als 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist klar, dass noch viel zu tun bleibt. Die Vorsitzende des bvkm, Beate Bettenhausen, betont, dass Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung grundlegende Voraussetzungen für eine demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft sind. Die neue Regierung müsse dabei besonders Menschen mit komplexer Behinderung in den Fokus nehmen und die Finanzierung umfassender Teilhabe sicherstellen.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase, und die Pflege spielt dabei eine Schlüsselrolle. Mit der neuen Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums unter Nina Warken sowie den Staatssekretären Tino Sorge und Georg Kippels wird die Zukunft der Pflegepolitik maßgeblich gestaltet. Zudem soll Katrin Staffler als Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fungieren. Doch reicht das aus, um die drängenden Probleme zu lösen? Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine mutige und zukunftsorientierte Strategie.
Die Bedeutung der Pflege wird oft unterschätzt, dabei ist sie das Fundament einer funktionierenden Gesundheitsversorgung. DBfK-Präsidentin Vera Lux fordert eine stärkere politische Präsenz der Pflegeberufe – idealerweise mit einer Position als Chief Government Nurse direkt im Kanzleramt. Nur wenn Pflege ressortübergreifend gedacht wird, lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln.
Die bundesweite Krankenhausreform zielt darauf ab, die Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern, indem bundeseinheitlich definierte Leistungsgruppen Mindestansprüche an Personal, Medizintechnik und Abläufe festlegen. Kliniken müssen für bestimmte Versorgungsaufträge vorgegebenen Standards entsprechen – etwa durch die Beschäftigung einer festgelegten Anzahl spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte und den Betrieb moderner medizintechnischer Einrichtungen. Ein beratender Ausschuss, in den Vertreter verschiedener Akteure aus Klinikbetrieb, Ärzteschaft, Pflege und den Krankenkassen eingebunden sind, arbeitet an der weiteren Konkretisierung dieser Kriterien.
Pflegende Angehörige bilden das Rückgrat der häuslichen Pflege in Deutschland, in der rund 80 % der Pflegebedürftigen in ihrer vertrauten Umgebung betreut werden. Häufig übernehmen nahestehende Personen diese anspruchsvolle Aufgabe, wobei sie ihre eigenen Bedürfnisse oftmals hintanstellen. Die Belastungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme und Angstzustände können die Folge sein, während zugleich auch die soziale Teilhabe leidet. Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, bieten medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen eine dringend benötigte Entlastung und fördern langfristig die Gesundheit der Pflegepersonen.
In spezialisierten Einrichtungen startet der Prozess meist mit einer sozialmedizinischen Untersuchung, bei der nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch psychische und soziale Belastungen erfasst werden. Auf Basis dieser ganzheitlichen Betrachtung wird ein individueller Therapieplan erstellt, der Elemente wie Bewegungstherapie, Physiotherapie, psychosoziale Beratung, Ernährungsberatung, künstlerische Therapie und Sozialberatung umfassen kann. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Pflegealltag besser zu bewältigen, ernsthafte gesundheitliche Schädigungen zu verhindern und neue Kraft sowie Selbstfürsorge zu erlernen.
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